Kapitel 52

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Ariana

Als ich am nächsten Morgen ins Krankenhaus fahre, kann ich es kaum erwarten, Edon endlich wiederzusehen. Gestern konnte ich das leider nicht mehr, da die Besuchszeit vorbei war, bevor ich noch einmal zu Edon konnte.

Ich muss zugeben, dass hat mich schon ein wenig enttäuscht, doch ich sollte mich nicht beklagen, schließlich durfte Lorena auch nicht mehr zu ihm. Und ich schätze, ich sollte vielmehr glücklich sein, denn wie es aussieht haben Edon und Mace ihren Streit geklärt. Zumindest deutet alles darauf hin, denn Mace war nachdem er zusammen mit mir das Krankenhaus verlassen hat wie ausgetauscht.

Er war total gelassen, glücklich und einfach wieder er selbst. Und dies hat mich so froh gemacht, dass ich es noch nicht einmal gewagt habe, ihn in irgendeiner Form auszufragen.

Zu groß war die Angst, dass ich mich doch täusche.

Seufzend laufe ich die Treppen hoch und halte im richtigen Stockwerk inne. Die Tatsache, dass Edon nun nicht mehr in der Intensivstation liegt, zeigt, dass sich sein Zustand über Nacht um einiges gebessert haben muss. Er steckt nun nicht mehr in Lebensgefahr, wofür ich Gott aus tiefstem Herzen danke.

Das einzige was Edon nun tun muss, ist sich vom Unfall zu erholen. Und ich bin mir sicher, dass ich ihm dabei behilflich sein kann.

Ein Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht und es möchte einfach nicht verschwinden. Selbst dann nicht, als ich an der richtigen Tür ankomme, klopfe und nach einem »herein« das Krankenzimmer betrete.

So stehe ich also fünf Sekunden später vor der geschlossenen Tür, mit einem fetten Grinsen, das auf meine Lippen gebrannt ist. Mein Blick wandert zu Edon, doch erst jetzt fällt mir auf, dass er nicht alleine ist. Ein Arzt läuft nämlich genau in diesem Moment in mein Blickfeld und schenkt mir zur Begrüßung ein einfaches Lächeln.

Ich erröte einwenig, denn Edon's belustigter und verdammt intensiver Blick macht mir wirklich zu schaffen. »Guten Morgen.«, begrüße ich dann beide und schlucke, als sie mir keinen Moment später ebenso einen guten Morgen wünschen.

Stumm bleibe ich auf der Stelle stehen und warte, bis der Doktor einige Sachen an den Maschinen eingestellt hat. Er erhöht die Dosis von irgendeiner Flüssigkeit, die in einem kleinen Beutel neben Edon's Bett hängt und schaut dann noch einmal auf sein Klemmbrett. Er notiert etwas, sieht ein letztes Mal prüfend zu Edon, ehe er zufrieden lächelt.

»Soweit, so gut. Ich möchte, dass sie sich auch weiterhin erholen und nicht anstrengen. Denn dann bin ich mir sicher, dass sie in einpaar Wochen wieder nach Hause gehen können.«, erklärt der Doktor und nickt Edon zu, ehe er sich verabschiedet und das Zimmer verlässt.

Nun bin ich endlich alleine mit Edon und mich holt eine minimale Nervosität ein. Denn es ist immer noch ungewohnt, dass er mich mit diesem Blick mustert. Bis vor kurzem konnte ich nur davon träumen. Und nun... nun ist dieser Traum in Erfüllung gegangen.

Und es ist wunderbar.

Edon ist wunderbar.

»Ich hab dich schon vermisst.«, kommt es von Edon, der mich aus meinen Gedanken reißt. Ich sehe ihn einen Moment lang einfach nur an, ehe ich seine Worte verstehe und mir die Röte in die Wangen schießt. Mein Atem stockt für einen Moment und die Tatsache, dass Edon dort im Bett liegt, mit zerzausten Haaren und einem Blick, der nicht heißer sein könnte, lässt ein Feuer unter meiner Haut aufgehen.

»Hier bin ich.«, entgegne ich und versuche mein viel zu schnell schlagendes Herz unter Kontrolle zu bekommen. »Hast du die erste Nacht gut überstanden?«, frage ich dann, während ich mich langsam auf ihn zubewege. Sein Blick folgt jeder Bewegung meines Körpers und mir wird heiß und kalt zugleich.

Casanova ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt