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Wir beschlossen uns die nähere Umgebung einmal genauer anzuschauen.

Durch das Dorf schlendernd, fiel uns immer mehr auf, dass einige Leute uns neugierig begutachteten.

"Guten Morgen",sprach uns eine ältere Frau mit einem Lächeln im Gesicht an.

Sie zauberte mir ebenso ein Lächeln ins Gesicht und ich antwortete ihr mit "Danke, euch ebenso einen guten Morgen"

Shane lächelte sie nur freundlich an und nickte mit dem Kopf.

Die ältere Frau nickte uns noch einmal zu und ging dann weiter ihres Weges.

Schade, dachte ich mir, Ob wir noch mehr nette Leute antreffen werden?

Als wir eine Weile durch die Straßen und Gassen liefen, entdeckten wir eine kleinere Kneipe,welche sich anscheinend immer mehr mit Leuten füllte. Daraufhin sah ich Shane mit einem vielsagenden Blick an und dieser schüttelte nur seinen Kopf.

"Heute mal wieder sehr gesprächig",machte ich mich über ihn lustig.

Shane gab aber nur ein Brummen von sich.

"Na gut, du musst nicht mit mir reden.
Ich kann dort ja auch alleine hineingehen",flunkert ich ihn an in der Hoffnung er würde endlich seinen monotonen Gesichtsausdruck fallen lassen und ein bisschen lockerer werden.

Da er sich keinen Zentimeter bewegte, sondern nur seine Augen verdächtig anfingen zu zucken, dachte ich mir, Ich müsse ihn noch ein bisschen weiter ärgern.

Wie Gesagt, so getan, marschierte ich ohne meinen Mann, wie komisch das zu sagen...'Mann', auf die Kneipe zu.

Ich lief weiter und weiter, fast angekommen.
Doch der liebe Herr bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle.
So ein Tölpel.

Kurz davor die Tür der Kneipe zu betreten, wurde ich von niemand anderem als Shane selbst am Handgelenk festgehalten und ein Stück zurückgezogen.

Ich verlor mein Gleichgewicht und stolperte an seine Brust.
Ich blickte nach oben, genau in seine Augen und sah ihn nun fragend an. Natürlich innerlich grinsend.
"Warte",sprach er außer Atem und holte erneut Luft,"Ihr geht da nicht ohne mich rein"

"Ach wircklich?", fragte ich ihn verschmitzt.

"Äh, ja"

"Interresannt", gab ich daraufhin von mir.
Innerlich musste ich kichern bis zum geht nicht mehr.
Sein Gesichtsausdruck war einfach klasse. Man hätte diesen auf einem Bild festhalten müssen.

"Jetzt kommt mir bloß nicht damit",lachte er auf und zog mich mit in die Kneipe.

"Ich dachte ihr wolltest eigentlich nicht mit rein?",fragte ich unschuldig wie ich war.

"Entweder mit mir oder gar nicht",antwortete er. Ich suchte in seinen Augen nach etwas, dass mir sagte, er machte Scherze, doch anscheindend meinte er es bitter ernst.

Sollte ich über diese Worte dahinschmelzen oder mich eher wundern?

Ich denke beides wäre angebracht.

Nach diesem kleinen Gespräch setzten wir uns an einen freien Tisch und sahen uns von dort die Kneipe einmal genauer an.
Diese war überall geschmückt mit Blumenkränzen und die Menschen, welche ihr Getränk genossen, lachten fröhlich und ließen sich völlig gehen. Hier lachte jener, dort dieser.

Es musste verdammt schön sein, in so einer kleinen Ortschaft zu wohnen und eine richtige Wohlfühlkneipe in dem Dorf zu haben.

Mein Durschtöbern der Kneipe mit meinen Augen, fand sein Ende als eine nette kleinere Kellnerin an unseren Tisch kam und uns fragte was wir bestellen wollten.

Ich war froh darüber, dass sie gleich nachdem sie unsere Besstellung aufgenommen hatte, gegangen war.
Denn was ich definitiv nicht wollte, war, dass sich jemand mit seinen Blicken an Shane ranmachen möchte.
Das geht gar nicht. Doch die Kellnerin, welche in meinem Alter zu sein schien, schenkte ihm anzügliche Blicke.
Shane war mit mir verheiratet und das wir's auch eine Zeit so bleiben.
Da hatte keine andere irgendetwas zu zerstören.

"Alles gut, Avni?", riss Shane mich aus meinen Gedanken.

"Ach, es ist alles gut.",meinte ich und schenkte ihm ein vorgetäuschtes Lächeln.

Er kratzte sich nachdenklich und leicht verwirrt am Nacken.

"Wirklich?",harkte er nochmal nach.

"Ja, wirklich. Ich war nur in meinen Gedanken versunken, Aber danke der Nachfrage",diesmal schenkte ich ihm ein aufrichtiges Lächeln.

"Das was zwischen uns ist...",fing er an,"ist so etwas wie eine Freundschaft"

Leicht verdattert sah ich ihn an.
"Findet ihr also?",fragte ich ihn verwirrt.

"Ja,genauso ist es",sprach er weiter.

"Wieso habt ihr mich dann geheiratet?",fragte ich ihn und wusste nicht wie ich reagieren sollte.

Er beachtete meine Frage gar nicht und fuhr fort.
"Ich habe mich verliebt. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern sie ist gleichzeitig klug, niedlich, und dazu noch lustig", schwärmte er uns sah dabei verträumt in die Luft.

"Wenn das so ist, wieso habt ihr MICH geheiratet? Wieso wurde ICH entführt und vor allem, wieso sitze ICH nun mit euch hier wenn ihr doch viel lieber bei ihr sein wollt und meine Wenigkeit anscheinend nicht erwünscht ist?!",sprach ich gereizt.

Er lachte daraufhin nur.

"Da gibt es absolut nicht zu lachen", fauchte ich ihn an und stand mit einem Schwung von meinem Stuhl auf um mich auf dem Weg nach draußen zu machen.

"Jetzt wartet doch mal!"lachte er weiter und zog mich wieder zurück auf meinen Stuhl.

Beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und würdigte ihm keines Blickes.

"Ich habe hier über uns Beide geredet",lächelte er mich an und ich hob meinen Kopf um ihm in sein Gesicht zu schauen,"Ich habe über euch geredet. Unwissend das ihr es nicht verstehen werdet"

Mein Herz pochte wie verrückt und ich überlegte mir was ich nun sagen sollte.
Sollte ich ihm meine Gefühle offenbaren?
Was fühlte ich überhaupt?
Liebte ich ihn denn?

"Ihr müsst jetzt nichts sagen. Lasst uns einfach erstmal unser Essen genießen",sagte er und sah mich zuckersüß an.

Vielleicht liebte ich ihn ja doch?¿

Ich hatte noch Zeit meine Entscheidung zu treffen, obwohl schon längst für mich entschieden wurde durch die Heirat. Eigentlich hätte ich sogar Glück gehabt einen so lieben Ehemann zu bekommen, auch wenn er anfangs unfreundlich war.
Meine Eltern hätten mich, wäre er nicht gekommen,bestimmt an den nächstbesten alten Stinkreichen König verheiratet.
Allein die Vorstellung.
Igitt!

Als wir fertig waren mit dem Essen, beschlossen wir, und auf den Weg in unsere Unterkunft zu machen.

Meine Gedanken kreisten ständig um dieses eine Thema.
Liebe

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