Nur ein Versuch?

585 79 11
                                    

Als Alec aufwachte tat sein Kopf weh.

Blinzelnd öffnete er die Augen. Er lag seitlich im Bett im ersten Stock. Die Matratze neben ihm war leer, aber er wusste beim besten Willen nicht, wie er hier her gekommen war. Was war gestern Abend passiert? Wie viel hatte er getrunken? Nach seinem Gespräch mit Asmodeus war er in den zweiten Stock gegangen, um sich zu betrinken und anscheinend hatte er das geschafft.

Sein Gespräch mit Asmodeus.

Entsetzt fiel ihm wieder ein, was am Vortag passiert war. Er hatte Magnus gesagt, wer er war und Magnus hatte ihn weg geschickt. Er hatte ihn verstoßen.

Nachdenklich strich Alec über das Bettlaken vor ihm. So würde sein Leben also in Zukunft aussehen. Sobald er wieder oben war, würde er immer alleine aufwachen, sich Vorwürfe machen, dass er Magnus zurück gelassen hatte und sich dann aus dem Bett quälen, um demotiviert seinen Tag zu starten.

Noch vor zwei Wochen hatte er die besten Aussichten darauf gehabt, jeden Morgen neben Magnus aufzuwachen und mit ihm gemeinsam in den Tag zu starten, bis ans Ende ihres Lebens. Etwas, von dem er nie gedacht hätte, dass es für ihn passieren würde. Und jetzt stellte sich heraus, dass es tatsächlich nicht für ihn passieren würde. Magnus hatte ihn vergessen, obwohl Alec wusste, dass es für ihn nie jemand anderen geben würde.

Verwirrt wischte er sich eine Träne aus dem Gesicht, die über seinen Nasenrücken lief. Er musste dringend aufhören deswegen zu heulen. Aber es tat einfach nur so verdammt weh. Es tat weh, zu wissen, dass er Magnus nie wieder sehen würde.

Er zog kurz die Knie an den Körper, als seine Brust schmerzte, dann atmete er allerdings tief durch. Er hatte noch drei Tage hier unten. Die könnte er nicht damit verbringen sich selber zu bemitleiden. Er musste herausfinden, wie er die Runen los wurde, damit er nicht bis in alle Ewigkeit damit rumlief. Damit er diese Leere, die er jetzt gerade fühlte, nicht für immer ertragen musste.

Entsetzt rollte er sich auf den Rücken. Sein Herz blieb kurz stehen, als er einen Schatten im Augenwinkel sah. Er schnellte im Bett nach oben und musterte die Gestalt geschockt.

Magnus lehnte an der Wand neben dem Bett. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt, in einer Hand hielt er allerdings die beiden Polaroid Fotos, die Alec auf dem Nachttisch abgelegt hatte, und betrachtete sie nachdenklich. Er schien Alec überhaupt nicht wahrzunehmen. Generell schien er geistig überhaupt nicht anwesend zu sein. Er schien komplett in den Fotos versunken zu sein.

Alec versuchte eilig seinen Herzschlag zu beruhigen und musterte Magnus verwirrt. Warum war er hier?

„Magnus?“, fragte er heiser. Eilig räusperte er sich, um den Schlaf aus seiner Stimme zu vertreiben.

Magnus blinzelte verwirrt und sah Alec abwesend an.

Alec durchfuhr ein Kribbeln, als sich ihre Augen trafen. Allerdings wandelte sich das angenehme Gefühl fast sofort ihn ein erstickendes Ziehen und Alec wand eilig den Blick ab, als es ihm Tränen in die Augen trieb.

Er fühlte sich so machtlos, so verloren. Die ganze Zeit hatte es sich scheiße angefühlt, dass Magnus sich nicht an ihn erinnerte, aber jetzt, wo er wusste, dass Magnus es nicht einmal wollte, hatte er das Gefühl zu ersticken. Als würde er ertrinken und wusste einfach nicht, wo oben und unten war.

„Ich erinnere mich daran.“, Magnus‘ Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

Alec sah verwirrt auf.

„Was?“, fragte er entsetzt.

Magnus zwang sich ein schwaches Lächeln auf die Lippen und besah sich dann erneut das Foto.

Prince of Hell - A Malec StoryWhere stories live. Discover now