Kapitel 2

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10 Monate später

Toms P.o.V.:

Mit gesenktem Kopf ging ich die Nokturngasse entlang, wo ich von vielen betrunkenen und verrückten Zauberern angesprochen und sogar angefasst wurde. Doch jedes Mal drückte ich diese mit einem kalten und angewiderten Blick von mir.

Schließlich erreicht ich den Laden.

Borgin & Burkes

Die abgenutzte schnörkelige Schrift die sich oben auf dem Ladenschild befand, wies einen auf den dunkelmagischen Laden hin.
Ich betrat das kleine aber faszinante Geschäft und sofort stieg mir ein leicht stickiger, ranziger Geruch in die Nase.

„Mr. Riddle.", sagte da ein älterer Herr zu mir, bei genauem hinsehen konnte ich ihn als Caractacus Burke identifieren.
Er war ein kleinerer, älterer Herr mit gräulich-weißen fettigen Haarsträhnen die ihm ins Gesicht fielen und zwar so, dass man seine Augen schwer erkennnen konnte.

„Mr. Burke. Wie Sie wissen, wollte ich mich für ihre freie Arbeitsstelle als Angestellter hier bewerben. Ich hatte immer schon eine gewisse Zuneigung zu ihrem Geschäft und es wäre mir eine Ehre hier arbeiten zu dürfen.", schmeichelte ich ihm und sah auf ihn herab.

Ich musste diesen Job kriegen, nur so konnte ich eventuell in den Besitz des Medaillons von Salazar Slytherin gelangen.

„Natürlich Mr. Riddle, Sie können direkt morgen anfangen. Einen solch ausgesprochen guten und begabten Zauberer wie Sie in unserem bescheidenen Laden arbeiten zu haben, wäre uns eine Ehre.", erwiderte er mit seiner kratzigen Stimme und ein schelmisches Grinsen stahl sich auf die schmalen Lippen.

Ich nickte ihm nur kühl aber dankend zu bevor ich aus der Nokturngasse apparierte.

Nun musste ich eigentlich nur noch darauf hoffen, dass ich hier irgendwelche Zeichen auf das Medaillon Slytherins sowie dem goldenen Huffelpuff Kelch finden würde.

Als ich die Winkelgasse runterlief, fing es plötzlich an zu schneien, man hörte überall die Kinder auflachen und manche Erwachsene liefen hektisch durch die Straße um ihre Kleidung nicht mit dem nasskalten Schnee voll laufen zu lassen.

Ich blieb mitten auf der Straße stehen und legte den Kopf in den Nacken, beobachtete wie die seidigen Flocken sich ihren Weg langsam nach unter bahnten.

Ich lächelte zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr wieder.

Seit nun schon 13 Monaten war ich von Hogwarts weg und versuchte meine Pläne umzusetzen.

Ich sah wie sich die kleinen Schneeflocken in meinen pechschwarzen Haaren verfingen.

Ich senkte meinen Kopf wieder in seine normale Position und mein Blick glitt gerade auf eine Frau.

Saphira.

Schoss es mir durch den Kopf.
Doch dann glitt mein Blick auf ihre Hand, in der eine andere kleinere Hand lag.

Sie drehte sich um und schaute mir geradewegs in die Augen. In ihrem Gesicht spiegelte sich leichte Enttäuschung die sich aber binnen Sekunden in ein neutrales Gesicht umwandelte.

In ihren Armen trug sie einen kleinen Jungen, vielleicht 5 Monate alt.

Mein Lächeln verschwand augenblicklich.

Der Junge hatte die gleichen grünen Augen wie sie und dunkles Haar, die durch eine schwarze Mütze vorne herauslugten.

„Mommy?", ertönte die kindliche Stimme des Babys leicht gebrochen und man merkte dass es zu seinem einzigen simplen Wortschatz gehörte.

Ihr Blick ruhte allerdings immer noch auf mir, als ich Avery aus einem der Läden rauskommen sah.

Er drückte dem kleinen Jungen einen Kuss auf die Wange worauf dieser anfing los zu lachen.

Zum ersten Mal in meinem Leben verspürte ich einen Stich im Herzen.

Es war offensichtlich.

Sie hatte sich komplett von mir abgewandt und hatte ein neues, eigenes Leben gestartet.

Eine Familie gegründet.

Mit Avery.

Hass auf das Kind und auf Avery breiteten sich in mir aus.

Avery warf mir nur einen kalten Blick zu, bevor er Saphira einen Arm um die Taille legte und disapparierte.

Zum ersten Mal im Leben zeigte ich ein Gefühl von Schwäche und Verletzung.

Ich biss mir fest auf die Unterlippe, sodass diese anfing zu bluten und ein blutroter Fleck auf den schneeweißen Boden fiel.

Ich sah runter und meine dunklen, mit Schnee bedeckten Haare fielen mir ins Gesicht.

Mein Blut vermischte sich mit salzigen Tränen und die Mischung fiel in regelmäßigen Abständen auf den weißen Boden, der die rote Flüssigkeit aufsaugte.

In schluckte all meines Emotionen runter und blickte mit einem Mal wieder in meiner kalten Maske auf.

„Du sollst leiden Avery. Merk dir meine Worte.", meinte ich mit zerknirschten Zähnen und disapparierte in das Riddle Anwesen.

Mit schnellen Bewegungen schmiss ich alles was mir in den Weg kam um, zerstörte es mit meinem Zauberstab, ließ es zerplatzen, ließ es leiden, wie ich es sonst gerne mit Menschen machte.

„Menschen.", wiederholte ich meine Gedanken laut.

Grinsend apparierte ich in ein kleines Muggleviertel und suchte mir das erstbeste Haus raus, wo ich meiner liebenden Tätigkeit auch sofort nachging.


Du wirst leiden Avery, merk dir meine Worte.

Merk dir meine Worte, du wirst leiden...

Doch Hass? Tom Riddle FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt