Kapitel 4

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"Nein und ich weiß nicht warum es dich überhaupt interessiert?" Ich setze mich auf mein Bett und nehme mein Buch um etwas zu lesen. Ich merke wie mich jemand stetig anstarrt. "Langsam genug mich anstarrt. Ich will nämlich lesen.", sage ich. "Hör zu. Ich weiß das wir einen nicht so guten Start hatten. Können wir nicht einfach nochmal von vorne anfangen?", fragt er mich. Ich überlege kurz, Stimme dann aber zu. "Okay." Er klatscht sich in die Hände. "Gut. Ich heiße Carlos. Und du?", fragt er mich. "Nathan.", antworte ich. (Warum ist er plötzlich so nett zu mir?) "Erzähl mir was über dich.", fordert er mich auf. "Also ich heiße ja wie du jetzt weißt. Ich bin 15 Jahre alt und habe einen Bruder, der hier auch aufs Internat geht.", erzähle ich ihm und lasse meine Vergangenheit dabei raus."Woher kommst du?", fragt Carlos mich. "Freiburg. Dort haben ich und mein Bruder bei unseren Großeltern gelebt.", antworte ich auf seine Frage. "Und du? Erzähl etwas über dich.", fordere ich ihn auf. "Über mich gibt es nicht viel zu erzählen.", sagt er bescheiden. (Woher kommt plötzlich diese Seite an ihm her?)

Dann klopft es noch an der Tür. So spät? Ich gehe zur Tür und mache sie auf.  René ist es. "Was ist los?", frage ich ihn. "Du musst mitkommen. Jackob hat sich im Bad eingeschlossen und will nicht mehr rauskommen.", sagt er panisch. "Wer ist da?" Carlos steht neben mir und sieht René an. "Wer bist du denn?", fragt er. "Das ist mein Bruder.", antworte ich. "Dein Bruder sitzt im Rollstuhl?!", schreit Carlos fast. Ich halte ihm den Mund zu. "Ja sitze ich. Und jetzt muss Nathan mitkommen.", sagt René. Ich nehme meine Hand von Carlos Mund und nehme meinen Zimmerschlüssel bevor ich mit René das Zimmer verlasse. "Was ist genau passiert?", frage ich René auf dem Weg zu seinem Zimmer. Er ist plötzlich im Bad verschwunden. Als er ewig nicht rauskam, habe versucht die Tür zu öffnen. Sie war abgeschlossen. Ich habe Angst das er sich etwas antut."

Bei dem Zimmer angekommen schließt er es sofort auf. Ich geh zur Badezimmertür. "Hey Jackob ich bins Nathan. Mach die Tür auf." Keine Reaktion. "Jacky ich weiß das du da drin bist. Mach bitte auf." Ich lehne mich die Tür und rutsche an ihr runter. Ich höre leises Gewimmere aus dem Bad. "Jacky bitte." Plötzlich geht hinter mir die Tür auf und ich falle nach hinten um. Ein völlig verheulter Jackob sitzt auf dem Boden. Ich stehe auf und gehe zu ihm. René kommt nach. Ich knie mich neben ihm. "Hey Jackob was ist los? Warum weinst du?" "M-Mei-Meine Eltern. Sie..sie sind t-tot." (Was?!) Ich nehme Jackob sofort in den Arm. Er weint. Es dauert nicht lange bis mein T-shirt klatschnass ist. Aber das ist jetzt egal. "Hey hey hey. Beruhig dich erstmal kleiner.", versuche ich ihn zu beruhigen. Er wird wirklich etwas ruhiger. "Steh erstmal auf.", sage ich und helfe ihm hoch. Ich setze ihn im Zimmer auf sein Bett und setze mich neben ihn. "Sie wollten mich besuchen kommen. Doch plötzlich kamen sie von der Fahrbahn ab und knallten in einen Baum.", sagt er weinerlich. Plötzlich entdecke ich Narben an seinen Handgelenken. Ich spreche ihn lieber nicht darauf an. Ich streiche seinen Rücken sanft auf und ab. "Danke.", sagt er. "Für was?", fragt René. "Für alles. Das ihr da seid.""Immer doch!"

Etwas später gehe ich wieder auf mein Zimmer. Carlos schläft schon. Ich sehe auf die Uhr und sehe das es 22:00Uhr ist.

Jackobs Sicht

Mein Handy klingelt.

Telefonat

J: Hallo?

??: Hier ist die Polizei. Spreche ich mit Jackob Moritz?

J: Ja. Was ist passiert?

P: Es tut mir leid ihnen es mitteilen zu müssen. Ihre Eltern sind tot.

J: Was? Wieso?

P: Sie sind mit dem Auto von der Fahrbahn abgekommen und in einen Baum geknallt. Ihre Eltern waren sofort tot. Tut mir leid.

J: Okay. Danke für den Anruf.

Ich lege auf.

Meine Eltern sind tot. Einfach tot. Mir schießen Tränen in die Augen. Ich merke wie René mit seinem Rollstuhl zu meinen Bett rüberfährt. "Jackob was ist los? Warum weinst du?", fragt er mich. Ich schüttel mit dem Kopf. "Es ist nichts." Ich renne ins Bad und schließe ab. Ich höre wie René mich die ganze ruft das ich rauskommen soll. Dann ist es ein Stückel ruhig.

"Hey Jackob ich bins Nathan. Mach die Tür auf.", höre ich von draußen. Ich weine weiter. Wieso mussten meine Eltern sterben. Sie wollten mich doch besuchen. Ich sitze mit auf dem Boden mit dem Rücken an die Tür gelehnt. "Jacky ich weiß das du da drin bist. Mach bitte auf." Jacky. So haben mich meine Eltern immer genannt. Ich fange noch mehr an zu weinen. "Jacky bitte." Ich öffne die Tür und setze mich wieder auf den Boden. Nathan kniet sich neben mich. René kommt auch rein. "Hey Jackob was ist los? Warum weinst du?", fragt mich Nathan. "M-Mei-Meine Eltern. Sie...sie sind tot." Nathan nimmt mich in den Arm. Ich weine in sein T-Shirt. Es ist mir egal das ich sein T-Shirt damit nassmache. "Hey hey hey. Beruhige dich erstmal kleiner.", versucht Nathan mich zu beruhigen. Ich werde ein bisschen ruhiger. "Steh erstmal auf." Nathan hilft mir auf und setzt mich im Zimmer auf mein Bett. "Sie wollten mich besuchen kommen. Doch plötzlich kamen sie von der Straße ab und knallten in einen Baum.", sage ich weinerlich. Er streicht sanft über meinen Rücken. "Danke.", sage ich zu ihnen. "Für was?", fragt René, der in seinem Rollstuhl neben meinem Bett steht. "Für alles. Das ihr da seid.", bedanke ich mich. "Immer doch.", sagen die beiden.

Als es etwa 22:00Uhr ist verlässt Nathan unser Zimmer. René setzt sich von seinem Rollstuhl auf mein Bett und hält mich die ganze Zeit im Arm. Er sagt nichts. Aber er braucht nichts zu sagen, mir reichts das er für mich da ist. "Danke.", sage ich. René lächelt und formt mit seinen Lippen einen 'Bitte Jacky'. Ich lächel ihn an. Wir bleiben so noch einige Zeit und gehen dann ins Bett. Doch ruhig schlafen kann ich in dieser Nacht nicht.


Nathan x CarlosWhere stories live. Discover now