Liebe auf den ersten Blick oder eher auf den ersten Text zusagen, wäre genauso ein Schwachsinn. Schließlich war er mir früher mit seinem Machogehabe nie sympathisch. Allerdings muss ich mir eingestehen, dass ich ihn nie näher betrachtet habe.
Ich habe ihn nach seinem Äußeren beurteilt. Jeder hat das getan. Sogar Livia und sie war seine feste Freundin!
Bis er Schluss gemacht hat.
Ich weiß noch, dass er mir erzählt hat, dass sie sich verändert hätte. Nächtelang schrieben wir uns Texte per WhatsApp hin und her. Wir schrieben meist über belangloses Zeug.
Ich hatte ihn ganz falsch eingeschätzt und je länger ich mit ihm geschrieben habe, desto mehr taten mir meine Worte aus der Vergangenheit über ihn leid. Ich hatte ja keine Ahnung, dass so jemand so – ja wie sagt man das? – so sein konnte. Er war unglaublich.
Mit so einer Selbstverständlichkeit hatte er meine Text beantwortet. Als hätte er bei jeder Antwort genau darüber nachgedacht, was er sagen könnte. Und ich kann nicht behaupten, dass ich es anders gemacht hatte. Allerdings war ich vermutlich tausend Mal nervöser als er.
Wer war ich denn schon?
Wer bin ich denn schon?
Wer ich bin?
Ich bin die, die Schuld an der ganzen Situation ist! Jedes Mal, wenn ich in der Schule an seinem Spind vorbei gehe. Seinen Namen lese oder sein Gesicht sehe.
Sein hübsches, schönes Gesicht. Mit den wild abstehenden Haaren. Das schiefe Grinsen auf seinen Lippen. Die strahlenden Zähne. Er hat sein Zahnpastalächeln gehasst.
Wäre es doch nur anders gekommen.
YOU ARE READING
I can't take my eyes off you
Teen Fiction»Das wollte ich nicht!« Wie das Tagebuch einer Siebzehnjährigen uns die Geschichte zweier Liebender erzählte. Seiten voller Schuld und Tränen und von Liebe getränkt.
