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Es tut ihm leid? Leere Worte. Das wurde mir bewusst. Würde es ihn kümmern, ja würde es ihm leidtuen, würde er etwas dagegen tun...wenn auch nur seinetwillen wegen.

Die letzten Tage verbrachte ich nicht damit, in Selbstmitleid zu versinken. Ich versuchte diese abscheulichkeit so gut es ging für eine Weile runterzuschlucken. 

Ich zog mir meine Mantel über und machte mch auf den Weg in den Garten, welcher ziemlich abgeschieden von den anderen  hinter dem Palast lag. 

Ich setzte mich auf eine der vielen Bänke in einer ziemlich unauffälligen Ecke, obwohl eigentlich alles hier auffällig war, egal wie sehr man sich anstrengte dass es nicht so ist.

Eine im hintersten Eck, mir am verborgensten scheinende, Bank erregte meine Aufmerksamkeit. Mit langsamen Schritten lief ich auf sie zu, mit den Gedanken daran, mich hier eine Weile niederzulassen. Meine linke Hand legte ich zitternd in meinen Schoß. Nicht aber aus Angst, sondern aus Wut, welche sich langsam aber sicher immer stärker zusammen bahnen zu schien.

Der König würde mich nicht so einfach gehen lassen, das war klar. Auch wenn er mir nur indirekt drohte, wusste er genau welche Auswirkungen sein Tun haben würde. Ihm nach, sollte dieses Verbündnis geschlossen werden, um den Frieden zwischen den zwei Königreichen zu fördern. Ob es wohl so vorteilhaft ist, die Eltern, welche zudem noch die Regenten eines ganzen Landes sind, zu bedrohen? Ein Lebenlang wurde ich auf eine vorteilhafte Ehe vorbereitet. Doch nie in meinem gesamten Leben hätte ich mir erträumt, dass ich hier enden würde, bei Leuten die meiner nicht annähernd würdig sind. Wie könnte ich also jemals ein Bündnis innerhalb dieser dreisten Familie eingehen?

Während ich in meinen eigenen Gedanken schwelgte, zwitscherten die Vögel ein Lied vor sich hin. Eine kühle Brise lies meine offenen, langen karamell-braunen Haare nach vorne fallen und zupfte am Tüll meines weißen Kleides. Ein großer Schatten versperrte mir die warmen Sonnenstrahlen die noch Momente vorher sanft mein Gesicht kizelten.

"Gestattet Ihr es mir, mich zu setzten?",fragte Shane mit einer hauchenden Stimme.

Ohne erst auf meine Antwort zu warten, die ohne Zweifel nein gewesen wäre, erlaubte er sich, sich ein Stück weit entfernt neben mich niederzulassen, nur um sich gleich daraufhin dicht an meine Seite zu setzen. Ungeheuerlich. Überlegend, wie ich den Stöhrenfried neben mir losbekomme, war ich darauf bedacht, in so gut es ging zu ignorieren.

Aus heiterem Himmel griff er nach meinem Handgelenk nur um meine Hand in seine zu nehmen.  

Erschrocken zog ich zog ich sie weg und rieb mir mit dem Daumen über meine Handfläche. 

"Wagt es nicht noch einmal mich anzufassen. Ihr seit die letzte Person die ich gerade sehen will. Tretet mir aus den Augen", sprach ich hasserfüllt und knirschte mit den Zähnen.

"Das werden wir sicher ändern können, Darling",flüsterte er mir ins Ohr.

Da war es schon wieder. Sein mir so verhasstes Grinsen.

Planänderung

"Wir werden." 

Das wird ein Spaß. Doch sicherlich nicht für dich. Liebster. 

Raspberry princessWhere stories live. Discover now