Kapitel 5

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An dem Tag geschah nichts besonderes mehr, die Leute guckten mich nocht an, am Anfang war es unangenehm, aber im Laufe des Tages Normalität.
Ich wusste das ich zuhause keine Ruhe zum Lernen haben würde, bei dem ganzen Umzugslärm, also verbrachte ich meinen Nachmittag freiwillig in der Bibliothek.
Ich war fast die einzige im Raum, und vertiefte mich in mein Buch.
Es war alles so langweilig, und es dauerte auch nicht lange bis ich eingenickt war.
Irgendwann weckte mich dann jemand, es war der Herr Direktor, er musste die Schule zusperren.
Immer noch schläfrig, stand ich auf und packte die Sachen zusammen.
Dann ging ich hinaus und merkte das es schon dunkel war.
Wie lang hatte ich wohl geschlafen?
Ich machte meine Jacke zu, da es draußen frisch war, und bewegte mich mit einem schnelleren Schritt auf mein Auto zu.
Der Parkplatz war leer, außer zwei Autos.
Meinem und einem unbekanntem.
Es stand direkt neben meinem, und als ich es näher bedrachtete merkte ich das dort Leute drinnen saßen.
Ich bewegte mich immer noch auf mein Auto zu, und dann stiegen diese Kerle aus.
Es waren die von meiner Schule, die heute nich im Unterricht waren.
Sie lehnten alle am Auto und glotzten mich an.
Ich ignorierte sie und schaute verlegen zu Boden.
Ich ging zu meinem Auto und steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch um es aufzusperren.
Sie umzingelten mein Auto.
Was hatten sie jetzt vor?
"Geiler Schlitten" sagte einer von ihnen.
Ich dachte nicht daran zu antworten.
Es war ziemlich unangenehm.
Ich wollte gerade einsteigen, als mich einer dieser Jungs zurückriss.
"Kannst du mich loslassen?" schrie ich ihn an, worauf er nur lachte.
Sein Atem traf mich hart, er stank nach einer Mischung aus Alkohol, Zigeretten und Knoblauch.
Nicht gerade sehr gut.
Mein Blut fing an sich zu erhitzen.
Ich spührte die nässe die sich in meinen Händen bildete.
Dann öffnete jemand eine Autotür und Justin stieg aus.
Er rauchte gerade eine Zigarette, und lehnte sich an sein eigenes Auto.
Der Junge hatte mich immer noch fest im Arm und ich kannte mich nicht aus was die jetzt mit mir vorhatten.
Justin schmiss die Tschigg auf den Boden und tretete mit seinen schwarzen Supras darauf.
Nun ging auch er um mein Auto herum und schließlich zu mir.
"hi Kleine" sagte er.
Ich schnaufte laut und biss mir auf die Lippe.
Er kam mir näher und näher und drückte seine Hand schließlich auf mein Kinn.
Er presste es fest zusammen, was ziemlich schmerzte.
Was hatte er vor?
Ok langsam bekam ich es mit der Angst zutun.
Meine Hände fingen an zu zittern.
Er lächelte mich an, und ich wusste nicht wohin ich schauen sollte.
"Sind wir jetzt immer noch Pussies?"
Die anderen fingen an zu kichern, ich verstand nicht was daran so lustig war, ich finde im Moment gar nichts mehr lustig.
Ich habe es geschnallt, sie sind harte Jungs.
Und ja ich habe Blödsinn erzählt.
Ich schüttelte meinen Kopf, ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten.
Und ja sie liefen meine Wangen hinunter und landeten schließlich auf seiner Hand.
Er hatte seine rechte Hand immer noch fest an meinem unteren Gesicht positioniert, während er mit der linken irgendwas in seiner Jackentasche herumwühlte.
Ich erschrack als er ein Messer herauszog.
Ich stöhnte ein paar mal, da ich keine Luft mehr zum atmen hatte.
Ich fühlte mich sichtlich unwohl.
Er streichelte mich mit dem Messer an der Kleidung von der Taille aufwärts.
Ich konnte meine Augen nicht mehr von der Klinke lassen.
Um ehrlich zu sein hatte ich nun panische Angst.
Ich kenne diese Kerle nicht, Nicole hat mich von ihnen gewarnt, und ich bin mir sicher sie werden mich jetzt töten.
"Schau mir in die Augen" sagte er zornig.
Ohhhh nein, auf keinen Fall würde ich das tun.
Ich presste meine Lippen zusammen.
Er drückte mich gegen mein Auto, was die Situation nicht gerade besser machte.
"Ich sagte du sollst mir in die Augen schauen du Bitch" sagte er aber dieses mal noch zorniger.
Meine Tränen flossen zu einem Bach, und schon bald war meine ganze Wange nass. Auch seine Hand war feucht.
"Und hör mal auf zu flennen" sagte er währenddessen er sie sich an seiner Jeans abwischte.
Ich wendete meinen Blick langsam vom Boden in Justins funkelnden braunen Augen.
Er lachte und sagte nichts.
"Was willst du" bellte ich ihm ins Gesicht.
Innerlich verabschiedete ich mich schon von meiner Familie, und von meinem ganzen Leben.
Er wird mich jetzt töten.
"Was willst du verdammte scheisse" schrie ich ihn wieder an, da er mir nicht antwortete.
Er leckte sich belustigt über die Lippen, während ich totesangst hatte.
Mann was sollte das.
Ich hab es ja schon verstanden.
Es tut mir Leid das ich so eine Scheisse erzählt hab.
Ich hatte mich halt geirrt, ich konnte auch nicht wissen, das er mich sofort umbringen wird.
"Warum quälst du mich? Töte mich einfach du Bastard"
Er hielt sein Messer nun genau an meinen Hals, und ich musste zuerst einmal hart schlucken, um das alles zu realisieren.
Mein Blut kochte nun in mir.
"Püppchen" er grinste als hätte er einen McDonalds Gutschein bekommen "ich werde dich doch nicht töten"
Erleichtert war ich nicht wirklich, ehrlich gesagt glaubte ich es ihm nicht, das er mich nicht töten wollte.
"Was willst du dann?" fragte ich ihm, immer noch mit einem rasant schnellen Herzschlag.
"Ich will dir nur eine Lektion erteilen" er drehte das Messer an meinem Hals um die eigenen Achse.
"Es tut mir Leid" sagte ich während meine Augen wieder auf den Boden wanderten.
Er drückte mein Kinn aber wieder hart nach oben und schrie mich dann ein wenig zornig an "Was tut dir Leid hm?"
Ich schluckte" Es tut mir Leid das ich euch als Pussies und Weicheier bezeichnet hab, ich bin neu hier und ich hab euch falsch eingeschätzt" ich biss mir wieder auf die Lippen.
Am liebsten würde ich ihn anspucken.
Voll in die Fresse, und ihn danach umbringen.
"Was? Du hast gedacht wir sind Pussies? Sehen wir aus wie Weicheier?" er hob eine Braue.
Ich schüttelte den Kopf.
"Gut" seufzte er, und ließ mein Kinn los.
Ich beruhigte mich wieder ein wenig.
Trotzdem atmete ich noch wie ein Wildschwein.
"Aber Mädchen pass auf was du tust" er deutete auf mich" dieses Mal haben wir dich damit davonkommen lassen, aber nächstes Mal sind wir knallhart. Verstanden?"
Ich nickte.
Dann ging er um das Auto und die Jungs folgten ihm.
Ich sah ihnen nach wie sie die Ausfahrt hinaus fuhren und sackte dann weinend auf den Boden.

It's complicatedWhere stories live. Discover now