Fujita Ishida

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Ichstarre auf die Küstenlinie, hier haben mich also die Zwillingsbrüderhingeführt. Aka und Burū stehen neben mir und blicken auf den Ozeanhinaus. Alles ist in ein mattes Dämmerlicht getaucht. DickeNebelschwaden kriechen über den Ozean auf uns zu. „In weniger alseiner Stunde wird hier alles in dicken Nebel getaucht sein. Wirmüssen uns beeilen. Mit dem Sharingan kann ich zwar auch durch denNebel sehen, aber es ist gefährlich." Stelle ich fest, Aka nicktzustimmend. „Wo fangen wir an?" Ich blicke nach rechts, einezerklüftete Steilwand ragt hervor. Die Wellen verbrechen an den, ausdem Tiefen des Meeres kommenden, Felsspitzen. Auch wenn man denkt,dass an der Küste das Wasser nicht sehr tief ist, wird man hierüberrascht. An den Steilwänden ist der Ozean fast zwanzig Metertief. Trotzdem empfiehlt es sich nicht, dort runter zu springen, diespitzen Felsen, welche aus dem Wasser ragen, würden einen nuraufspießen.

Ichdrehe mich um und renne auf die zerklüfteten Felsen zu, unter meinenFüßen knirschen kleine Steinchen, rechts von mir geht es tiefrunter. Der Sandstreifen wird immer schmaler und verschwindetletztlich ganz. Aka und Burū folgen mir dicht auf den Fersen, dieNebelwand türmt sich nun deutlich einige Kilometer entfernt aus. Wirhaben nur noch wenig Zeit, dieser Nebel ist nicht natürlich undwürde zur vierten Schwester passen. Sie beherrscht mächtigeWasser-Jutsus.

Akawirft den Kopf in den Nacken und bellt einmal laut auf. Ich werdelangsamer und bleibe an der Kante stehen. Sie muss hier irgendwosein. Vorsichtig klettere ich hinunter bis zu einem hervorstehendenStück Felsen. Von dort sehe ich mich um. Fragend schaue ich hoch zuBurū, er schüttelt nur den Kopf, mit einem Nicken bedeute ich denbeiden weiter zu suchen.

Wirarbeiten uns Stück für Stück vor. Kein Zentimeter entgeht unsererSuche. Ich will nicht nochmal so lange warten. Eine kleine Felshöhleerregt meine Aufmerksamkeit. Ich pfeife einmal kurz und Aka springtzu mir hinunter. Vorsichtig klettere ich in die Höhle, Aka hebt dieNase und schnüffelt. Ob sie da drinnen ist? Er schüttelt den Kopf,riechen kann er sie nicht. Ich nehme ein Kunai in die Hand undschleiche vorwärts in das schwarze Klaffende Maul der Höhle hinein.

DieHöhle ist nicht sonderlich hoch, von der Decke tropfenWassertropfen. Im schummrigen Licht kann ich keine Spuren von derAnwesenheit meiner Schwester entdecken, trotzdem bin ich weiterhinvorsichtig. Ich schleiche weiter, es gibt nur diesen einen Gang,keine Abzweigungen und die Wände sind relativ glatt. Diese Höhleist nicht natürlich. Plötzlich endet der Gang, in dieser Höhle istnichts nur eine alte Feuerstelle, welche schon seid Wochen nicht mehrgenutzt wurde. Eine falsche Fährte, jeder normale Mensch hättejetzt aufgehört hier zu suchen. In dieser Gegend ist scheinbarnichts. Aber ich weiß, was das hier bedeutet. Es ist ein Beweis, einBeweis dafür, dass sie hier war. Ich drehe mich um und verlasse dieHöhle wieder, auf Akas Blick hin, schüttel ich nur den Kopf undbedeute ihm mit einem Nicken weiter zu suchen. Noch können wir nichtaufgeben. Auch wenn ich das Gefühl hatte, nur wenige Minuten in derHöhle verbracht zu haben, muss ich wohl über einer halben Stundedarin gewesen zu sein. Die an haltlosen Wände, der rundliche Gang,ich bin in eine Täuschung hineingeraten. Dadurch ist mir wertvolleSuchzeit verschwunden.

DerNebel ist jetzt direkt vor der Küste, in wenigen Minuten ist hieralles voll mit dichten, watteartigem Nebel. Schwer zu durchblicken,aber nicht nur für mich. „Jutsu des Nebelflimmerns", flüstereich. Ich verschwimme komplett. Mit einem Blick auf die Füchseerweitere ich mein Jutsu auch auf sie. Unsichtbar machen wir unsweiter auf die Suche. Der Nebel umhüllt uns, doch ich aktiviere nurmein Sharingan und suche weiter. Dieser Nebel wird immer dichter undbald ist es selbst für mein Sharingan schwer den Nebel zudurchleuchten. Wie ich schon dachte, dies ist kein normaler Nebel.Der zweite Beweis, dass meine vierte Schwester hier ist, sie ist dieEinzige, die zu so einem Nebel fähig ist. Keines meiner anderenGeschwister könnte dies vollbringen und auch kein anderer Ninja.

Wirschleichen weiter bis der Nebel plötzlich dünner wird. Kalte Klauenumgreifen mein Herz, meine Hand fängt an zu zittern. Es ist so weit,jetzt werde ich sie töten. Aber... Kann ich das? Am liebsten würdeich mich für meine Zweifel schlagen.

„Shiro?"Fragt mich eine Stimme überrascht, „was machst du denn hier?"Ich schlucke und drehe mich um. „Fujita Ishida", sie blinzelt.„Kein Grund so förmlich zu sein, hier sind wir ja unter uns, aberwas machst du hier, Shiro?"

„Ichhabe dich gesucht..." Sie blinzelt nur noch überraschter, dannweicht sie unsicher zurück. „Wieso?"

„Woist dein Sōrumeito?" Antworte ich mit einer Gegenfrage, sieentspannt sich und schnalzt nur ärgerlich mit der Zunge. „Du weißtgenau, dass du Fragen nicht mit Gegenfragen beantworten sollst."Scheinbar schuldbewusst senke ich den Kopf, sie muss mir vertrauen.Ich komme näher und rufe Aka und Burū zu mir. Sie springen an meineSeite, überrascht blickt Fujita auf. „Du hast zwei Dämonen?"Ich schüttel den Kopf, „Nein, sie gelten als ein Dämon. Es sindZwillingsdämonen, damit eine Seele auf zwei Körper verteilt." Sienickt zustimmend und kommt näher. „Lass uns von der Klippeweggehen", damit springt sie die Felswand hinauf. Ich folge ihrvorsichtig. Wer weiß, welche Nachricht sie vom Hohepriester bekommenhat.

Obenfolge ich ihr ins das Gebüsch. Wir entfernen uns langsam vom demKlippenrand und somit auch von dem Ozean, doch auch hier ist derunnatürliche Nebel. Irgendwann bleibt sie stehen und ich laufe fastin sie hinein. Verärgert schnalzt sie wieder mit der Zunge. „Passauf", knurrt sie mich an. Ich ignoriere den scharfen Tonfall ihrerStimme und stelle mich ihr gegenüber. „Es tut mir leid." Mitdiesen Worten greife ich sie an.

IhreAugen weiten sich und gerade noch rechtzeitig pariert sie den Schlagmit einem Kunai. Ich gebe ihr aber keine Zeit zum erholen und greifesie von unten mit der zweiten Hand an. Sie keucht auf als das Kunaiihr die Haut auf ritzt. Sie will wegspringen und stößt mich vonsich. Ich falle nach hinten und kann mich gerade noch so vor einemBaum retten, Aka kommt von hinten und wirft sie auf den Boden. IhrKunai fällt ihr aus der Hand und Burū stellt eine Pfote auf dasKunai. Ich stehe auf und gehe gelassen auf sie zu. „Was soll das?",schreit sie mich wütend an. Ich hocke mich neben sie und mustereFujita, zu mindestens die Wahrheit hat sie verdient bevor sie stirbt.„Ich erledige meinen Auftrag." Sie will Etwas erwidern, doch sagtnichts. In ihren Augen erklimmt ein Funken des Erkennens. „Nein..."haucht sie leise und die kalte Luft. Ich nicke nur, „aber wiesosollte der Hohepriester mich töten wollen? Und wieso nur mich?"Ihre Augen weiten sich noch mehr, falls dies überhaupt möglich ist.„Alle, du sollst uns alle töten. Aber wieso? Du darfst das nichttun. Shiro, bitte. Dies ist ein Fehler." Tränen treten in ihreAugen. Etwas verkrampft sich in mir. Ich kann das nicht. Das wird mirjetzt klar, ich kann nicht einfach meine Geschwister töten. Akabemerkt mein Zögern und starrt mich eindringlich an. „Shiro bitte,du musst das nicht tun. Wir finden eine Lösung, alle zusammen."Ich nicke zögernd, ein kleines Lächeln umspielt Akas Lippen. Ichdrehe mich weg. In diesem Moment schreit Fujita. „Kaname, jetzt."Mit einem Brüllen stürzt sich eine riesige aus Wasser geformteSchlange auf mich hinab.

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⏰ Last updated: Feb 04, 2019 ⏰

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