•Kapitel 31•

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Was bisher geschah:
Saphierer hatte das erste mal Training in mareka allerdings ist es etwas aus dem Ruder gelaufen.


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Nachdem wir dem Trainer die Situation erklärt hatten, wurden vorläufig die beiden Auslöser des Streites mitgenommen, nur um beide Aussagen überprüfen zu können und somit auch Nummer sicher zu gehen.

Das Training war langweiliger als gedacht, trotz allem, dass ich die ganze Zeit ein komisches Gefühl verspürte wenn ich mein Wasser bändigte.

Fast schon so als wäre es mir fremd geworden.

Wir übten verschiedenste Sachen, doch ich hatte traurigerweise mehr Freizeit als gedacht, denn als die meisten noch probierten die Übungen nachzumachen hatte ich es schon lange hinter mir.

Nach dem Training begaben wir uns alle wieder auf unsere Zimmer.

Leider hatte ich hier kein Zimmer mit Balkon, aber wer war ich schon um solche Ansprüche zu stellen?

Da ich eh nichtmehr wirklich viel zutun hatte beschloss ich einfach früh schlafen zu gehen und war nach wenigen Minuten auch schon weg.

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Früher als ich gewünscht hätte wachte ich auf und machte mich fertig.

Duschen, anziehen und ein wenig schminken.

Ach Hoodies waren einfach toll dachte ich als ich an mir herunter schaute.

Der schwarze Hoodie ging mir bis zu der Mitte der Oberschenkel und verdeckte so das was er verdecken musste.

Perfekt. Lila und Rosa wussten einfach was sie für mich packen mussten.

Die beiden waren echt wunderbar, ich konnte es einfach nicht oft genug sagen.

Die restliche Zeit bis zum Frühstück wartete ich einfach ab bis ich mich letztendlich auf den Weg zum Speisesaal machen konnte.

"Hey" Begrüßte ich Bella und Elias die schon zusammen am Tisch saßen und Händchen hielten.

"Morgen" begrüßte mich auch Elias freudig, Bella lächelte mich nur einmal schlicht an, aber ich wusste ja dass sie ein Morgenmuffel war.

"Und? Gut geschlafen?" Fragte mich Elias.

"Naja eher weniger und selbst?" Antwortete ich wahrheitsgemäß.

"Ganz gut eigentlich, warum beschäftigt dich etwas?" Fragte er vorsichtig nach und musterte mich.

"Naja eigentlich viel zu viel, aber die Sache von gestern Abend beim Training lässt mich einfach nicht mehr los"

"Ja das habe ich schon mitbekommen, ich finde es übrigens cool dass du eingegriffen hast. Die beiden wurden überprüft, aber der Eisblick wurde bei beiden negativ diagnostiziert. Also hattest du recht, beide waren unschuldig und keine Anhänger" Sprach er als würde ich das alles so verstehen.

Naja dass beide unschuldig waren wusste ich nicht, es war eher so eine Vermutung ins ungewissene.

"Eisblick?" Fragte ich verwirrt und rieb mir einmal müde übers Gesicht.

"Naja du weißt schon, so kann man eben erkennen ob sie Eis bändigen."

Meine Augen wurden groß Eisbändigen?

"Eisbändigen?" Fragte ich überrascht nach.

"Ja... weißt du das etwa nicht?" Fragte er mich mindestens genauso überrascht.

Ich ging mir durch die Haare.

"Weißt du, im Moment habe ich das Gefühl einfach garnichts mehr zu wissen." Sprach ich verzweifelt und massierte mir die Schläfen da sich Kopfschmerzen ausbreiteten.

"Naja... Lakaes hat irgendwie die Möglichkeit gefunden ihr Wasser zu Eis zu machen. Dieser Prozess ist ein sehr schmerzhafter und gefährlicher Prozess, aber er macht dich nunmal auch stärker.

Und Lakaes will stärker werden, ja setzt stärke quasi schon voraus. Eis zu bändigen ist Pflicht.

Eis kann man jedoch nur bändigen wenn man sein Herz gefrieren lässt und dass ist ganz sicher nicht angenehm.

Man lässt jegliche Gefühle verstummen, jegliche Wärme, jegliche Liebe.

Man verliert sich in dem verzweifelten Versuch mehr macht zu bekommen.

Anfangs bekommen es Außenstehende noch nicht mit, aber mit der Zeit kommen immer mehr Anzeichen.

Unter anderem eben auch der Eisblick.

Ein starrer Blick, voll von Hass und Gier.
Blaue Sprenkeln erfüllen in diesen Sekunden die Iris.

Kein schöner Anblick das kann ich dir sagen." Beendete Elias seinen Vortrag und mir gefror das Blut in den Adern.

Und ich hatte doch tatsächlich versucht mein Wasser Eis werden zu lassen.

Vielleicht hatte ich deswegen die ganze Zeit so ein komisches Gefühl verspürt als ich bändigte, versuchte ich mir einzureden doch in Wirklichkeit wusste ich dass das nicht stimmte.

Um Auswirkungen davon zu tragen hätte ich mich viel länger damit beschäftigen müssen.

Aber nochmal werde ich solche Informationen nicht so lange für mich behalten.

"Ich finde es einfach schrecklich, dass es immer mehr Anhänger werden" Gestand ich den beiden offen und blickte ihnen entgegen.

"Ich auch-" Antworte Bella. "Aber heutzutage streben alle nur noch nach Macht und nach immer mehr, ohne mal zu schauen was man überhaupt schon alles hat und das man garnicht so viel braucht."

Da gab ich ihr Recht, so schnell vergisst man die Sachen die man hat, da man einfach nur sieht was man nicht hat.

"Aber was soll's , da kann man jetzt eh nichts dran ändern. Wie war denn eigentlich euer Training gestern?"  Fragte ich die beiden.

"Ganz okay" Antworte Bella schlicht. Sie brauchte wohl noch eine Weile um wieder die nötige Energie zu haben um diesen Tag überleben zu können.

"Auch ganz okay eigentlich-" setzte Elias an "Aber dieser Florian nervt echt gewaltig." Sagte er und ballte die Hände zu Fäusten.

"Warum, was ist passiert?" Harkte ich weiter nach.

"Ich weiß auch nicht, einfach sein da sein. Er denkt er würde alles können und jeder müsste ihm gehorchen.

Weißt du, als Leibwache und bester Freund von Kilian durfte ich mit bei der königlichen Familie trainieren, deswegen konnte ich ihn gestern ganze zwei Stunden ertragen.

Auch wenn er der älteste ist, ist er mit Abstand der unreifeste unter uns.

Kilian kann ihn auch nicht leiden.

Schon letztes Jahr hatte er ihn gehasst aber dieses Jahr scheint Florian Kilian ganz schön zur Weißglut zu bringen." Sprach Elias sich den Frust vom Herzen.

Nach und nach kamen auch die anderen dazu, so dass wir nach einer kurzen Zeit auch schon wieder vollständig waren. Wir alle unterhielten uns ein wenig, wobei mir allerdings auffiel, dass Jasmina seit gestern Abend nicht mehr wirklich viel redete.

Aber ich würde sie vorerst nicht drauf ansprechen, wenn was ist wüsste sie dass ich immer ein Ohr für sie offen hätte.

Auch die beiden Königsfamilien betraten den Raum, der König von Mareka hielt kurz seine Ansprache und eröffnete das Buffet, nachdem er uns ein weiteres Mal den Tagesablauf erklärte.

Alle gemeinsam aßen wir, zusätzlich verabrede ich mich mit Bella und Elais für die freie Zeit die uns heute geboten wurde und so verabschiedeten wir uns um uns für das bevorstehende Training vorzubereiten.

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•Das verschollene Königreich• Palast Onde histórias criam vida. Descubra agora