Kapitel 05 - Changes (2/3)

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Drei Wochen sind vergangen, seit Hermine in der Abteilung angefangen hat. In Zusammenarbeit mit ihrem Team haben sie die Werwolfkartei komplett aussortiert und in Kategorien eingeteilt: Tot, unauffindbar, Aufenthalt bekannt und potenziell gefährlich. Hermine konnte letztendlich nicht leugnen, dass einige der Lycantropen tatsächlich gefährlich sind, weshalb sie nachgegeben und diese Kategorie zugelassen hat. Weiterhin gab es noch die Kategorie Verdächtige, welche sie in naher Zukunft dazu ermutigen wollten, sich ebenfalls zu registrieren.

Zusätzlich zur Überarbeitung der Werwolfkartei haben sie einen Gesetzesentwurf entwickelt, der die Gleichbehandlung der Lycantropen in der Zauberergemeinschaft sicherstellen soll. Das Gesetz lag im Moment auf dem Schreibtisch des Zaubereiministers, der darüber entschied, ob es wichtig genug war, um es im Schnellverfahren durchzubringen oder, ob es den Gesetzgebungsprozess durchlaufen musste. Hermine hoffte auf ersteres, da die Gleichbehandlung dann innerhalb drei Wochen Gesetz wäre. Mit dem alten Gesetzgebungsverfahren würde es über ein Jahr dauern, wenn sie Kingsleys Aussage Glauben schenken durfte.

Die dritte Aufgabe des Lycantropen-Unterstützungsamtes war es, den Begriff in Umlauf zu bringen. So hat das Zaubereiministerium vor ein paar Tagen eine Stellungnahme im Tagespropheten zu dem Thema abgegeben und ausdrücklich erwähnt, dass Miss Hermine Granger damit beauftragt wurde, die Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe zu revolutionieren. In diesem Beitrag wurde auch besonders Wert daraufgelegt, dass der Begriff >Werwolf< von nun an als Beleidigung und Diskriminierung angesehen wurde und daher die breite Bevölkerung von >Lycantropen< sprechen sollte. Der Tagesprophet setzte diese Vorschrift seitdem strikt um und das Lycantropen-Unterstützungsamt, oder wie es die Zeitung abkürzte, das Lycant-Amt, hatte zusätzlich die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dieser Begriff auch verwendet wird. Alle Zeitungsartikel über Lycantropen wurden folglich vom Lycant-Amt geprüft und gegebenenfalls verbessert.

Somit hat sich die Arbeit des ehemaligen Werwolffangkommandos drastisch geändert. Von wilden Hetzjagden und Duellen haben sie sich zu Büroarbeit und viel Schreib- und Lesekram gewandt. Einen weiteren Außendienst hat es seit dem vermurksten zweiten Arbeitstag von Hermine nicht mehr gegeben. Doch sobald sie die Zusage des Zaubereiministers hatte, wollte sie bei Mr. Haas einen weiteren Versuch starten und ihn mit Morton überzeugen, dass das Lycant-Amt zur Unterstützung der Lycantropen da war, und nicht, um sie wie Schwerverbrecher wegzusperren.

Eindeutig nervös betrat also Hermine Kingsleys Büro, da von seiner Zustimmung die Zukunft der Abteilung abhing und vor allem auch in welcher Richtung ihr Team in den kommenden Jahren arbeiten würde.

„Setz dich, Hermine", sagte Kingsley freundlich und deutete auf den Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch. Hermine setzte sich und verschränkte die Finger in ihrem Schoß. Sie verkrampfte sich sofort. „Kein Grund, nervös zu sein", lachte Kingsley, der ihr Unbehagen bemerkte. „Ich werde dich schon nicht in der Luft zerreißen. Die ganze Zaubererschaft würde mich für verrückt erklären und wegsperren."

Hermine lächelte. „Meine Abteilung wäre dir vermutlich sehr dankbar, wenn du das machen würdest."

„Stößt du noch immer auf Widerstand? Soll ich noch einmal ein Wörtchen mit deinem Team sprechen?", fragte Kingsley besorgt und legte die Stirn in Falten.

„Nein, nein, so war das nicht gemeint", wehrte Hermine schnell ab. „Wir ... wir haben eine Art Verständnis gefunden", sagte sie. „Ich bin noch in der Phase sie von unserem neuen Weg zu überzeugen."

„Gut, ich bin sicher, dass du das schaffen wirst", sagte Kingsley.

„Dieses Gesetz würde mir sicherlich viel dabei helfen", sagte Hermine und deutete auf die Mappe, welche vor Kingsley bereitlag. Dieser nickte und faltete seine Hände über der Mappe.

Hermine Granger und die Feder des Wissens * ABGEBROCHEN *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt