Prolog

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Es war die kälteste Nacht des Jahres.
Schreie hallten durch die sternenlose Dunkelheit. Sie kamen von dem Krankenhaus. Dort lag eine Frau in einem Bett und wand sich vor Schmerzen.
Ärzte liefen nervös im Zimmer der schreienden Frau hin und her.
„Das Kind kommt viel zu früh, es fehlen noch mindestens vier Monate. Es wird tot geboren werden und die Mutter wird wahrscheinlich auch nicht überleben", flüsterten sie untereinander, ohne die schlechte Nachricht der Frau mitzuteilen. Doch diese hörte das Gerede, jedes einzelne Wort.
„Nein", stöhnte sie. „Es wird überleben. Wenn nötig, sterbe ich dafür. Er... er hat gesagt, das Junge sei wichtiger als mein Leben und auch wichtiger als sein eigenes." Die Ärzte starrten sie irritiert und verängstigt an. Schon die Ankunft der Fremden war komisch gewesen. Sie war ganz allein durch den Sturm gestapft und hatte nach einem Zimmer verlangt.
Wieder schrie die Frau auf. Eine Hebamme trat ans Bett und rief: „Es ist soweit! Das Kind kommt!"
Etwas sanfter fügte sie an die werdende Mutter hinzu: „Ich werde ihnen jetzt helfen. Sie müssen das nicht alleine schaffen. Ich bin hier, um sie zu unterstützen. Darf ich ihnen denn helfen?" Leise murmelte die Hebamme: „Es wird ihr das Herz brechen. Der Junge kann nicht überleben. Es ist einfach so." Nun waren die Schreie zu einem Kreischen geworden. Es war so laut, dass man es noch in der Stadt hörte.
Unter Schmerzen schrie die Frau: „Fasst mich nicht an! Sonst werdet ihr mit mir sterben!" Ihre Augen begannen zu leuchten.
Alle Beteiligten wollten der Mutter helfen, doch die Angst überwiegte. Noch nie hatten sie so etwas gesehen.
Zögerlich zogen sie sich in die Ecken des kahlen Krankenhausraums zurück. Sie sahen einfach zu wie das ganze Gebäude erbebte, ein blaues Strahlen erhellte den Raum und raubte plötzlich allen die Sicht. Nur die Totgeweihte im Bett wusste was geschah. Sie erkannte, dass dieses Kind nicht hätte existieren sollen. Doch sie musste ihr Leben, für das des Babys geben. In den letzten Sekunden ihres Lebens sah sie eine vertraute Gestalt neben dem Fenster stehen. „Gut gemacht", raunte die Stimme ihres Geliebten und alles wurde schwarz vor den Augen der Frau.

Als wenige Sekunden später das blaue Licht erlosch, sahen die Ärzte nur noch ein Baby auf dem Bett liegen. Es war völlig unversehrt und schrie vor Kummer um seinen Verlust. Von der Mutter fehlte jede Spur.

Light - Demon StoryKde žijí příběhy. Začni objevovat