XXXI.

384 35 4
                                    



Nervös fummelte ich an der Krawatte um Edgars Hals herum. Meine Hände zitterten unkontrolliert und ich war mir nicht sicher, ob ich es hinkriegen würde überhaupt einen Krawattenknopf zu binden. Wenn ich schon so an Edgards Krawatte scheiterte – wie würde es dann erst mit meiner werden?

„Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass ich dich beim Abschlussball das erste Mal in einem Hemd sehen würde", murmelte ich mehr zu mir selbst als zu Edgar. Es war ein Versuch mich abzulenken und nicht zu sehr daran zu denken, was gleich passieren würde.

„Du willst auf den Abschlussball?", fragte der Rothaarige verwirrt. Edgars Finger lösten meine vorsichtig von der Krawatte, sodass er sie ineinander verschränken konnte. Seine blauen Augen sahen mich hoffnungsvoll an.

Ein schwaches Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Ich versuchte Edgars Blicken auszuweichen, weswegen er versuchte sich einen kurzen Kuss zu stibitzen.

Vorsichtig löste ich meine Finger von Edgar, nur damit ich einige Millisekunden später meine Arme um seine Hüfte legen und ihn näher an mich heranziehen konnte. Als wären es die Regeln in einem Spiel das nur wir beide kannten, schlang Edgar die Arme um mich. Seine Finger begannen kleine Herzen auf meinen Rücken zu zeichnen. Ein angenehmer kalter Schauer rannte dadurch meinen Rücken hinunter.

„Du lachst nicht, okay?", begann ich und blickte vielsagend zu ihm herunter. Mit einem zuckersüssen Lächeln auf den Lippen schüttelte Edgar den Kopf. „Eigentlich hätte ich ja daran gedacht, dass wir uns vom Abschlussball fernhalten und es uns zu zweit gemütlich machen", grinste Edgar.

Ich vergrub mein Gesicht in seinen Haaren. „Ich stell mir das irgendwie schön vor mit dir Arm in Arm langsam zu tanzen."

Leise lachte Edgar und begann seine Hüften zu bewegen. „Das könnten wir auch jetzt", grinste er vielsagend, worauf ich nur den Kopf schüttelte. „Nicht jetzt."

Mit einem kurzen Kuss löste ich mich vorsichtig von Edgar. Doch kaum hatte ich mich aus seinen Armen gewunden, wollte ich dieser in genau diese zurück. Ich wollte das er mich festhält und nie mehr loslässt.


„Glaubst du, ich kann Turnschuhe anziehen?", nuschelte Edgar und begann in seinem Zimmer auf und ab zu laufen. „Dad!", schreiend rannte Edgar dann auch schon aus seinem Zimmer, „Kann ich mir Schuhe von dir leihen?"

Kopf schüttelnd blickte ich Edgar hinterher und begann mich dann meiner eigenen Krawatte zu widmen. Angespannt betrachtete ich mich im Spiegel, welcher am Schrank in Edgars Zimmer befestigt war, ehe ich mich auf das ungemachte Bett setzte.

Ich hatte die letzten Tage und Nächste bei Edgar und seiner Familie verbracht. Mehrheitlich hatte ich in Edgars Bett gelegen und mich keinen Zentimeter weit bewegt. Mrs Adams hatte sich liebevoll um mich gekümmert. Sie hatte mir genügend Freiraum gelassen – zeitgleich hatte sie mir aber auch all die Zuwendung gegeben, die ich in meiner Situation gebraucht hatte.

Die Beerdigung machte mich wesentlich weniger nervös als das, was danach kommen würde; Ich würde dem Zuhause meiner Kindheit Lebewohl sagen. Das war weniger schlimm. Ich fand es auch nicht schlimm, dass ich zu meinem Patenonkel, dem Bruder meiner Mutter, und seiner Familie ziehen würde. Am allerschlimmsten war nämlich der Gedanke daran, dass ich schon bald nicht mehr gegenüber den Adams wohnen würde. Edgar würde sich nicht mehr Nacht für Nacht in mein Zimmer stehen und unter meine Decke kriechen können. Ich würde ihn nicht mehr jeden Morgen sehen um gemeinsam mit ihm zur Schule zu gehen.

„Nathanael mein Schatz", liess mich die honigsüsse Stimme von Edgars Mutter hochschrecken, „Bist du bereit? Wir wollen los."

Stumm nickte ich und griff nach meinem Jackett, ehe ich mich vom Bett abstiess. Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen nahm sie mich in den Arm. „Egal was ist, Nathanael", flüsterte sie mir zu, „Du wirst immer ein willkommener Teil dieser Familie sein."

Vorsichtig strich sie mir mit dem Daumen über die Wange. Still nickte ich. Dann griff Mrs Adams nach meinen Händen und umschloss sie mit ihren eigenen. Fest drückte sie diese. „Das sage ich nicht einfach so daher, Nathanael", erklärte Mrs Adams, „Du bedeutest mir viel."

Meine Mundwinkel bewegten sich ein klein wenig nach oben. Ich hatte diese Familie nicht verdient.

___


Wacht ihr manchmal auch auf und habt Ideen für Dinge, die ihr das letzte Mal vor ca. zwei Jahren angerührt habt? Und dann schreibt ihr diese Ideen auf und schreibt und schreibt und schreibt und denkt plötzlich viel zu oft an diese Story – so, als hättet ihr nie eine Pause eingelegt?

Und damit: Hi Mates!

Und wer auf meinem Profil war der denkt sich jetzt sicher «Hä?» Deswegen: Kurze Stroytime, denn am PC komme ich tatsächlich egal was ich mache nicht mehr in den Account hinein

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Und wer auf meinem Profil war der denkt sich jetzt sicher «Hä?» Deswegen: Kurze Stroytime, denn am PC komme ich tatsächlich egal was ich mache nicht mehr in den Account hinein. Als ich aber mein Handy gewechselt habe und vor einigen Wochen wieder Wattpad installiert habe, wurde ich automatisch wieder mit lifeasapigeon eingeloggt ¯\_(ツ)_/¯

Auch deswegen – ein kleines FYI: Auf lifeasapigeon wird nur noch scharlachrot fortgeführt werden. Alle neuen Stories werden bei sofawiderstand erscheinen.

Und damit verabschiede ich mich wieder bis zum nächsten Kapitel.
Ich freue mich schon auf euer Feedback.
Auf das es genauso überraschend sein wird, wie das Erscheinen dieses Kapitels.

Take Care.

scharlachrotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt