Glücksspielhölle?

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„Vierter Stock. Glücksspielhölle.“, verkündete Magnus, als sie durch eine große Schiebetür den vierten Stock betraten.

Alec sah sich erstaunt um. Er fühlte sich, als hätte er soeben die Lobby eines fünf Sterne Hotels betreten. Der Boden war mit dunkelrotem Teppich ausgelegt, die Wände aus goldenem Marmor und anscheinend stand irgendwer in der Hölle auf goldene Kronleuchter, denn auch hier baumelten sie haufenweise von der Decke. Hinter dem Tresen aus gelben Marmor, der im Eingangsbereich stand, erstreckte sich dahinter ein weiter Raum mit etlichen Spielautomaten und -tischen. So wie Alec die Kasinos aus Hollywood-Filmen kannte, abgesehen davon, dass der Raum immer wieder von Wassergräben durchzogen wurde und ihn dadurch in kleine Bereiche gliederte.

„Übertrieben, ich weiß. Aber du glaubst nicht, wie viele Stunden ich mir hier schon um die Ohren gehauen habe.“, bemerkte Magnus und schlenderte auf den Empfangstresen zu.

Sobald die Frau dahinter ihn sah, senkte sie unterwürfig den Kopf.

Magnus seufzte und legte die Hand auf eine weiße Plastikkugel, die auf den Tresen stand.

„Hundert Jahre in bar.“, verlangte er.

Alec beobachtete neugierig, wie Frau etwas in einen Computer tippte, dann begann die Kugel zu surren und ein roter Streifen scannte Magnus‘ Hand. Erstaunt betrachtete Alec das Geschehen. Es war das erste mal, dass ihm auffiel, dass hier eine Art Technik benutzt wurde, abgesehen von dem DJ gestern. Ansonsten schien die Hölle allerdings relativ rustikal zu sein.

Die Frau tippte irgendwas auf ihrer Tastatur, dann öffnete sich eine Kasse und sie zahlte Magnus das Geld aus.

Magnus schnappte es sich vom Tresen und wand sich dann ab.

Alec warf der Frau einen eiligen Blick zu. Sie war wieder in einer Verbeugung versunken.

„Danke.“, flüsterte Alec ihr freundlich zu, bevor er zu Magnus aufschloss.

Magnus stieg über eine kleine Brücke, um den Raum zu betreten. Alec blieb verwundert auf der Brücke stehen und sah ins Wasser. Er hatte sich eingebildet, dass sich etwas darinnen bewegt hatte. Vielleicht lebten Fische darinnen.

„Bleib da weg.“, riss ihn Magnus‘ Stimme aus seinen Gedanken.

Alec sah verwundert auf und sah ihn verwirrt an.

„In den Kanälen leben Sirenen. Nervige, kleine Geschöpfe. Sehr hübsch, aber sobald sie dich um den Finger gewickelt haben, ziehen sie dich unter Wasser und ertränken dich.“, erklärte Magnus, während Alec beobachtete, wie unter ihm eine blonde Meerjungfrau auftauchte. Sie sah ihn mit ihren großen Augen an und winkte ihn zu sich runter.

Alec runzelte die Stirn, wand sich dann allerdings Magnus zu, der durch den Raum schlenderte und sich umsah. Links und rechts von ihm verfielen Leute in Verbeugungen, aber Magnus schien es gar nicht zu bemerken. Alec fühlte sich unwohl, als er ihm folgte.

„Nervt dich das nicht?“, raunte er Magnus dann leise zu.

Magnus warf ihm einen fragenden Blick zu.

„Was?“, fragte er verwirrt.

Alec deutete mit einer Kopfbewegung auf die Menschen.

„Dass sich alle so aufführen, wenn sie dich sehen.“, erläuterte er seine Frage.

Magnus sah sich kurz um und zuckte dann die Schultern.

„Ich bin der Kronprinz. Es gehört sich so.“, bemerkte er dann gelangweilt.

Alec sah sich verwirrt um.

„Aber du bist doch trotzdem komplett normal. Kein Grund sich so aufzuführen.“, merkte er an.

Prince of Hell - A Malec StoryWhere stories live. Discover now