6.Kapitel

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Das Erste, was Tamino wahrnahm, war Lachen. Fröhliches, kindliches Lachen. Das nächste waren Stimmen in einem so ernsten Tonfall, als würde über den Tod gesprochen werden. Er spürte eine Matte unter sich und eine flauschige Decke, die über ihm lag. Gleichzeitig fühlte er jedoch auch eine Art Armband um sein Handgelenk. Der junge Dämonensohn war nicht imstande sich zu bewegen, oder gar die Augen zu öffnen, er konnte nur zuhören. 》Es ist allein die Schuld des Dramen, dass sie fielen. Er muss dafür verantwortlich gemacht werden《, sagte eine raue, männliche Stimme. Wieder dieses Kinderlachen. 》Finn war diese Gefahr nicht bewusst. Er ist viel zu dumm dafür.《Diesmal sprach ein Mädchen, von dem Klang ihrer Stimme her höchstens zehn Jahre alt. Wieso ließ man ein Mädchen zu einem Dämonenkind? Und wieso schien es das kleine Kind gar nicht zu stören, dass jemand gestorben war? Jetzt erinnerte sich Tamino wieder, was passiert war. Dieses Licht, genau wie in seinem Traum. All diese plötzlichen Eindrücke überforderten ihn. Es waren Menschen gestorben. Obwohl Finn viele Dämonenkinder hatte sterben lassen, so war der Tod doch eine Strafe zu viel für die Soldaten, sie hatten schließlich nichts für sein Leid gekonnt. Und jetzt waren sie weg, getötet, und das wahrscheinlich wegen ihm. Noch immer war ihm unklar, wer das Auto von der Straße abgebracht hatte. Oder vielleicht war der Fahrer auch einfach nur vom Weg abgekommen. Fragen über Fragen und keine konnte er beantworten. 》Trotzdem muss er dfür bezahlen. Es waren unsere Männer, die das Dämonenkind begleitet haben. Er sollte abgesetzt werden.《, unterbrach der Mann sein Gedankenchaos. In jedem seiner Worte schwang purer Hass mit. Das Kind lachte schon wieder und allmählich wirkte dies gruselig. 》Keine Sorge. Schon seit Jahren gibt es Intrigen gegen ihn und bald wird es soweit sein. Es wird ein Blutbad.《
Dieses Mädchen machte ihm wirklich Angst. Sie war wie eine Dunkelheit, die versuchte ihn zu verschlingen, wie ein Schatten auf seiner traurigen Exustenz in der grauen, öden Welt. Noch nie hatte er solche Furcht gespürt. Sie strahlte etwas Böses aus, dafür musste er sie noch nicht einmal. Aber nicht etwas übernatürliches Böses, sondern eine menschliche Grausamkeit.
Plötzlich schien der Blick des Mädchens auf Tamino zu liegen. Ihm fröstelte.
Dann sank er in einen tiefen Schlaf.

Müde schlug Tamino die Augen auf. Seine Wunden schmerzten. Vielleicht hatte jemand sein Schmerzmittel abgesetzt, dass ihm das Brennen auf seiner gesamten Haut erspart hatte.
Er lag in einem Bett, dass er nicht kannte, in einem Haus, welches er nicht kannte. Hunderte von Gedanken schossen ihm durch den Kopf, bis er endlich die Lösung hatte. Er war auf der Schule, wahrscheinlich im Krankenflügel oder so. "Na, gut geschlafen?", fragte eine Stimme neben ihm. Er schreckte hoch, verhedderte sich in seiner Decke, rollte dabei zur Seite und fiel vom Bett. "Aua", murmelte er missmutig. Ein Kichern war zu hören. Er zog sich wieder auf das Bett. Sein Blick fiel auf das Mädchen, dass neben dem Bett auf einem Holzstuhl und ihn grinsend beobachtete. Es war ein anderes Mädchen als vorhin. Sie hatte zwar ein spöttisches, aber nicht beängstigendes Grinsen. Braun-weiß gefärbte, lockige Haare hingen dem Mädchen ins Gesicht. Man hätte sie für einen Jungen halten können, wäre da nicht... alles andere außer den Haaren gewesen. Sie hatte fröhliche, grüne Augen und etwas abstehende Ohren. Der Blondschopf war so anders als die restlichen Personen in seinem Leben. Sie strahlte das pure Glück aus. Ihm kam der Gedanke, dass jemand mit einem solchen Lächeln niemals aus einem der Laboren stammen konnte. Sie trug einen langen, grauen Hoodie, mit einer Beuteltasche, in der sie ihre Hände versteckte. Dazu trug sie eine Jogginghose in einem dunkelroten Farbton und abgwetzte Sneaker. Man hätte sie für arm halten können, wäre da nicht die silberne Kette an ihrem Hals an der eine Anhänger in Form eines Löwen hing. "Wer bist du?", fragte er verwirrt. Das Mädchen schien in seinem Alter zu sein. "Ich bin Robin", antwortete sie ihm vergnügt. "Und ich bin deine neue Zimmergenossin." Er hätte so viele Fragen stellen können, doch er stellte die wichtigste. "Ich habe kein eigenes Zimmer?!"

Light - Demon StoryTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon