Kapitel 7

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„Bist du dir sicher das sie da sein wird?"

„Ja", erwiderte ich genervt und rollte mit den Augen, „Heute ist Montag, da geht sie in den Ferien immer zu diesem Yoga-Kurs!"

Ich wirbelte herum und schnappte mir meine Jacke, langsam zeigte ich auf die Tür und fing ganz langsam an zu sprechen: „Wenn du da weiter rumstehst verpassen wir sie noch."

Dabei artikulierte ich jedes Wort überdeutlich und verkniff es mir erneut mit den Augen zu rollen.

Er hatte mir gestern zugesichert, dass ich sie sehen dürfte. Das heißt, dass wir das jetzt durchziehen müssen.

„Ich möchte dich doch nur vor dem Moment bewahren in dem du realisierst, dass sie keine Ahnung hast wer du bist!"

Hastig schob ich mich durch die geöffnete Tür: „Du unterschätzt mich Luc", sagte ich schmunzelnd und zog die Tür um einiges fester zu als nötig gewesen.

Ich verstand ihn überhaupt nicht, er war doch bereit gewesen mit mir nach Layla zu sehen, woher kam nur sein plötzlicher Sinneswandel? Allerdings war ich nicht bereit nun darüber nachzudenken.

Hinter der nächsten Ecke stand bereits mein kleiner klappriger Lebensgefährte. Ein alter roter Audi, welchem an einigen Stellen schon der Lack abblätterte. Mittlerweile brauchte ja jeder immer den neusten Sportwagen, doch ich wollte da einfach nicht mitmachen. Wieso so viel Geld raus werfen, wenn meine geliebte Klappermühle es immer noch tat?

Schnell schloss ich mein Auto auf und spähte derweil auf die Uhr, ich musste mich beeilen wenn ich sie vor dem Beginn des Kurses noch erwischen wollte.

Zum Glück hatte sie mich oft genug dorthin geschleift, dass ich ohne Probleme das kleine Studio im inneren der Stadt finden würde.

Hastig warf ich einen Blick auf die Uhr und direkt danach einen aus dem Fenster. Wo blieb dieser verdammte Typ nur? Zumal ich langsam nervös wurde klopfte ich unaufhörlich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad herum. Beiläufig sah ich mich um und rutschte auf dem Sitz hin und her. Es konnte doch nicht sein, dass er so lange brauchte! Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein schlecht gelaunter Luc schmiss sich auf den Beifahrersitz.

„Pünktlich um neun hättest du da sein sollen", fauchte ich ihn an.

„Dir ist klar, dass der Kurs erst um zehn beginnt?"

Knurrend erwiderte ich: „Selbstverständlich weiß ich das!"

Aufgrund von Leuten wie ihm war ich immer zu früh dran. Immer überpünktlich. Es konnte doch nicht sein, dass er eine halbe Stunde zu spät war und dann noch so lange in meiner Wohnung rumgetrödelt hatte.

Ungeduldig trat ich auf das Gaspedal und brauste los.

„Wenn du nicht gleich langsamer fährst bringst du uns noch um."

„Und wenn schon."

Er kommentierte meine motzige Antwort nur mit einem trockenen Lachen. Dementsprechend empfand ich es nicht für allzu dringlich ihn darüber zu informieren, dass wir schon da waren und ich bloß einen Parkplatz suchte.

Nach gefühlten Stunden erblickte ich endlich eine Parklücke in die ich problemlos einparken konnte. Demnach stand ich nur wenige Minuten später hoffnungsvoll vor dem Joga-Studio mit der Aufschrift „Jo-Jo: Jonas-Joga-Studio". Was für eine Ironie mit ihm hier zu sein.

Schnellen Schrittes schlüpfte ich durch die unscheinbare Glastür und schlich durch einen langen Flur mit vielen Türen. Hinter mir nahm ich das schwere Atmen von Luc und die rauchige, melodische Musik, welche aus den unzähligen Türen förmlich hervor quoll, war. Obwohl alles ganz normal wirkte, hatte dieser Moment etwas träges, beinahe belastendes an sich. Eilig lief ich weiter und mein Blickfeld schien zu verschwimmen, bis ich ganz plötzlich zum stehen kam.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 16, 2019 ⏰

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