[21] Full Circle

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"Das ist heute ein richtiger Knulli Wulli Wutschi Wutschi-Tag"
Benjamin Blümchen als Schornsteinfeger

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Kapitel 21: Full Circle

Es war super warm.

Natürlich war es die ganze Zeit warm gewesen, Wolken hin oder her, in der Nacht und auch jetzt am Morgen. Aber selbst von den heißesten Sommertagen kennt man das Gefühl der Kühle, die einen überkommt, wenn man ein dunkles, schattiges Gemäuer betritt. Diese Kühle gab es nicht.

Petrit war mit Spookys Hilfe schnell zu Rewi und Felix gestoßen, und dann hatten sie Rewi zu zweit gestützt. Sie waren dem Specht gefolgt, der ihnen schnell zu verstehen gegeben hatte, dass er eine genaue Vorstellung davon hatte, welchen Weg sie einschlagen sollten – und welchen nicht. Mörderschnabel war schon ein ganz guter Spitzname für das unzimperliche Kerlchen.

Es ging nicht zur Brücke, sondern tiefer in die Festung hinein. Zum Turm, dem Anschein nach. Dabei wurde es in den inneren Gängen des Gemäuers immer dunkler und dunkler – aber eben nicht kühler. Die Hitze kam nicht von außen, nicht allein durch die Sonne, sie war auch hier, im Herzen der Festung. Die Luft war stickig und der Schweiß lief in Strömen.

Schließlich flatterte Spooky aufgeregt vor einer kleinen Türöffnung auf und ab. Felix nahm sich seine Lichter zur Hilfe und wollte den nächsten Raum ausleuchten, aber da war beinahe sofort wieder eine Wand. Verwirrt drehte er sich zur Seite – und stöhnte dann auf. Eine Treppe. Sie waren wohl endlich im Turm angelangt.

"Petrit... das ist zu schmal hier, da kommen wir zu dritt in einer Reihe nicht hoch."

Der Treppengang war nicht mal einen Meter breit und folgte offensichtlich der Außenwand des runden Turmes. Weder nach Außen noch nach Innen gab es irgendwelche Öffnungen oder Türen. Es war stockduster.

Petrit seufzte. "Na dann, Rewi. Ab jetzt geht's Huckepack."

"Schaffst du das?"

"Hab extra literweise Blut verloren", scherzte Rewi. "Bin bestimmt ganz leicht..."

Weder Felix noch Petrit wollten darauf eingehen. "Mit Pausen, ja. Wird schon gehen", sagte Petrit nur.

Also trug Petrit Rewi auf dem Rücken, und Felix leuchtete den Weg.

Es war ein beschwerlicher Aufstieg, und Felix wunderte sich immer mehr, was denn im Innern des Turms sein mochte, denn es gab offensichtlich keine Stockwerke, die man von der Treppe aus betreten konnte. Irgendwas belegte den Raum in der Mitte des Turmes, so dass sich ihre Treppe darum herum winden musste.

Anfangs zählte Felix noch die Stufen, doch bald gab er es auf. Sie stiegen und stiegen und drehten sich dabei langsam im Kreis. Spooky flatterte weiter vor ihnen her. Er krächzte unzufrieden, wann immer sie sich eine Weile hinsetzen mussten.

Irgendwann sah Felix wieder einen Lichtschein, und dann stiegen sie bald direkt aus dem Boden in einen Raum hinein, der beinahe die gesamte Turmebene ausfüllte – nur an einer Stelle gab es eine Tür, die offensichtlich weiterführte. Ansonsten waren ringsum überall schmale, hohe Fenster in den Außenwänden, nicht mal zehn Zentimeter breit, aber mannshoch. Das Tageslicht fiel durch sie in hellen Streifen herein. In der Mitte des Turmes war ein Loch. Es war gähnend und schwarz, zwar ummauert bis auf Hüfthöhe, aber so groß im Durchmesser, dass man dennoch von einem Loch reden wollte, anstatt von einem Schacht.

"Ich glaub, das ist ein Brunnen."

"Petrit, wir sind in einem Turm."

"Ja, ach nein! Aber das sieht aus wie ein Brunnen. Und wir haben hier jetzt auch schon verrücktere Sachen gesehen." Petrit ließ Rewi ächzend zu Boden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 03, 2019 ⏰

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A Day in The Lake [Rewinside|Rotpilz|Petrit-FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt