Erbe des Chaos - Der 7. Avenger

Kp. 5 Dienstbote oder Bodyguard?

Ich war sofort hellwach und nah den Anruf entgegen.
  "Ja, was ist? Ist etwas passiert? Geht es allen gut?", fragte ich hektisch. Also bei denen ist auch die ganze Zeit etwas los.
  "Ach, ich wollte nur fragen, ob du mir einen Kaffee bringst", meinte Tony todernst am anderen Ende der Leitung.
  "ERNSTHAFT! Oh sorry Annabeth, dass ich dich geweckt habe. Tony! Ich bin nicht dein Sekretär, der dir um...01:37 Uhr Kaffee bringt! Ist das alles wofür du anrufst?", fragte ich fast schon entsetzt.
  "Ach du vermiest mir ja den ganzen Spass. Ich wollte anrufen, weil ich deinen Vertrag als Bodyguard und deine Ausrüstung fertiggestellt habe", sagte Tony. Im Hintergrund konnte man gedämpft AC/DC hören.
  "Ähm wart mal. Was für ein Bodyguard?", fragte ich überrascht, denn von dem habe ich noch nichts gewusst.
  "Ich habe dir doch gestern gesagt,dass du jetzt im Team bist. Und ich habe mir noch ein paar Gedanken gemacht, wie. Und da du den Job als Sekretär nicht willst, wirst du ab jetzt mein Bodyguard sein", sagte Stark gelangweilt von der Erklärung.
  "Okay?", und mich fragt er natürlich nicht, was ich davon halte.
  "Sei einfach um 08:30 im Tower und bring Kaffee mit" und dann legte er einfach auf. Also wirklich. Nichtmal verabschiedet hat er sich. Doch ich kuschelte mich schon wieder an Annabeth und schlief ein. Nach dem wir vom Wecker geweckt worden sind, machte ich mich parat um zum Tower zu gehen. Doch Annabeth hielt mich ab.
  "Hey warte mal. Wenn du ein Bodyguard sein solltest, musst du schon einen Anzug anziehen", meinte sich grinsend. Wie ich ihr Grinsen liebe. Und erst ihr Funkeln in den Augen, dem Grau, dass dich fesselt und in dem du dich verlierst. Okay, alle sollten wissen, dass ich Annabeth liebe. Man kann es nur nicht genug oft sagen. Also beugte ich mich vor und küsste sie. Vielleicht ein bisschen zu lange, den ein Blick auf die Uhr zeigte, in sieben Minuten sollte ich da sein. Schnell materialisierte ich einen Anzug um mich und wollte losrennen.
  "Doch kein Taucheranzug, Algenhirn. Ich meine einen richtigen Anzug", lachte sie ihr herrliches Lachen. Also wechselte ich den Anzug und teleportierte mich  vor den Tower. Mit dem Fahrstuhl ging es nach oben. Dort erwartete mich Tony auch schon mit dem Vertrag. Ich denke, den Papierkram können wir wir überspringen. Schlussendlich unterschrieb ich, dass ich, bis die Avengers mir vollkommen Vertrauen, zuständig für den Schutz von Tony Stark und dessen Eigentum in abgesprochenen Situationen bin. Ich setzte meine Unterschrift zu unterst aufs Papier und schüttelte die Hand meines neuen Bosses.
  "Hier ist dein erster Auftrag. Du bringst das in das Apartment 3c, 3. Stock, 7. Block, in der 9th Avenue", dabei überreichte er mir ein Pappkarton.
  "Ernsthaft? Eine Pizza? Und für so einen wie dich arbeite ich?", langsam glaub ich, ich bin hier in einem Irrenhaus gelandet.
  "Im Stück mit den drei Salami-stücken ist ein Datenchip mit sehr wichtigen Informationen darauf. Sag dem Empfänger, dass das  Stück mit den drei Salami-Stücken besonders scharf ist", trichterte mein Boss mir ein. Augenrollend nam ich die Pizzaschachtel entgegen und wollte schon gehen. Da pfiff mich Stark nochmals zurück.
  „In dem Anzug kannst du aber nicht als Pizzabote durch gehen. Zieh dir dort drüben die Uniform an", befahl er mir.
  „Das auch noch?", langsam wird mir das hier zu viel.
  „Nimm's nicht zu ernst. Du bist neu hier, du brauchst noch ein bisschen Geduld", meinte Tony versöhnlich. Also tat ich, was er sagte und machte mich auf den Weg. Da ich mich hier in New York gut auskannte, war ich vergleichsweise schnell da. Ich klingelte an der Tür und wartete. Und wartete. Und wartete immer noch. Nach fünfmal klingeln öffnete ich die Tür. Dahinter wartete schon ein Mann mittleren Alters.
  „Pizza-time. Aber Achtung. Das Pizzastück mit den drei Salamis ist besonders scharf", sagte ich mit einem falschen Lächeln.
  „Ach wirklich?", fragte der Andere emotionslos. Irgendwie kann ich ihn nicht leiden
  „Ja. Schönen Tag noch", verabschiedete ich mich schnell und drehte mich um. Da packte mich der Mann an der Schulter.
  „Dein Trinkgeld ist hier im Koffer", erklärte er und überreichte mir eine Aktentasche. Ich packte sie, verabschiedete mich abermals und ging nach draussen. Da durfte ich wieder durch atmen. Wie konnte das nur so kommen. Erst war ich ein Halbgott, dann das zweitmächtigste Wesen des Universums, dann der Bodyguard und Pizzabote von Ironman. So in Gedanken bemerkte ich den Taschendieb erst, als er versuchte, mir den Aktenkoffer zu entreissen. Wohlgemerkt, er versuchte es. Denn der Koffer rührte sich kein
Millimeter, er war fest in meiner Hand. Ich betrachtete den Dieb irritiert, wie er vergeblich zerrte und zog.  Denkt er wirklich, er kann mir den Koffer abnehmen? Allerdings bemerkte er das langsam auch und zog immer schwächer.
  „Buh!", sagte ich seelenruhig. 2 Sekunden später ist er um die nächste Biegung gerannt. Nachdem auch das abgeschlossen war, konnte ich endlich zum Tower zurück. Doch diesmal lies ich mir Zeit. Gemütlich spazierte ich durch das Foyer und in den Fahrstuhl.
  „In welchen Stock möchten Sie, Sir?", fragte mich eine Stimme aus dem Nichts.
  „Öhm, ich glaub, ich nehme lieber die Treppe", sagte eine Stimme aus dem nichts und ich sprang wieder aus dem Aufzug. Jedoch dauerte es ein bisschen, bis ich die Treppen gefunden habe. Sie waren gut versteckt.
  „Ah, Percy. Und, hat alles geklappt?", fragte Tony, als ich da war.
  „Jaja. Was ist eigentlich im Koffer, welcher er mir gegeben hat?", fragte ich.
  „Geheim. Kannst ihn mal öffnen", rief er über den Rücken. Er ging gerade in seine Werkstatt. Also öffnete ich ihn und fand vor mir haufenweise Papiere. Die Buchstaben verschwammen richtig vor meinen Augen. Verflucht. Warum habe ich als Gott überhaupt noch Legasthenie? Eine halbe Minute später kam Tony wieder mit zwei Koffern aus der Werkstatt. Ist heute irgendwie der Tag der Koffer? Wie auch immer, er stellte sie auf den Tisch.
„Los, öffne den Ersten", meinte Tony und nickte mir aufmunternd zu. Ich liess die Schnallen aufschnappen und hob den Deckel nach oben. Darin war ein Anzug. Tony nahm ihn und breitete ihn auf dem Tisch aus.
„Du hattest recht. Als mein Bodyguard brauchst du einen Anzug, ausser du bist auf einem Botengang. Dies ist aber kein normaler Anzug. Sein Stoff besteht aus atemfähigem Mikrogewebe mit Metallkern. Dadurch wird er bis zu einem gewissen Grad schusssicher und durch eine Legierung auch Feuerfest. Ich übernehme jedoch keine Haftung, falls du in Lava fällst. Im Innenfutter ist noch ein Pistolenhalfter. Und wenn wir schon von Pistolen reden", er nickte in Richtung des zweiten Koffers und ich öffnete auch diesen. Daraus zog mein Boss erst eine Pistole.
„Das ist eine Glock 18. Standardausstattung des FBI, Reihenfeuer, 9 x 19 mm Kaliber, 33 Patronen pro Magazin und 1100 Schuss pro Minute. Eine exzellente Waffe, aber nur für den Notfall. Hier nimm! Jetzt kommen wir zu der Sonnenbrille. Du wirst dort alle nötigen Informationen sehen. Nachtsicht, Lautsprecher, Kamera und Mikrofon. Und das Beste ist, Jarvis ist damit verbunden", erklärte Tony strahlend.
  „Wer ist Jarvis?", fragte ich. Müsste ich den kennen?
  „Ich bin Jarvis, Sir", ertönte schon wieder diese Stimme. Instinktiv griff ich nach meiner neuen Pistole. Tony bemerkte es und lachte los.
  „Keine Angst. Jarvis ist eine von mir gebaute künstliche Intelligenz. Ich habe ihn gerade in deiner Abwesenheit neu installiert. Wenn du irgendeine Frage hast, wende dich an ihn. Er weiss alles", rühmte Tony seine KI.
  „Ach so", antwortete ich nur. Mehr wusste ich echt nicht was sagen.
  „Jarvis, führe Percy bitte in den Trainingsraum. Dort, Percy, kannst du deine neue Ausrüstung testen. Wir haben dort alles was das Herz begehrt. Ein Simulator, Schiessanlage usw. Komm morgen einfach wieder. Ok?", fragte er. Ich nickte und so wurde ich mit den zwei Koffern von Jarvis durch den Tower navigiert. Das Training war cool. Vor allem als ich sah, dass Steve gerade am Schwimmtraining war.