E I N S

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Das dumpfe Geräusch von lauter Musik und saufenden Menschen drang durch die Steinwand und ich versuchte den Schmerz auszublenden. Die dicke Stahltür öffnete sich langsam und eine Frau trat hinein. „Zeit für deine Süßigkeiten", sagte sie, grinste und stellte das rostige Tablett mit den bunten Tabletten und einer Wasserflasche vor mir ab. Ich starrte sie nur emotionslos an und legte meinen Kopf dabei schräg.

„Deine Freunde kommen dich wohl doch nicht retten, hmh", lachte sie.

Zornig sprang ich auf und stürmte auf sie zu aber kam nicht weit. Im nächsten Moment sackte ich schon wieder zu Boden und die Frau brach in schallendes Gelächter aus. „Die Tabletten wirken wohl noch nach von gestern. Armes Ding", sprach sie, drehte sich um und lief arschwackelnd zur Tür. Jemand sollte ihr die Beine brechen, sodass sie nie wieder in diesen Heels laufen kann. Gleichzeitig würde man ihr damit wohl das Herz brechen, denn seit der ganzen Zeit, in der ich hier war, trug sie nichts anderes. Scheinen wohl angewachsen zu sein.

Der Boden war eiskalt und ich robbte mich langsam aber sicher wieder auf meine viel zu kleine und alte Matratze. Ich kauerte mich wieder in die Ecke und winkelte meine Beine an und umklammerte diese mit meinen Armen. Meinen Kopf legte ich in den Nacken und einige Tränen liefen mir die Wangen herunter. Ich wollte sie wegwischen aber ich konnte mich nicht dazu aufraffen und ließ sie einfach hinunterlaufen. Die Straßenbeleuchtung schien schwach durch das winzige verschlossene Kellerfenster, durch das ich beim besten Willen nicht passte. Mein Blick fiel wieder in den dunklen Raum, in dem ich mich befand. Schon ewig lange habe ich mich nicht mehr so allein und hilflos gefühlt.

Jede noch so winzige Hoffnung war mittlerweile erloschen und die Tage kamen und gingen nur noch. Die Zeit rannte und ich ließ das ganze einfach über mich ergehen. Eine Show nach der anderen tanzte ich und blendete die gaffenden Blicke der notgeilen Leute aus. Die Schläge des wütenden und betrunkenen Bosses ließ ich zu. Kein Wort verließ meinen Mund, wenn dieses nicht ausgerechnet zu meinem Song gehörte. Die eine oder andere unangemessene Berührung der Besucher, die alle Hemmungen ablegten, tolerierte ich, ohne einen Kommentar abzugeben.

Doch wie sagt man so schön, Wunder geschehen, wenn man sie am wenigsten erwartet. Meins schimmerte silbern, hatte einen mit Pailletten besetzten Anhänger und lag unscheinbar neben meiner Matratze, als ich wieder einmal nach einer Show in meinen Raum geführt wurde.

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Willkommen zu meinem ersten Kapitel!
Ich hoffe ihr versteht, dass ich ein wenig aufgeregt bin, dass es nun endlich veröffentlicht ist. Trotzdem bin ich immer offen für Kritik, Feedback und beantworte gerne Fragen, wenn etwas unklar sein sollte.

xoxo

Devils don't flyWhere stories live. Discover now