8. Zusammen etwas neues schaffen

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27.04.2017, Trier, Charel's Sicht

"Mon petit Chaton...", hauchte ich, nach diesem atemberaubenden Kuss, außer Atem.

Sie legte ihre Stirn gegen meine und hatte die Augen geschlossen. Eine Entspanntheit hatte sie ergriffen, dass wenn ich sie jetzt los lassen würde sie hinfallen würde. Kein einziger Muskel in ihr war angespannt.

"Wie wärs, wenn wir jetzt reingehen würden, mon Chaton?", schlug ich vor und bekam nur ein zustimmendes Nicken.

Ich trug sie zu der Tür und musste sie jetzt aber runterlassen, damit sie den Code eingeben konnte, um die Tür zu öffnen.

"14023...", flüsterte sie neben meinem Ohr und vergrub ihr Gesicht dann in meiner Halsbeuge. Ich spürte, wie sie meinen Duft einzog und sie noch entspannter wurde.

Entweder war diese Frau naturstoned oder sie hatte gerade noch was geraucht. Was soll's.

Ich tippte den Code ein und ein Surren ertönte, der mich aufforderte die Tür zu öffnen. Da es etwas schwer ist, mit einer Frau auf dem Arm, die Tür normal zu öffnen stieß ich sie mit dem Fuß auf und die Tür flog mit einem kräftigen Schwung auf.

"Welcher Stock, Sara?", fragte ich sie und sie nuschelte ein 'siebter Stock' und war dann wieder still.

Ich drückte den Knopf des Aufzugs und es ertönte wieder ein Surren.

Ein *Ping* verriet mir, dass er da war und die Türen öffneten sich. Ich stieg mit ihr ein und drückte den siebten Knopf. Die Türen schlossen sich und der Aufzug setzte sich mit einem kleinen Ruck in Bewegung.

Oben angekommen drückte sich Sara von mir und stellte sich wieder normal hin. Sie wankte kurz, weshalb ich sie an den Schultern festhielt und sie mir einen dankenden Blick zuwarf.

Ich lächlete zu ihr zurück und sie ging auf eine offene Tür an der rechten Seite zu. Hinter uns schloss Sie sie und wir standen im Dunklen. Sie tippelte an mir vorbei. Ich hörte das Hochziehen von Rollläden und Licht schimmerte in das dunkle Zimmer.

Als erstes fiel mir eine offene Küche in den Blick, die mit dem Wohnzimmer in einem großen Raum verbunden wurde. Es war schön schlicht. Sie hatte eine dunkle Küche und eine dunkle Wohnlandschaft vor dem Flatscreen. Ein Glastisch stand vor der grauen Wohnlandschaft und sah aus wie ein Designerstück. Eine Spezialanfertigung? Ich spreche sie einfach später darauf an.

Als alle Rollläden oben waren ging sie in die Küche.

"Wasser oder Kaffee?", fragte sie.

"Einen Kaffee, bitte.", antwortete ich rasch und hängte noch dran,"Du hast eine sehr schöne Wohnung."

Sie lachte. "Du hast noch nicht mal alles gesehen.", sagte sie und lächelte verlegen auf die Arbeitsplatte.
Was meinte sie?
"Du kannst dich gerne umsehen.", erlaubte sie mir und das ließ ich mir nicht nehmen. Es gab noch fünf Türen, die es zu öffnen galt.

Als ich die erste öffnete kam mir ein angenehmer Duft von Rosen entgegen. Ich war in ihrem Schlafzimmer. An der rechten Seite stand ein Doppelbett, aus dunklem Holz und mit roten Bezügen. Ihr Nachttisch ist ebenfalls aus dunklem Holz. Ein großer Wandschrank stand dem Bett gegenüber und unterm dem Fenster stand ein großer Schreibtisch mit allerlei Blättern darauf. Ich ging auf diesen zu und nahm mir einen Schlag Papier in die Hand. Es waren Skizzen. Skizzen von Menschen. Realen und Fiktiven. Teilweise waren es traurige und deprimierte Skizzen. Ihr fiktiven Charaktere waren immer im dunklenen gefangen und die realen Zeichnungen zeigte schützende, ängstlich Posen. Ein weiteres Mysterium. Ich dachte nicht, eine so geheimnisvolle Frau zu treffen.

Mon Voleur De Mon Coeur *ABGESCHLOSSEN*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt