Und gleich danach Edon.

Ich schlucke und schüttle die nicht gerade schönen Gedanken ab, ehe ich in Hausschuhen rüber in Edon's Garten laufe. Dabei bin ich so leise wie es nur geht, denn auch Lorena darf mich nicht entdecken.

Ich halte die Luft an, als Edon auf seinem Balkon auftaucht und eine Leiter runter lässt. Er lehnt sie gegen das Gestell und erzeugt dabei einen dumpfen Knall. Ich reiße die Augen auf und sehe zu Edon, der mir nur ein entschuldigendes Lächeln schenkt.

Leise lachend bewege ich mich auf die Leiter zu und halte kurz inne, ehe ich tief durchatme und hochklettere.

Oben angekommen greift Edon nach meinen Armen und zieht mich ins sichere. Ich hab nicht einmal Zeit um auszuatmen, da liegen seine Lippen auch schon auf meinen. Und anscheinend hat er mich wirklich vermisst, denn er drängt mich bestimmend in sein Zimmer und drückt mich dann aufs Bett, um es sich gleich darauf über mir gemütlich zu machen.

Unsere Lippen spielen ein heißes Spiel zwischen Verlangen und Zärtlichkeit, doch letztendlich gewinnt ersteres und es geht schneller zwischen uns zu.

Aus dem normalen Kuss wird ein Zungenkuss und es dauert nicht lange, da verteilt Edon zarte Küsse über meinen Hals. Er hat Spaß dabei, mich zu quälen und irgendwann halte ich es einfach nicht mehr aus und drücke ihn von mir weg, um mich über ihn zu rollen.

Edon's Atem kommt abgehakt und er scheint ehrlich überrascht, doch keine Sekunde später schleicht sich wieder dieses zweideutige Grinsen auf sein Gesicht.

»Ich wusste doch, dass du auch anders kannst.«, bemerkt er, als er mich von unten aus beobachtet und ich bin von mir selbst überrascht, denn ich werde weder rot, noch habe ich das Bedürfnis, mein Gesicht hinter meinen Haaren zu verstecken.

Gott, was macht Edon nur mit mir?

»Sei leise.«, hauche ich mit einem Lächeln auf den Lippen und lehne mich im selben Moment runter, um ihn zu küssen. Meine Arme finden dieses Mal den Weg unter sein Shirt und als ich langsam über seine definierte Brust streiche, fangen meine Fingerspitzen an zu brennen.

Edon gibt einen Laut von sich und ich lächle, denn es scheint ihm zu gefallen. Ich will gerade noch weiter nach oben fahren, da setzt sich Edon plötzlich auf und zieht sich sein Shirt mit einer einzigen Bewegung über den Kopf.

Als ich nun freie Sicht auf seine Brust habe, fangen meine Wangen doch widerwillig an zu brennen.

Gott, dass alles ist so verdammt ungewohnt und doch so schön. Ich kann es einfach nicht beschreiben.

»Da klebt ein bisschen Sabber an deinem Mundwinkel.« Edon deutet auf mein Gesicht und hat dabei einen arroganten Blick aufgesetzt.

Ein provokantes Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. »Nein, dass ist wahrscheinlich Spucke. Mir ist grad glaub ich die Kotze hochgekommen.«

»Ziemlich freches Mädchen. Für diese dreiste Lüge sollte ich dich bestrafen.« Er dreht uns, sodass er wieder über mir liegt und ich kann nicht anders, als zu lachen.

Edon fasst mit einer Hand nach meinem Kinn und ich verstumme, als er sich erneut zu mir beugt und seine Lippen auf meine legt. Denn dieses Mal küsst er mich anders. Der Kuss ist sanft, langsam und gefüllt mit... Liebe.

Als Edon sich wieder von meinen Lippen losreißt, atmet er schwer. »Was machst du nur mit mir?«, haucht er, und für einen Moment habe ich den Eindruck, diese Frage ist eher an sich selbst gerichtet, als an mich. Doch als er dann lächelt und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht, ist mein Kopf wie leergefegt. Mein Atem stockt und ich sehe einfach nur verträumt in seine Augen, die durch die Dunkelheit beinahe schwarz sind.

Edon räuspert sich heiser. »Versprich mir, dass du mich nicht verlassen wirst.«

»Das werde ich nicht.« Niemals. »Solange du mir keinen Grund dazu gibst.«, füge ich noch hinzu und kann mir nicht besser helfen, als zu Lächeln.

Edon befeuchtet seine Lippen, ehe er schluckt. »Glaub mir, dass würde ich niemals riskieren.«

Ich sehe ihn an und bemerke, dass hinter diesen Worten so viel mehr steckt. Unser Blickkontakt vertieft sich und in meinem Magen beginnt es zu kribbeln. »Versprochen?«

»Versprochen.« Er küsst mich auf die Nasenspitze und legt sich dann neben mich. Wir beide liegen nun auf dem Rücken und starren an die Decke, ohne einen weiteren Laut von uns zu geben.

Doch das ist gut.

Nein, es ist perfekt.

Denn wir genießen den Moment.

Wir genießen die Präsenz des anderen.

Und ganz einfach den Augenblick, der allein uns gehört.

Casanova ✓Where stories live. Discover now