Kapitel 33 - Before it is too late (1/3)

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Kapitel 33
Before it is too late

Schreie und lautes Krachen war von draußen zu vernehmen. Immer wieder zuckte Tiffany zusammen und vergrub sich ängstlich in Joshs Armen. Josef und Nick tauschten besorgte Blicke während Caleb starr nach vorne sah.

„Was geht dort draußen vor sich?", fragte Josh zum vermutlich fünfzehnten Mal in den letzten zwanzig Minuten. „Caleb, jetzt sag schon! Was ist dort draußen los?!"

„Ihr würdet es mir nicht glauben, selbst wenn ich es euch sage", antwortete Caleb, wie schon die vierzehn Mal davor. „Ihr würdet es nicht glauben", flüsterte er in seine Hände. Er konnte es ja selbst kaum glauben.

Seit Jahren führte er ein Leben völlig abgeschottet von der Magie.

Wer hätte schon gedacht, dass die Fremde, die er an jenem Abend vor Monaten auf der Straße aufgegabelt hat die berühmteste Hexe Englands war? Wer hätte schon ahnen können, dass eine Armee von Werwölfen die Stadt angreifen würde? Und wer hätte erwartet, dass er sich von der Frau beschützen lassen musste, in die er verliebt war?

„Das ist mir völlig egal, Caleb! Jetzt sag schon!", fuhr Josh ihn wütend an. Er stand von seinem Platz auf, ging auf Caleb zu und zog ihn von dem Stuhl auf, auf dem er saß. Am Kragen packte er ihn und sah ihm direkt ins Gesicht. „Was ist dort draußen los und wieso kommt Hermine nicht rein? Was zum Donnerwetter nochmal geht hier vor sich?!"

„Werwölfe greifen die Stadt an!", blaffte Caleb ihn an. Er riss Joshs Hände von seinem Hemd und schob ihn von sich weg. „Werwölfe sind dort draußen und suchen nur nach machtlosen Muggeln wie wir es sind um uns anzugreifen. Hermine ist draußen um gegen sie zu kämpfen, denn im Gegensatz zu uns, kann sie das! Sie ist eine Hexe – nein, sie ist die klügste Hexe ihrer Generation und mächtiger als ihr es euch vorstellen könnt!" Caleb atmete schwer. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass er Josh angeschrien hatte. „Das geht dort draußen vor! Fühlt ihr euch jetzt besser, das zu wissen?" Er sah in ihre ungläubigen Gesichter. „Hab ich es mir doch gedacht."

Damit setzte er sich wieder, nicht wissend, dass er sogleich wieder aufspringen würde. Denn in diesem Moment flog die Hintertür des Midgard auf und eine gehetzte Hermine stürzte in den Raum.

„Hermine!", rief Caleb und sprang wieder von seinem Stuhl auf und musterte sie. Sie sah schrecklich aus. Ihr Rücken war völlig verdreckt und die Kleidung zerrissen. Ihre Jacke hatte sie offenbar irgendwo verloren, denn sie trug nur noch ihre warmen Winterklamotten. Die Haare standen ihr wirr vom Kopf ab und in ihrem Blick lag so vieles, das Caleb nicht deuten konnte. Eines sah er jedoch ganz sicher: Angst.

Hermine hatte Angst. Angst vor den Wölfen, Angst vor dem Sterben? Das wusste Caleb nicht. Eins wusste er jedoch. Er musste ihr zur Seite stehen. Er ging daher auf sie zu und nahm sie fest in den Arm. Sie war eiskalt, doch vermutlich bemerkte sie das nicht einmal, so gehetzt wirkte sie.

„Caleb, ich muss gleich wieder raus. Ich wollte mich nur vergewissern, dass es euch gut geht", murmelte sie in sein Hemd, doch es war ihm egal. Er hielt sie so fest, wie noch nie zuvor. Er hatte auch Angst. Angst sie zu verlieren. Angst davor, sie nie wieder zu sehen.

Er bemerkte daher gar nicht, dass Hermine seine Umarmung nicht erwiderte. Sie stand ganz steif da, in Alarmbereitschaft, den Zauberstab in der Hand. Ihr Körper war von oben bis unten angespannt. Jederzeit bereit den Kampf aufzunehmen.

„Hermine, was ist los?", fragte Tiffany und unterbrach die Stille im Hinterzimmer. „Caleb erzählt nur wirres Zeug. Er behauptet du wärst ... eine Hexe und kämpfst gegen Wölfe. Das ist doch kompletter Blödsinn! Sag, was ist –"

„Du hast es ihnen verraten?", fragte Hermine schockiert und löste sich aus Calebs Umarmung. „Wie kannst du nur?!"

„Sie haben mich genervt", antwortete Caleb schulterzuckend.

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt