Grün, Rot und Blau

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Auf dem Bild ist heute Brie zu sehen...bitte denkt euch die roten Flügel ich habe nämlich kein anderes Bild gefunden, dass so passt. 



Crystal fühlte sich mehr als nur unwohl unter den Blicken der Drachen. Sie alle wussten, weshalb er hier und was seine Aufgabe war.

,,Sie sehen dich nur an.", unberührt aß Cobalt weiter. Eine Drachin mir blutroten Flügeln hob skeptisch eine ihrer Augenbrauen.

,,Er ist ein wenig klein. Bist du sicher, dass er schon 15 ist? Mal davon abgesehen, dass er recht dünn ist. Bevor man mit ihm etwas anfangen kann, sollte man ihm erst mal ausreichend zu essen geben. Wir wollen ja ein gesundes Drachenbaby und kein verkrüppeltes Ding, nur weil der Körper dieses Menschen so schmächtig und unterernährt ist.", Crystal merkte wie der Prinz sich anspannte und langsam von seinem Essen aufsah.

,,Lass das unsere Sorge sein, Mayre. Kümmer du dich um deine Kinder.", die Frau schwieg.

,,Woher kommst du?", es hatte nur wenige Minuten gedauert, bis man den Jungen wieder ansprach.

Er atmete hörbar aus und legte die Gabel in seiner Hand neben den Teller.

,,Aus einem Dorf in der Nähe der Westgrenze des Blauen Waldes.", er faltete seine Hände auf dem Schoß und starrte stur auf die Essensreste auf seinem Teller.

,,Das würde erklären weshalb du so blass bist. Hast du eine Familie?", fragte ein junges Mädchen, ihre Flügel waren violett und schimmerten im Licht.

,,Meine Brüder wurden eingezogen und meine Mutter ist jetzt alleine. Meinen Vater habe ich nicht einmal kennengelernt. Ich weiß nicht, ob ich noch immer eine Familie habe.", die Worte waren schneller über seine Lippen gekommen als er gedacht hatte.

,,Deine Brüder tun das richtige und deine Mutter kommt sicher gut alleine zurecht. Jetzt muss sie immerhin nur noch ein Maul stopfen. Was deinen Vater angeht...dafür können wir nichts. Vielleicht hatte er deine Brüder satt und wollte dich nicht auch noch ertragen müssen.", der König sah ihn scharf an und verhakte seine Finger miteinander.

,,Wir haben nicht denselben Vater. Der Vater meiner Brüder ist acht Jahre vor meiner Geburt gestorben.", murmelte Crystal leise und merkte wie ein dicker Kloß sich in seinem Hals bildete, während er an seine älteren Brüder und vor allem an seine Mutter dachte.

,,Geh jetzt auf deine Gemächer. Ich werde später zu dir kommen.", Cobalts Stimme durchschnitt die drückende Stille in dem Saal.

Quietschend kratze der Stuhl in dem Crystal saß über dem Boden, während er aufstand und mit schnellen Schritten aus dem Saal ging.

Er hatte nach einer halben Ewigkeit auf seine Gemächer gefunden und begann sich hektisch auszuziehen. Crystal suchte nach seiner eigenen Kleidung, die er aber nicht fand.

Warum sollte man ihm auch erlauben in seiner Kleidung herum zu laufen?

Er suchte sich das bequemste Kleidungsstück, welches leider sein Nachthemd war, aus und warf sich auf das Bett.

Es würde nicht mehr lange nur seines bleiben. In wenigen Tagen würde er es mit Cobalt teilen müssen.

Er rollte sich zusammen und weinte. Sein Körper bebte immer wieder unter seinem Schluchzen, bis er keinen Ton mehr herausbrachte und stumme Tränen sich den Weg über sein Gesicht und auf das Bett bahnten.

Crystal wusste nicht genau wie lange er so da gelegen hatte bis er wieder eingeschlafen war.

Brie hatte ihn aufgeweckt, als dieser durch den Schlafbereich lief, manchmal flog und immer wieder neue Kleidungsstücke mit nahm oder sie zurück brachte.

DrachenkussWhere stories live. Discover now