•Kapitel 1•

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"Manchmal lebt man einfach nur um zu sein.

Tag ein Tag aus, immer das selbe.

Das Leben zieht so an einen vorbei und plötzlich sieht man diese Veränderung.

Wann hatte ich angefangen so zu denken?

Wann hatte ich angefangen so zu Handeln?

Wann hatte ich angefangen es so zu sehen?

Wann hatte ich angefangen es nichtmehr zu sehen?

Ich lebe in einer Welt, in der es Krieg gibt.

Menschen sterben. Menschen leiden. Menschen hören auf zu lieben.

Ich hatte aufgehört es zu sehen, weil ich es nicht sehen sollte. Weil ich glauben sollte, dass man ja sehr wohl alles unter Kontrolle hatte.

Doch eigentlich wusste ich es doch seit meiner Geburt besser, oder nicht?

Ich hatte miterlebt, wie Menschen verhungerten, Menschen erfroren. Das war nichtmal das was die Leute als "Krieg" bezeichneten.

Es war Alltag.

Ich sollte mein Ziel nicht verlieren.
Denn ich bin näher denn je.
Ich werde hart arbeiten. Alles dafür geben.
Ich werde mich zulassen.

Auch wenn ich jetzt im Königreich bin, werde ich mich selber nicht in diesem ungewollten Rum und Reichtum verlieren, denn ich bin Saphierer Shyle und ich werde den Leuten helfen."

Las ich meine aufgeschrieben Gedanken laut vor und klappte mein Notizbuch zu.

Ich war zwar völlig fertig von der langen Reise hier her zum Königreich, doch ich konnte einfach nicht schlafen gehen.

Nachdem wir unsere Sachen gepackt hatten ging alles ganz schnell. Wir hatten nichtmal wirklich Zeit gehabt uns zu verabschieden.
Uns wurde das Gepäck abgenommen und wir wurden getrennt in Autos gesetzt, bevor die Reise losging und als wir hier ankamen war es bereits stockdunkel gewesen. Danach wurden wir nur noch auf unsere Zimmer gebracht und bekamen ein großzügiges Mahl.

Vor lauter Kopfschmerzen fuhr ich mir angespannt durch die Haare, bevor ich von meinem riesigen Himmelbett aufstand und zum Bad lief, welches allein schon größer war, als mein Zimmer in der Akademie.

Überflüssigerweise war hier eine große Badewanne sowie eine Regendusche eingebaut und wiedereinmal viel mir auf, dass die Menschen hier in Geld schwammen.

Es war irgendwie schockierend und schrecklich zugleich.

Im Badezimmer drah ich den kostbaren Wasserhahn auf und hielt meine Handgelenke darunter. Irgendwie war das zu einer Art Angewohnheit von mir geworden.

Seitdem ich die Akademie verlassen hatte, hatte ich keinen mehr von meinen Freunden gesehen. Nicht ein bekanntes Gesicht, dieser Faktor und noch weitere Faktoren ließen ein mulmiges Gefühl in mir zurück.

Ich sorgte mich um meine Freunde. Ging es Ihnen gut?

Nur in Pyjama ging ich wieder aus dem Bad raus und schaute auf die Uhr.

3:42

An schlaf war nicht zu denken, auch wenn wir Morgen bereits früh in dem Esssaal sein sollten.

Wo auch immer der war.

Nach mehreren Minuten beschloss ich also doch die Doppeltür, die zu dem Balkon führte, auf zu machen und augenblicklich kühlte mich die frische Nachtluft ab.

Oh ja, genau das hatte ich gebaucht. Ich lehnte mich an das Geländer und mir stockte der Atem. Von hier aus konnte ich ganz Spinella sehen.

Von meinem großen und kuscheligen Bett holte ich mir eine Wolldecke und legte sie mir um die Schultern um die Aussicht länger genießen zu können.

Da mir das stehen aber auf Dauer zu anstrengend sein würde ging ich wieder in mein neues Zimmer und holte mir einen großen und gemütlichen Stuhl und schleppte ihn nach draußen auf den Balkon.

Die Doppeltüre schloss ich, damit nicht zu viel kalte Luft in mein Zimmer trat. Ich setzte mich samt Wolldecke auf den Stuhl draußen auf den Balkon.

Ich zog die Luft ein, genoss das prickeln in meinen Lungen und das weiche Licht welches der Mond mir schenkte.

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⭐️

Ayyy, da ist es, das erste kapitel des zweiten Teils. Ich hoffe ihr mögt es bis hierhin schon mal haha

Irgendwie war es ganz schön schwer einen relativ guten Anfang zu finden, vorallem da ich keine Ahnung hatte wo genau ich jetzt eigentlich wieder anfagen sollte aber ich hoffe das passt so🙆🏼‍♀️😊

•Das verschollene Königreich• Palast Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt