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Nachdem Jimin unsere Getränke gebracht hat und sich unsere Essensbestellungen aufgeschrieben hat, ist er wieder kurz weg. Als er wieder rein kommt um die Nächsten zu bedienen, fange ich mein Spiel an: ich nippe vorsichtig an meinem Glas und fange sofort darauf an zu kreischen.

Nur wenige Sekunden später, steht er neben mir und starrt mich völlig entgeistert an, da mein Schrei lauter war, als beabsichtigt und alle im Raum zusammen gezuckt ist. Er blinzelt und schaut mich verwirrt an:»Was ist passiert?«

Ich atme noch einmal tief ein und aus, sage mir, dass ich etwas Besseres als er bin, weil ich mehr Geld habe; was natürlich nicht stimmt, aber es bringt mir mehr Mut und funkele ich zornig an, dann hebe ich mein Glas. Direkt vor seine Augen und fauche:»Siehst du das?«

Er kneift die Augen zusammen, zuckt mit den Schultern:»Das ist eine Cola. Das was Sie bestellt haben.« Er betont das Sie extra schön, was mich aber nicht von meinem Drama abhält.

Ich atme theatralisch die Luft ein und sage zornig, was nur gespielt ist:»Genau. Eine Cola habe ich bestellt. Aber habe ich irgendetwas von Eiswürfeln gesagt?«

Sein Blick ist in diesem Moment sensationell, ich wünschte ich könnte mit meinen Augen diesen Moment filmen, denn seine Augen fallen ihm beinahe heraus und er versucht mühsam die richtigen Worte zu finden, scheitert jedoch kläglich. Er starrt mich einfach fassungslos an, ich hab meinen Stimmklang auch einen Ton höher gesetzt, sodass ich auch schön so klinge wie eine Diva, womit er anscheinend nicht gerechnet hat. »Guck genau hin!«, zische ich. »Willst du dass ich sterbe?«

Er ist nun völlig aus dem Konzept gebracht und starrt mich an:»An Eiswürfel?«

»Jawohl!«

»Ich dachte, dass das bei dem Wetter eine frische Abkühlung wäre..«

»Du denkst!«, ich lache, »genau das ist dein Fehler. Überlass das Denken mal Leuten, die es auch können.«

In seinen Augen blitzt es auf und ich weiß in diesem Moment, als er das Tablett umklammert, dass er mich zusammenschlagen würde, wenn ich kein Mädchen wäre. Er reißt mir die Cola aus der Hand und zischt irgendetwas unverständliches, als er zurück in die Küche geht. Irgendwie tut er mir leid, denn alle Leute haben uns entsetzt angestarrt, aber ich zieh das jetzt durch.

Wenige Sekunden kommt er wieder, ein aufgesetztes Lächeln, mit einer neuen Cola ohne Eiswürfel. Seine Augen blicken mich eiskalt an und ich schaudere kurz, dann ist er wieder weg.
Ich nippe gedankenverloren an meiner Cola und ignoriere die irritierten Blicke von Mama und Papa, klar die sind es nicht gewohnt, dass ich so drauf bin.

Aber Jimin kennt mich nicht gut genug, um zu wissen, dass ich ihn gerade total verarscht habe. Mir waren die Eiswürfel völlig egal, aber ich musste ja irgendetwas auf die Schnelle suchen, um ihn zu kritisieren vor aller Augen. Er kommt wieder mit dem Essen, nur kurze Zeit später, denn er musste noch einmal an den Tisch mit den Jungseelinnen, die erst einmal wieder mächtig mit ihm geflirtet haben, als wäre er ein KPOP Star oder irgendein anderer Berühmtheit.

Aber er ist nur Park Jimin. Park Jimin, der aussieht wie ein Model. Verdammt. Plötzlich zeigen sie direkt zu mir, Jimin dreht den Kopf und mustert mich kurz, dann schaut er wieder zu ihnen und sagt etwas woraufhin sie lachen. Mist, wahrscheinlich reden sie über meinen Auftritt gerade. Er verschwindet wieder kurz in der Küche und kommt dann wieder zu uns mit unserem Essen. Als er bei mir angelangt, zögert er kurz. Mir tut es irgendwie in der Seele weh, aber ich kann nicht anders. In meinen Augen hat der Player mal eine Abreibung verdient.

Als er mir das Essen gibt, ziehe ich scharf die Luft ein und überlege fieberhaft was ich nun an meiner Spaghetti auszusetzen haben soll. Jimin schaut mich genervt an und zischt:»Was ist nun schon wieder?«

»Da.. ist Fleisch drinnen! Ich bin Vegetarierin«, stottere ich und versuche gleichzeitig hysterisch zu klingen. Natürlich bin ich keine Vegetarierin.

Er schlägt sich ernsthaft gegen die Stirn und verdreht die Augen:»Das steht auch auf der Karte.«

»Wo denn?«, frage ich gespielt gereizt.

Er holt eine kleine Karte aus seiner Hosentasche, stellt sich hinter mich und beugt sich über meine Schulter zum Tisch wo er die Karte vor meine Augen legt, dann zeigt er auf etwas klein gedrucktes, dass ich natürlich vorhin nicht überlesen habe, was ich aber jetzt sage, woraufhin er sagt, dass es meine Schuld ist und ich wohl nun Pech habe. Und das mit diesem genervten Unterton.

Mein Vater mischt sich ein, mit seiner dominanten Stimme:»Behandeln Sie ihre Gäste immer so unfreundlich?«

Jimin funkelt mich zornig an, nimmt meinen Teller und murmelt etwas, dass ich anhört wie: »Nein, natürlich nicht. Sorry.« Ich wende den Blick ab, weil ich seinen hasserfüllten Blick nicht ausstehen kann. Es gibt nur noch einen Akt, den ich vollbringen muss, dann bin ich mit meinem Racheplan durch. Er kommt wieder, mit Spaghetti ohne Fleisch und stellt sich neben mich, bis ich ihn entlasse. Jetzt oder nie, sage ich. Jimin beugt sich vor und haucht mit seiner rauchigen Stimme:»Ist noch irgendetwas?«

Und in dem Moment kippe ich das Cola Glas ausersehen, natürlich nicht ausersehen, um, sodass alles auf seinem weißen Hemd landet. Er starrt mich entsetzt an. Jetzt ist keine Zeit für Mitleid! Ich fange an wie eine Diva zu kreischen:»Spinnst du? Beinahe hättest du mein Kleid ruiniert!« Alle starren uns an. Er tut mir leid, seine Augen sind verwirrt und entsetzt zugleich aufgerissen. Dabei habe ja ich, und nicht er, das Glas umgekippt. Aber ich gifte weiter:»Du bist so ein Nichtsnutz! Volltrottel! Das Kleid hat über fünfhundert Dollar gekostet, mehr als du je verdienen wirst!« Okay, das war vielleicht zu krass. Denn in dem Moment dreht Jimin sich um und geht weg.

Alle schauen ihm hinter her, eine Frau sagt:»Solche ungeschickten Kellner..«

Eine Andere:»Das arme Mädchen..«

Ich stehe entsetzt auf, denn mir wird klar, was ich gerade angerichtet habe. Papa legt mir seine Hand auf meine und schüttelt den Kopf, aber ich ziehe meine weg und renne in die Richtung in die auch Jimin gegangen ist.

Als ich in durch diesen kleinen Raum gehe, direkt auf einen Raum mit angewinkelter Tür, schließe ich sie hinter mir und rufe:»Jimin? Bist du hier?«

Dann erstarre ich. Er steht mit dem Rücken zu mir; obenrum nackt. Er hat einen Drachenschwanz am Rücken und als er sich umdreht, bemerke ich, dass der Drache weiter über seine Schulter zur Brust verläuft und auf Jimins Brust der Kopf des Drachen ist, der gerade Feuer speit. Ich starre ihn an und er mich. Also ist er sich umziehen gegangen, weil sein Hemd nass war.

»Du kannst gleich so rausgehen, das Hemd hat eh nicht viel bedeckt«, höre ich mich plötzlich sagen und schlage mir entsetzt die Hände vor den Mund. Verflucht!

»Spar dir deine dummen Bemerkungen«, zischt er und lässt das frische weiße Hemd los. Dann kommt er auf mich zu, so nahe, dass er mich gegen die Tür drückt und seine Hände links und rechts von meinem Ohr abstützt. Seine Lippen berühren mein Ohr und sein Atem kitzelt meinen Hals. Mir wird unglaublich heiß und schwindelig, mein Atem geht schneller, mein Herz klopft öfter als es sollte. Ich glaube zu hyperventilieren, zu sterben in seinen Armen. Aber nichts von all dem geschieht. »Noch nie«, flüstert er mir direkt ins Ohr, sodass sein Atem meine Haut berührt. »hat mich ein Mädchen so sehr gedemütigt.«

.. Fortsetzung folgt..

 Fortsetzung folgt

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love doesn't exist | p.jmWhere stories live. Discover now