Kapitel 54

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Ariana

Ja Ke Bo Vetes • Bruno ft. Flori

Die nächste Woche vergeht wie im Fluge. Ich besuche Edon so oft es geht, versuche alle meine Hausarbeiten zu machen und Malia nicht allzu doll zu vernachlässigen. Gleichzeitig habe ich versucht, bei Mace irgendwie auf das Thema Dad zu kommen, doch jedes Mal als ich kurz davor war, hat er abgeblockt.

Wie es scheint ist er noch lange nicht bereit dazu, ein vernünftiges Gespräch über Dad zu führen. Und mit ihm schon garnicht. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich einfach nicht getraut habe, ihm zu beichten, dass ich genau das vorhabe.

Ich wollte es ihm wirklich nicht verheimlichen, aber nun ist es doch so gekommen und das Treffen mit Dad steht kurz bevor. Die letzten Tage haben wir viel gesimst und auch kurz telefoniert, doch die Aufregung lässt dennoch nicht von mir ab.

Denn ich stand ihm so lange nicht mehr gegenüber und das Wissen, dass ich es heute tun werde, bringt meinen Puls zum rasen.

»Gehst du heute noch zu Edon?«

Ich schrecke aus meinen Gedanken und starre Mace einen Moment mit geweiteten Augen an, ehe ich mich schüttle und zögerlich nicke. »Ja, ich wollte um ehrlich zu sein gerade los.«

»Cool, ich komm mit.«

»Was? Ich... ich kann aber nur kurz bleiben.«, werfe ich hastig ein, da ich eigentlich nicht will, dass Mace mich begleitet. Ich wollte einfach nochmal alleine mit Edon sein, bevor ich los muss. Und da Mace nicht erfahren darf, was ich vorhabe, wäre es am besten, wenn er nicht mitkommt.

Er runzelt die Stirn. »Warum?«

»Ich hab noch was vor.«, erkläre ich nur kurzgebunden und versuche mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Doch das geht mächtig in die Hose.

»Willst du mir vielleicht auch sagen, was genau?«, hakt er weiter nach und versieht mich mit einem kritischen Blick. Er hat ganz klar bemerkt, dass irgendetwas faul ist. Und das ist ein Problem.

Ich schlucke unbehaglich. »Ähm... also... - ich wollte mich mit einer Freundin treffen.«

»Malia?«

Schnell schüttle ich den Kopf. »Nein. Mit einem Mädchen aus meinem Kurs.«

»Ach so.«, bemerkt er nur und scheint wieder uninteressiert, was mein Herz dazu bringt, sich zu beruhigen.

Doch dann fällt mir wieder ein, dass ich Mace trotzdem brauche. »Willst du mich vielleicht dennoch fahren?«

Mace sieht mich einen Moment an, ehe er amüsiert lacht. »Wieso sollte ich?«

Ich verziehe empört das Gesicht. Das kann er doch nicht ernst meinen. »Erstens, weil du mein Bruder bist. Zweitens, weil ich keine Lust habe, den Bus zu nehmen.«

»Dann nimm ihn einfach nicht.«

»Mace!«

»Was?« Er mustert mich unschuldig und das ist beinahe schlimmer, als die Tatsache, dass er mich wieder versucht zu provozieren.

Ich rolle mit den Augen. »Du weißt genau, dass ich weder ein Auto, noch einen Führerschein habe.« Kurz halte ich inne, da ich mich sammeln muss und denke wieder daran, dass ich eigentlich diejenige bin, die alles falsch macht. »Bitte fahr mich einfach. Du kannst ja einen Kaffee in der Cafeteria trinken und Edon und mich für zehn Minuten alleine lassen. Ich kann nämlich sowieso nicht länger bleiben. Dann kannst du wieder hoch kommen und wir wechseln. Dann kannst du bei Edon bleiben und ich verschwinde.«

Casanova ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt