Drachenkunde

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Oben zu sehen ist mal eine Frau XD Serina



Zwei Monate vergingen wie im Flug und aus dem milden Frühling wurde ein heißer Sommer.

Das Kind wuchs und wuchs und schon jetzt, passte Crystal in keine engen Kleider mehr, weshalb Brie seinen Schrank mit neuen, ihm passenden Kleidungsstücken ausgestattet hatte.

Das Baby war in den vergangenen Monaten sehr schnell gewachsen. Der Meinung des Jungen nach, zu schnell.

Allmählich wurde jede einzelne Bewegung zu einem Kraftakt. Vor allem Treppen gehen. Ob hinauf oder hinunter. Danach fühlte Crystal sich, als sei er drei Mal um das gesamte Schloss gelaufen.

Aber er liebte das Kind. Es wachte zwar dann auf, wenn der Junge vorhatte zu schlafen und trat dann, was das Zeug hielt. Das Kind machte sich bemerkbar und wurde lebhafter.

Das Sommersonnenwenden-Fest kam immer näher. In drei Tagen war es soweit und Crystal hatte bereits einiges herausgefunden.

Nicht selbst, da er ja nicht mehr lesen oder in die Bibliothek durfte.

Cobalt hatte ihm erzählt, dass sich die Drachen sich im Sonnenwald trafen wo jeder König des Landes etwas zur Vorbereitung beitrug um dort schließlich den Sommerbeginn zu feiern.

Erst würde es ein riesiges Essen geben und schließlich wurde eben gefeiert mit Musik.

Einige Drachen würden Geschichten erzählen oder die anderen Gäste anders unterhalten. Soweit Crystal das beurteilen konnte, klang das nach einem schönem Fest.

Ähnlich wie jenes, das sie in seinem Dorf immer gefeiert hatten, wenn der Sommer begonnen hatte. Jeder hatte etwas zum Fest beigetragen und obwohl niemand wirklich viel gehabt hatte, war es letztendlich immer genug gewesen und für eine Nacht lang hatten die Dorfbewohner ihre Sorgen vergessen können und wirklich Spaß gehabt.

Er und Salomon waren jedes Jahr zu diesem Fest auf das Dach einer alten Hütte im Wald geklettert und hatten Stunden lang den Nachthimmel beobachtet.

In drei Tagen würde er ihn wieder sehen.

Auf diesem fest trafen sich wirklich alle Drachen, außer die Krieger natürlich, denn die feierten untereinander.

Jedes Mal wenn das Wort Krieger fiel, musste er an Tamrens Zeit in dem Lager denken. Und an das, was Tam war. Ein Mischling. Drache und Mensch.

,,Starrst du wieder solange aus dem Fenster bis selbst unser Kind gelangweilt ist?", Cobalt legte von hinten seine Arme um ihn.

Unser Kind. Nicht mein Kind.

,,Ich sehe mir gerne die Sterne an. Das erinnert mich an mein Zuhause."

,,Du bist hier zu Hause, Crys."

,,Nein, Cobalt, bin ich nicht. Das ist dein Zuhause, nicht meins.", der Junge merkte, wie sich der Drache anspannte.

,,Wenn das Kind da ist, willst du dann überhaupt bei mir, hier im Palast bleiben? Oder möchtest du nach Hause?", er klang wie ein trotziges Kind.

Crystal lachte leise und legte seine Hand auf die des Prinzen.

,,Cobalt, ich habe ja nicht gesagt, dass es mir hier nicht gefällt. Natürlich möchte ich bei dir bleiben, ich liebe dich. Aber der Palast ist nun mal nicht mein Zuhause. Stell dir vor, ich würde dich aus dem Palast mit in mein Dorf nehmen. Wäre das Dorf denn dann dein Zuhause?", er drehte sich um und sah in die goldenen Augen des Mannes.

,,Vermutlich nicht. Ich will dich nur nicht zwingen hier zu bleiben, wenn du das nicht möchtest."

,,Ich will aber hier bleiben. Bei dir.", Crystal lehnte sich gegen Cobalt und schlang seine Arme um den Drachen.

DrachenkussWhere stories live. Discover now