2.Kapitel

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Kurz nachdem die Wachen 34 aus der Kammer geholt hatten, wurde er schon durch die prunkvollen Gänge geführt, die zu dem für Menschen von außen sichtbaren Teil gehörten. Unter dem stattlichen Gebäude allerdings verbarg sich ein ganzes Netz aus Testlaboren, Zellen und Stationen für die Testobjekte im Kleinkindesalter. Die Gänge hier oben waren schöner, als alles was er je gesehen hatten. Sie standen im totalen Gegenteil zu der muffigen, kleinen Untergrundkammer. Testobjekt 34 trug immer noch die weiße Untersuchungskleidung, die ihm nach drei Jahren immer noch zu groß war. Seine blonden Strubbelhaare hingen über seinen Augen und seine Hände waren mit schweren Ketten auf den Rücken gefesselt. Er wurde von zehn Wachen durch den Gang geschubst. 34 war inzwischen fünfzehn Jahre alt, doch er war so klein und abgemagert, dass er weitaus jünger wirkte. Man hätte ihn für einen ganz normalen, armen Jungen halten können, wären da nicht die Augen gewesen. Seine Pupille strahlte in grellem Weiss, von einem schwarzen Ring umrahmt. Jeder, der in diese Augen blickte, ergriff die Angst. Immer schienen sie einen zu fixieren, als wäre man sein nächstes Opfer.Die wahren Gedanken von 34 sahen jedoch völlig anders aus. Er war unglaublich aufgeregt, freute sich, all diese wunderschönen Dinge zu erblicken, von seinem tristen Alltag freizukommen. Aufgeregt lief er hin und her, so sehr es die Wachen, die ihn an den Schultern gepackt hatten, zuließen. Es war, als hätte sich vor ihm eine völlig neue, beeindruckende Welt aufgetan und er wollte sie erkunden, die Welt erforschen. Die Erwachsenen verstanden es nicht, ignorierten ihn, um ihre eigene Furcht zu verbergen.
Er stolperte, fiel auf die kalten Fliesen, und wurde einfach weiter gezogen. Seine Beine schleiften über den Boden. Der Gang öffnete sich zu einem Saal, riesig und wohl aus der Antike hergezaubert, doch ihn beeindruckte es sehr. Vor wenigen Stunden hatten hier Millionäre und andere Realitätsentfernte über sein Leben beraten.Inzwischen standen allerdings nur die vier Typen auf dem Balkon. 
》Ah, da ist ja unser lieber 34!《, rief Drame Finn erfreut. ,》Was wollt ihr von mir scgon wieder?《, fragte 34 genervt. Der Mann dagegen wirkte dagegen immer noch fröhlich.》Ich denke, ich sollte dir erst einmal die anderen vorstellen.《 Der Junge wirkte nicht so, als wollte er sie kennenlernen, aber schwieg lieber.》Die griesgrämige Frau da vorne《, er deutete auf eine Drame, jedenfalls trug sie den gleichen, hässlichen Umhang wie Finn, mit grauen, kurzen Haaren und einem strengem, hohlwangigen Gesicht. Sie war hochgewachsen, überagte die anderen um viele Zentimeter. 》Ist Dramen Anabel. Niemand weiß woher dieser uralte Name kommt, aber sie ist ja schließlich auch nicht mehr die jüngste.《 Der hasserfüllte Blick der humorlosen Frau blieb der gleiche. Anscheinend hatte sie wohl nur einen einzigen Gesichtsaudruck.》Die heiße Schnitte daneben ist Dramen Kara.《Eine scheinbar viel zu junge Frau für diesen Posten mit grün gefärbten Haaren und Augen in derselben Farbe, blickte ihn mit einem angeekelten Blick. Sie schien das komplette Gegenteil zur Grauhaarigen: jung, klein und etwas dicklich und vorallem trotz alle dem hübsch. Sie stand neben ihrer offensichtlichen Freundin mit Haaren in der Farbe von der roten Zora. Die Frau wirkte ruhig und besonnen. Sie hielten beide Händchen.》Leider lacht sie auch nicht über meine Witze, sondern nur über die von ihrer Freundin Rothaar auch bekannt als Dramen Amber. Wie man an ihrem unverschämten Verhalten sieht, kommen sie aus Amerika.《 Dramen Kara verpasste ihm einen leichten Schlag auf den Kopf, wobei sie ihre Hand sehr weit hochrecken musste. 》Nimm den Mund nicht so voll, alter Mann.《 Dramen Finn lachte nur, während Rothaar versuchte, Grünhaar zu beruhigen.
Dramen Finn machte eine Verbeugung, als hätte er gerade ein ganzes Publikum bezaubert. Immerhin die Wachen des 34 klatschten und jubelten, allerdings wurden sie dafür bezahlt, solch Schleimer zu sein. Applaus mit Waffen klang zudem nicht sonderlich gut. Einer der Männer schlug ausversehen seinem Kollegen mit dem Waffengriff in den Bauch. "Und jetzt erzähle ich dir", sagte Finn, um von der Situation abzulenken. "Wo du nun hingebracht wirst."

Light - Demon StoryWhere stories live. Discover now