7. Kapitel

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Yara

Nervös folgte ich Steve zum Konferenzraum, schliesslich hielt er vor einer Tür und öffnete sie. Mit gesenktem Blick folgte ich ihm hinein, dann sah ich hoch, sofort erstarrte ich und mein Atem beschleunigte sich.

Das konnte nicht sein, das war bestimmt wieder eine Halluzination, so wie ich sie die ersten Jahre immer wieder hatte.

Vor mir stand mein grosser Bruder mit weit aufgerissenen Augen und starrte mich ebenfalls erschrocken an. Erst jetzt merkte ich, dass mir Tränen über die Wangen liefen und auch seine Augen blieben nicht trocken.

„Yara?", fragte er tonlos, worauf ich aufschluchzte. Nie hätte ich gedacht seine Stimme je wieder zu hören, ich hatte sie so sehr vermisst. Als ich noch klein war hat er mir immer Geschichten von seinen Erlebnissen auf den anderen Welten erzählt.

Taumelnd machte ich ein paar Schritte zurück bis ich an die Wand stiess. Mittlerweile konnte ich wegen den ganzen Tränen kaum noch etwas sehen.

„Ähm... Also anscheinend kennt ihr zwei euch", räusperte sich Tony.

„Ja. Sie ist meine kleine Schwester", flüsterte Thor nach einer Weile. Stille trat ein und ich konnte mir ihre überraschten Gesichter deutlich vorstellen.

„Wir lassen euch mal alleine", forderte Steve auf, worauf man ein genervtes Stöhnen, welches bestimmt von Tony kam, hörte und dann schloss sich die Tür mit einem kleinen Rumpeln. Jetzt war ich alleine mit meinem grossen Bruder.

„Du lebst", sagte Thor, um sich wohl selbst davon zu überzeugen.

Zitternd liess ich mich an der Wand hinunter gleiten und sah ihn mit tränenüberströmten Gesicht an.

„Du bist gekommen. Du bist endlich hier", schluchzte ich. Vergessen war, dass er mich nicht schon früher geholt hatte, das einzige was ich wollte war ihn zu umarmen.

Langsam erhob ich mich und sah ihn gequält an, dann sprang ich in seine starken Arme, sofort hielt er mich fest und drückte mich fest an sich. Wäre ich keine Asin, hätte er mir bestimmt einige Knochen gebrochen. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge.

Wir standen bestimmt Minuten lang regungslos da, bis ich mich widerwillig von ihm löste.

„Wieso bist du erst jetzt gekommen? Woher kennst du diese Leute? Wo ist Loki? Wie geht es ihm?", überhäufte ich ihn mit Fragen. Leicht überfordert sah er mich an.

„Gehen wir doch spazieren, dann kann ich dir alles in Ruhe erklären."

Kurz nickte ich. „Aber sie werden mich bestimmt nicht gehen lassen."

„Wir sind Götter. Sie können gar nichts dagegen tun", sagte er mit einem hinterhältigen Grinsen.

„Halt dich gut fest", schon hatter er mich in die Arme genommen und schwang Mjölnir schnell herum, dann durchbrach er mit ihm das Fenster und flog mit mir hinaus.

Fest drückte ich mich an ihn und lächelte leicht, ich war schon lange nicht mehr geflogen. Früher hatte ich Thor solange angebettelt und genervt bis er mich mitgenommen hat.

Nach einer Weile landeten wir auf einer Lichtung mitten im Wald, schnell löste ich mich von ihm und atmete die frische Luft ein. Nach Jahrzehnten hatte ich mich daran gewöhnt in der Natur zu sein und ich mochte es nicht mehr in geschlossenen Räumen zu sein.

Genüsslich schloss ich meine Augen und streckte den Kopf der wärmenden Sonne entgegen. Als ich ein leichte Lachen hörte, drehte ich mich wieder zu Thor, der mich liebevoll anlächelte. Vielleicht hatte er mich ja doch vermisst und es gab für alles einen Grund, ich sollte ihm wenigstens eine Chance geben. Zögerlich erwiderte ich sein Lächeln.

Langsam liefen wir los.

„Warst du die ganze Zeit auf Midgard?", fragte mich Thor traurig.

„Ja... ich weiss nicht genau wie ich hier her gekommen bin. Das Letzte, an was ich mich erinnere, war, dass du und Loki nach mir gerufen habt, dann bin ich ein einem Wald aufgewacht. Seit dem lebte ich dort. Ich habe die erste Zeit jeden Tag nach Heimdall gerufen, aber ihr seit nie gekommen, schliesslich habe ich damit aufgehört und mein Leben weiter gelebt", erzählte ich ihm mit leiser und erstickter Stimme. „Wieso seit ihr nicht gekommen?"

„Wir dachten du seist Tod. Nachdem du gefallen bist, sind wir zu Heimdall gerannt, doch er sagte uns, dass er dich nicht mehr sehen würde. Wir alle, ganz Asgard hat um dich getrauert. Es tut mir so leid", eklärte er mir schulbewusst und eine einzelne Träne floss ihm über die Wange.

Tränen traten erneut in meine Augen. Sie hatten mich nicht vergessen, sie haben um mich getrauert. In meinem Inneren war mir das wohl immer klar gewesen, doch wenn man so lange alleine war, redete man sich einfach die eifachste Möglichkeit ein, um abschliessen zu können.

Stürmisch fiel ich ihm um den Hals, sofort drückte er mich an sich.

„Es war nicht eure Schuld", schluchzte ich. „Ich habe euch so sehr vermisst."

„Es gibt da noch etwas, was ich dir sagen muss", begann er vorsichtig. Durch rote Augen sah ich ihn fragend an.

„Es geht um Loki."

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I'm The Princess | AvengersOù les histoires vivent. Découvrez maintenant