#10The Park is gone

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10. The Park is gone

Das paradoxe am Vermisstenfoto von Maisie war, dass es eigentlich ihre Mutter zeigte. Denn das war das Einzige das Iris Carroll mit sich nahm, als sie die Villa Lockwood verließ.
Es war ein Leichtes gewesen Maisie mit dem Foto ihrer Mutter per Annonce als vermisst zu melden. Dennoch hatte ihr die Polizei nicht viel Hoffnungen gemacht.
"Es verschwinden täglich Kinder Mrs. Carroll.So leid es mir tut. Vielleicht ist sie im allgemeinen Tumult ums Leben gekommen, wir werten derzeit noch die Beweislage aus."
*Pfft, die Beweislage - sie hätten auch gleich sagen können, sie versuchen die vorhandenen Leichenteile zuzuordnen. Fall es überhaupt welche gab! *
Als ob sie nicht wüsste um was es hier ging.
Ein verschwundenes, möglicherweise zu Tode gekommenes, millionenschweres kleines Mädchen würde bedeuten, dass ihre Millionen jemand bekam, dem sie nicht zustünden. Das musste doch verhindert werden!
Außerdem war Maisie sowieso zu clever um einfach so im Haus ihres Großvaters zu sterben, weil eine Horde Dinosaurier ausgebrochen war.
Sie kannte jedes Versteck.
Schließlich hatte sie sie damit oft genug in den Wahnsinn getrieben.
Wahrscheinlich hockte sie verängstigt in irgendeinem der vielen Gänge, Schächte oder Winkel und traute sich nicht heraus, oder war verletzt und mittlerweile zu schwach um es von selbst zu tun.
Der Gedanke daran hatte Iris Nächtelang den Schlaf geraubt.
Sobald sie versuchte die Augen zu schließen, sah sie ihr kleines rundes, glattes Gesicht mit den dunklen Augen vor sich, die diese diffuse Art von Traurigkeit in sich bargen, als wenn sie schon immer gewusst hatte, was der eigentliche Grund ihrer Existenz gewesen war.
Seit vorgestern waren die sogenannten Ermittlungen beendet und die Villa war weiträumig abgesperrt, doch jetzt bewachte sie niemand mehr.
Diesen Moment hatte Iris abgewartet um der Sache auf den Grund zu gehen.
Inständig hoffend auf die Erhörung ihrer Gebete, Maisie möge es bis zu diesem Zeitpunkt geschafft haben.

Natürlich hatten sie nach ihr gesucht. Sie hatten nach allem gesucht und nichts gefunden.
*Aber man weiß ja wie die suchen! Sie finden nicht mal einen Donut wenn er vor ihnen liegt! Es sind alles Dilettanten!
Außerdem wissen sie NICHTS über dieses Anwesen.*

"Ermittlungsverfahren... was sie schon ermittelt haben! Sie wollten meine Hilfe ja nicht haben. Danke Mrs. Carroll, wir wissen schon was wir tun! Als ob! "grummelte die ältere Dame vor sich hin und kletterte aus ihrem Fahrzeug.
Die Taschenlampe in der Hand entschlossen umklammert.
An ihren Beinen trug sie grobe Baumwollhosen, mit denen sie sich reichlich sonderbar vorkam.
Doch falls nötig würde sie durch sämtliche Gänge rutschen um sie zu finden. Und das war im Etuikleid kaum möglich und als Ziehmutter einer Maisie Lockwood wusste Iris zu genau WAS alles in einem solchen Kleid tatsächlich möglich war.

Energisch warf sie die Tür des schwarzen Minis ins Schloss und machte sich entschlossen auf die große vordere Treppe hinaufzugehen um das Gebäude ihres alten Arbeitsplatzes zu betreten.
Die Schwere Eingangstür war unversehrt, hing jedoch halboffen in den Angeln und war mit gelbem Absperrband versehen.
Der offene Spalt gab den Blick frei auf umgeworfene Schränke und die zerstörte Treppe in der großen Halle, die stumm von dem Überlebenskampf zeugten der hier stattgefunden hatte, zwischen IRGENDETWAS und Menschen, die eindeutig ihre Fußspuren hier gelassen hatten.

Iris schaltete die Taschenlampe ein und ignorierte den Schauer, der ihr über den Rücken kroch als sie durch das Portal schlüpfte, das sie selbst unzählige Male geöffnet hatte, als es noch schwer und trutzig wie ein Bollwerk ordnungsgemäß verschlossen war und nur denjenigen herein ließ, dem sie Zugang gewährte.
Im Lichtkegel erschien der große Schädel des Triceratops, der die Besucher ehrfürchtig empfing, wenn man es bin hinein geschafft hatte.
Sie versuchte das schaurig anmutende Horrorbild zu ignorieren, dass sich ihr darbot, als sich das Licht weiter ausbreitete und den Blick auf das freigab, mit dem sich das Tier quasi noch posthum zur Wehr gesetzt hatte.
Auf seinen Hörnern aufgespießt, hing das schwarze Monster mit dem zahnbewerten Kopf nun als trauriger Fetzen Fleisch herunter und all seine akribisch bedachten Besonderheiten hatten ihm nichts gebracht.
Letzten Endes war er von einem prähistorischen Nashorn zu Fall gebracht worden.
Iris wusste nicht viel darüber. Lediglich dass, was die Presse herausfand und das der Asiate damit zu tun gehabt hatte, dem Mr. Mills eines Tages Befugnisse im Anwesen einräumte, die ihr gleich sonderbar vorgekommen waren.

Probably - We need more than thousand 2nd Dates Where stories live. Discover now