14

2K 73 15
                                    

»Yuki, konzentriere dich bitte«, ermahnte mich mein Vater erneut. Sein warnender Blick, lag genau auf mir. »Aber, Vater! Wir üben nun schon seit vielen Stunden«, beschwerte ich mich und sah ihn flehend an.

Wir trainierten lange, doch wollte es mir einfach nicht gelingen. Langsam frustrierte ich und mein Vater, der mir sehr viel Druck auferlegte, machte meine Situation nicht besser. Stöhnend ließ ich mich auf den Boden nieder und starrte frustriert den Eimer, der sich vor mir befand, an.

»Gib doch nicht sofort auf«, sagte er und ließ sich neben mir nieder. »Aber es funktioniert doch nicht«, brummte ich und verschränkte meine Arme. »Yuki.« Kopfschüttelnd sah mich mein Vater an und legte seine Hand auf meine Schulter.

Aufmerksam sah ich ihn an, doch wich nicht mein starrer Ausdruck. »Ich werde das nicht können!«, protestierte ich und deutete auf den Eimer. »Ich wiederhole mich, Tochter. Gib nicht so leicht auf, du musst dich bloß konzentrieren«, sagte er und hob seine Hand.

Seine flache Hand hielt er dem Eimer entgegen, aus dem wenige Sekunden später eine Wasserlinie heraus schwebte. Er ließ sie um meinen Kopf herum schweben, ehe er sie zurück in den Eimer führte.

»Wasser ist das gleiche wie Schnee und Eis. Wasser ist flüssiger Schnee«, murmelte er und sah mich auffordernd an. »Na los, versuche es erneut«, forderte er mich auf. Trotzig straffte ich meine Schultern und hob meine Hand. Konzentriert kniff ich meine Augen zusammen und versuchte mich bloß auf das Wasser zu konzentrieren.

Ein leises Plopp war zu hören, mehr aber nicht. Enttäuscht öffnete ich meine Augen und ließ meine Schultern sinken. »Du hattest es fast«, sagte mein Vater und klopfte mir auf die Schulter. Brummend schüttelte ich mit meinem Kopf. »Ich kann das nicht, Vater! Ich bin einfach zu schwach, nicht so wie Ihr«, brummte ich enttäuscht.

»Okay. Was hast du für ein Gefühl, wenn du deine Eis Kräfte einsetzt?«, fragte er und sah mich mit schief gelegten Kopf an. Lange brauchte ich nicht zu überlegen. »Ich fühle mich sicher und vor allem fühlt es sich nach Heimat und Familie an«, sagte ich und lächelte stolz. Ja, so würde ich es sofort beschreiben.

»Okay. Stelle dir das Wasser ähnlich vor, es ist eine verwandte Kraft deines Eises. Fühle dich beschützt von ihm und stell dir vor, das Wasser wäre...jemand Verwandtes, der nicht direkt deine Familie darstellt. Ein sehr guter Freund beispielsweise. Faris vielleicht«, meinte mein Vater, der sich seine weißen Haare zu einem hohen Zopf band.

Müde beobachtete ich ihn. Sein Gesicht war die ganze Zeit sanft und ruhig geblieben. Zwar sah ich ihm auch an, dass er müde war, doch blieb er bei mir und übte mit mir. Meine Haare hatten bereits seine Länge angenommen, doch sahen seine noch viel schöner aus, als die meinen.

Seufzend schüttelte ich meinen Kopf. »Ich kann das nicht, Vater«, brummte ich und musterte ihn. Er war wirklich schön, aber an Zerberus Schönheit kam er nicht heran. Zwar wollte ich es mir noch nicht eingestehen, doch mochte ich ihn. Zu Anfang, wehrte ich mich noch zu sehr gegen ihn. Doch nun, war ich wirklich froh, ihn als Verlobten zu haben.

»Bekommst du das endlich mal hin?«, fragte Faris, der plötzlich hinter mir stand. Beleidigt streckte ich ihm meine Zunge entgegen. »Dann probiere du es doch«, grummelte ich. »Ich bin nicht die Person mit der Magie«, erwiderte er und ließ sich neben mir sinken.

»Sir Faris, was tut Ihr denn hier?«, fragte mein Vater überrascht. »Ihr seid schließlich ins weiße Land geritten, nur um zu trainieren. Und das auch noch heimlich. Ich bin sehr enttäuscht, Majestät«, brummte Faris und sah meinen Vater mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Yuki - Das Mädchen aus dem Schnee  Where stories live. Discover now