Hatte ich vorhin von fürsorglich gesprochen? Und das sie eventuell doch nicht so mies waren?

Dann vergessen wir das lieber schön wieder, genauso, dass ich SEINE WÄRME VERMISST HABE?! Wie kitschig war das bitteschön? Ich glaube mein Hirn hat von der Gegenwart dieser Schrägschrauben einen Schaden davon getragen.
Diese unglaublich wichtigtuerischen und selbstverliebten Typen waren noch immer so selbstfokosiert und egomanisch wie noch vor einer Woche. Mal von Ciara bei Dyan und fake Brüste bei Cole abgesehen. Obwohl, ich denke, Marco denkt auch noch an seine Proteinshakes und Dan daran wie er mich, ohne Spuren zu hinterlassen, umbringen kann.

Aber sonst waren ihre Köpfe nur von eins erfüllt: von sich selbst.

Ich sollte mir Insektengift holen, vielleicht wurde ich dann diese Ungeziefer los.
Oder aber ich verschwende meine Zeit einfach nicht mit ihnen. Ja, das erschien mir am sinvollsten.

"Tja dann, ich habe noch ein Auto zu waschen", um genau zu sein mehrere (danke Kathrin), "also bye bye Bubies".

Ich winkte ihnen gespielt zu und ging provozierend nah an Stefanie vorbei, so wie sie noch vor einigen Minuten. Nur mit dem Unterschied, dass sie zusammenzuckte obwohl ich sie nichtmal anstieß, und steuerte auf mein Auto zu.

Schon komisch, dass dir deine Zuschauer nicht aufgefallen sind.

Ach du scheiße! Wann hatten sich all diese Schüler um uns versammelt?!
Naja jetzt ist es auch egal. Wenigstens hatten sie dazu gelernt und verschwanden wie ängstliche Häschen, sobald ich einen finsteren Blick aufsetzte.
Mit hocherhobenen Kopf ging ich los, wurde aber sogleich auch wieder von Dan aufgehalten.

Er stand einige Meter von mir entfernt und betrachtete mich mit giftig grünen Augen.

"Aber schon ziemlich übertrieben von dir so einen Aufstand zu machen. Was bindet dich an dieses Auto? Normalerweise ist dir doch auch immer alles egal."

Seine Worte brachten etwas zum Überkochen, das mir bisher nichtmal aufgefallen war.

Jeder Zentimeter von mir war plötzlich von einer eiskalten und gleichzeitig heißbrodelten Wut erfüllt.

Hätte der Arsch nicht einmal seine Fresse halten können?!

Ich wüsste nicht, dass mir immer alles egal war. Hätte ich sonst Ciara geholfen? Hätte ich sonst Billy nicht niedergeschlagen, weil er Amanda verletzt hatte? Hätte ich sonst nicht immer noch ein Loch in mir, wegen der Freundschaft, die ich mit Dan verloren hatte?

Für einige Sekunden blieb ich vor Zorn erstarrt stehen und überlegte, ob ich ihm antworten sollte. Aber ich glaubte Taten sprachen besser für sich.

Mit steifen Schritten ging ich wieder los, ohne auf irgendeinen der Jungs zu achten, obwohl ich natürlich Bens unnatürlich schrafen Blick spürte.
Als ich an Stefanies Auto vorbei ging schnappte ich mir noch schnell die Klopapierrolle und machte mich dann auf den Weg zu meinem geschundeten Brownie.

Mit einigen geübten Handgriffen wischte ich grob die Eier von den Scheiben und dem Dach und fasste den ganzen schleimigen Müll in meinem Arm zusammen.

Über irgenwelche Folgen dachte ich nicht weiter nach, als ich zu der Rasselbande hinüber lief, die bei ihren sechs Autos standen.
Seth und Marco, die in meine Richtung blickten, bemerkten mich erst, als ich schon an dem nachtblauen Aston Martin, den Dan sich schon als kleiner Junge immer gewünscht hatte, stehen blieb.
Ich wartete noch kurz bis sie alle zu mir schauten und warf den Dreck dann mit einem Fake-Lächeln auf die Motorhaube.

Dan klappte der Mund auf und entsetzt starrte er von seinem nun ebenfalls eiverschmierten Wagen zu mir, bis er wohl realisiert hatte, was ich getan hatte und fuchsteufelswild auf mich zugestürmt kam.

"Du gottverdammtes Miststück! Jetzt kannst du schön das Auto putzen, außer du willst ein blaues Auge kassieren!"

Sobald er mich erreicht hatte, versuchte er mich auch schon zu schlagen, doch ich wehrte geschickt seine Angriffe ab und erwiderte mit einem fiesen Grinsen, dass sich sogar widerlich anfühlte: "Ach, hast du nicht gerade noch gesagt, meine Reaktion wäre übertrieben, weil mir doch alles so scheiß egal ist? Du bist doch der Meister des geht-mir-am-Arsch-vorbei-Contests! Also was regst du dich so auf?!"

Bei seinem nächsten Angriff packte ich ihn am Arm und warf ihn über meine Schulter. Mit einem Stöhnen blieb er am Boden liegen.

"Verdammt! Woher bist du nur so stark geworden? Früher konnte ich dich immer ganz leicht übers Ohr legen."

Bei der Erinnerung wie er mich minutenlang durchgekitzelt hatte, wenn ich etwas gemacht hatte, was ihm nicht passte, bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Wie gern wäre ich doch wieder dieses kleine freche Mädchen...

"Tja, eigentlich müsstest du das wissen, immerhin habe ich dich zu meinem ersten Kickboxtraining mitgeschleppt, weil ich Angst hatte und du mein BESTER Freund warst. Ich wäre mit dir von einer Klippe gesprungen, ganz ohne Frucht, nur weil du bei mir warst", zischte ich so leise das nur er mich verstehen konnte. Mein Hals schmerzte vor unterdrückten Tränen.

"Aber man sieht ja wo wir jetzt gelandet sind." Mein Ton war verächtlich und etwas in mir legte sich um.

Ich gab es auf. Ich gab es auf, dass Dan und ich jemals wieder das bekommen könnten, was wir einst hatten.

Schnell stürmte ich weg. Weg von Dyan, der mir nachdenklich hinterherblickte, weg von Ben, der alles zu wissen schien, weg von Dan, der mich nie wieder in den Arm nehmen würde.

Jeaaaa! Ich habs echt geschafft noch heute ein kapitel zu schreiben!! ^^

Hoffe es gefällt euch ♥♥

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