Kapitel 13

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Draußen war es wegen den dichten Bäumen, die die letzten Sonnenstrahlen abschirmten schon relativ dunkel, doch man konnte noch alles erkennen.

Ich drehte mich einmal im Kreis und sah mich um. Dann entdeckte ich den Umriss eines Mannes, der gerade dabei war davonzurennen und ich war mir ziemlich sicher, dass es sich hierbei um den Typen handelte, der mich immer beobachtete. Aber woher zum Teufel wusste er, dass ich genau hier bin?!

Die Wut von letztes Mal kroch wieder in mir hoch und brachte meine Handflächen zum Kribbeln. Ich musste mich aber zusammenreißen, um ja keinen Waldbrand auszulösen. "Du elender Stalker!", rief ich aufgebracht und rannte ihm so schnell ich konnte hinterher. Auf dem Waldboden war es bei weitem schwerer zu rennen als auf normalem festen Boden und dieser Typ konnte leider ganz schön schnell rennen. Ich erkannte, dass er etwas auf dem Rücken trug, das aussah wie ein Köcher mit Pfeilen und ein Bogen in der rechten Hand.

Ach wie schön, jetzt ist der Herr auch noch Bogenschütze. Warum überrascht mich nichts mehr? Bleibt nur noch zu erfahren wie gut er Bogen schießen kann. "Ey du Schisser! Wenn du keine Angst hast, dann bleibst du jetzt stehen!", rief ich, worauf er tatsächlich inne hielt und sich langsam umdrehte.

Jetzt kam ich auch etwa acht Meter von ihm entfernt zum Stehen und nahm ihn genauer unter die Lupe. Er hatte eine riesige schwarze Kapuze auf, die die Hälfte seines Gesichts bedeckte. Die untere Hälfte lag im Schatten, sodass man überhaupt nichts erkennen konnte, selbst seinen Mund. "Warum verfolgst du mich?", wollte ich wissen und lief auf ihn zu. Und dann geschah alles so schnell, dass ich nicht mal die Zeit hatte zu reagieren.

Er hob den schwarzen Bogen und feuerte einen Pfeil ab, der direkt vor meinen Füßen in der Erde stecken blieb - eine unausgesprochene Warnung. Ich keuchte erschrocken auf und wich einen Schritt zurück, dann hob ich wieder meinen Blick. Okay scheinbar ist er ziemlich gut im Bogen schießen. Zu gut. "Wenn du mir nichts tun und nicht mit mir reden willst, warum verfolgst du mich dann?", fragte ich noch mal nach. Er gab mir keine Antwort. Wieder näherte ich mich ihm bedacht. Schritt für Schritt. "Ich werde dir nichts tun, wenn du mit mir redest."

Er bewegte sich keinen Millimeter, doch als ich ihn fast erreicht hatte, feuerte er wieder extrem schnell einen Pfeil, dieses Mal mit Netz, ab und traf meine beiden Hände, die ich erhoben hatte, sodass der Pfeil mit dem Netz im Baum stecken blieb und meine Hände fesselte. Mein Herz pochte vor Schreck doppelt so schnell wie normalerweise. Anscheinend verstand er es nicht auf die gute Art. Dann muss ich halt meine Kräfte anwenden, aber dafür musste ich erst einmal meine Hände befreien.

Ich blickte zu ihm zurück, um mich zu vergewissern, dass er noch da war, dann platzierte ich meinen Fuß auf dem Baumstamm und stieß mich mit ganzer Kraft vom Baum ab. Kurz darauf hörte ich Schritte und drehte meinen Kopf wieder zu dem Typen, aber mein Blick fiel nicht auf ihn, sondern auf Vanessa, die sich jetzt mit einem Schrei von hinten auf ihn stürzte und ihn umwarf.

Komm schon, komm schon!

Ich versuchte mich noch doller abzustoßen und rüttelte an dem Netz , bis ich es schaffte mich loszureißen. An meinen Händen konnte man riesige Abdrücke erkennen aber das war mir in dem Moment egal. Als ich mich wieder zu den beiden drehte, die jetzt gegeneinander kämpften, blieb ich wie hypnotisiert stehen.

Vanessa kämpfte gegen ihn und sie war ziemlich gut. Sie wich seinem Bogen und den Fäusten gekonnt aus und schlug selber auf ihn ein. Dabei verzog sie keine Miene. Fast dachte ich sie schafft es ihn alleine zu besiegen, doch dann traf sie etwas und sie fiel zu Boden. An dem Geräusch und der Art wie sie umkippte, erkannte ich was sie getroffen hat; Elektroschocker. Mit solchen Dingern hat mich Natasha damals schon konfrontiert.

Ich löste mich aus meiner Starre und schleuderte den Stalkertyp mithilfe von meinen Fähigkeiten gegen einen Baum. Es ertönte bei dem Aufprall ein dumpfes Geräusch, dann blieb er regungslos liegen und sein Bogen landete etwa ein Meter neben ihm. Man hörte nur noch mein Keuchen. Ihn so heftig zu treffen, war keineswegs meine Absicht gewesen.

Vorsichtig näherte ich mich ihm noch einmal und kniete mich vor ihn auf den Boden. Langsam hob ich meine Hand, aber kurz bevor ich den Saum seiner Kapuze berühren konnte, schnellte seine Hand nach vorne und packte mich mit festem Griff am Arm.

Vor Schreck entwich mir ein Aufschrei und ich zuckte zusammen. Ich blickte auf seine Hand, die von einem schwarzen Lederhandschuh bedeckt war und verspürte ein merkwürdiges Gefühl, das ich nicht beschreiben konnte. Plötzlich verdunkelte sich meine Sicht wieder und ich sah nur Schwarz. Dann tauchte vor mir jemand auf und ich erkannte diesen jemand oder eher gesagt das Etwas sofort.

Es war Thanos. Zwar sah er nicht so aus wie in den Büchern, die ich gelesen habe, aber er sah ihm sehr ähnlich. So konnte nur Thanos aussehen. Er saß auf einem Thron aus Stein und sah mich von oben herab an.

Ich sah mich um. Wo war ich hier? Hier war alles düster und der Boden bestand aus riesigen Steinen.

"Du sollst dich nicht mit ihr anfreunden, du sollst dich an den Plan halten! Nur dann kannst du sie mir bringen und bekommst dafür die Informationen, die du schon immer haben wolltest", ertönte eine ekelhafte raue und dunkle Stimme, die von Thanos kam.

"Entschuldigt mich. Ich wurde etwas abgelenkt", hörte ich mich mit einer männlichen Stimme sagen, die mir entfernt bekannt vorkam. Ich konnte sie aber nicht einordnen.

Kurz darauf verschwand alles und ich landete wieder in der Realität.

Um mich herum fing alles an sich zu drehen und ich drohte umzukippen, doch der Typ beugte sich rechtzeitig über mich und stützte mit einer Hand meinen Kopf und mit der anderen meinen Rücken.

"Wer bist du?", stöhnte ich gequält.

Er schüttelte langsam den Kopf und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Dann legte er mich behutsam auf dem Boden ab, nahm sein Bogen und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn am Arm fest. Dabei bemerkte ich wie gut gebaut er eigentlich war.

"Warte", flüsterte ich schwach. Er stockte und drehte seinen Kopf wieder zu mir. "Sag mir wer du bist. Bitte."

Er löste vorsichtig meine Hand von seinem Arm, erhob sich und verschwand schnell hinter den Büschen.

Stöhnend fasste ich mir an den brummenden Kopf. Wer war der Typ? Warum war er eben so zu mir? Was war das wieder für eine Vision? Warum genau zu diesem Zeitpunkt? Was hat das zu bedeuten? Mit welcher Person hat Thanos geredet? Und wen meinte er mit sie?

Alles Fragen, die ich mir nicht beantworten konnte. Das Einzige was ich wusste war, dass ich die Vision aus dem Blickwinkel einer anderen Person gesehen habe. Einer männlichen. Als ich mich etwas beruhigt hatte und es mir wieder einigermaßen gut ging, wollte ich gerade zu Vanessa, doch genau in dem Moment hörte ich ein Stöhnen ihrerseits. "Was ist passiert?"

Ich raffte mich auf, klopfte die Blätter und den Dreck ab und half ihr ebenfalls hoch. "Er ist uns entwischt und ich weiß immer noch nicht wer hinter dieser Kapuze steckt", murmelte ich und sah gedankenverloren in die Richtung, in der er verschwunden ist.

"Immer noch? Spioniert er dir etwa schon länger nach?"

Ich nickte, dann drehte ich mich wieder zu ihr und starrte ihr ernst in die Augen. "Ich glaube du verschweigst mir etwas."

Sie begann damit sich nervös am Hinterkopf zu kratzen. "Kann sein."

Uhh Leute ich habe eben die perfekte Schauspielerin gefunden, die in meiner Story Vanessa verkörpert; Caity Lotz *-* Konnte letztes Mal keine geeignete Person dafür finden xD

Enemies? (Captain America FF) ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt