8. Kapitel

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"Okay, wann fahren wir morgen los?" fragte ich Rebecca.

Mal wieder lagen wir auf ihrem Bett, sahen an die Decke und redeten stundenlang.

"Das Konzert ist eine Stunde mit dem Auto entfernt. Es beginnt gegen 20 Uhr. Wir sollten allerdings etwas früher da sein damit wir es in die erste Reihe schaffen also, 7 Uhr morgens?" schlug Rebecca vor, wobei sie lachte. Es erfüllte den ganzen Raum mit Fröhlichkeit.

"Vergiss es. Vor neun Uhr bin ich nicht wach." lachte ich.

Langsam wurde unser Lachen immer leiser.

"Schon gut, schon gut. Wie wäre es, wenn wir gegen 15 oder 16 Uhr los fahren?"

Das klang schon um einiges besser.

"Wie wäre es wenn wir um 14 Uhr los fahren und ich dich zum Essen einlade? Das ist das mindeste was ich tun kann, um mich zu revanchieren."

Nach allem was sie für mich tat, egal ob es war, dass sie für mich da war, mir half, oder gar einfach so Konzertkarten kaufte, sie machte mein Leben einfacher und lebenswerter.

"Du musst dich nicht revanchieren. Ich will dir nur helfen, nach all dem... Vergiss es. Ich will dich einfach glücklich machen." sagte Rebecca, nicht wissend, ob das was sie sagte so schlau gewählt war.

"Also hast du nur Mitleid mit mir?" fragte ich, leicht lachend, so wusste sie, ich meinte es nicht ernst.

"Nein! Nein, so meinte ich das nicht!" Sie nahm das viel zu ernst.

"Du bist ein toller Mensch Calum und klar hab ich irgendwie Mitleid aber... Ich sollte einfach still sein." Eine leichte Röte bildete sich auf ihren Wangen.

Ich drehte meinen Körper auf die Seite und sah sie an.

"Ich weiß schon was du meinst." sagte ich.

Sie drehte sich ebenfalls zu mir so, dass sie mich sah.

"Du solltest niemals auf hören zu reden. Ich liebe es dir zuzuhören." fügte ich schnell hinzu.

Ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.

"Nur wenn du mir eins versprichst."

Ich nickte kurz.

"Gib niemals auf." war ihre einzige Forderung.

Das war leichter gesagt als getan.
Sie sagte das oft zu mir. "Gib niemals auf."
Es klang immer wie, eine nette Bemerkung.

Doch dieses Mal klang es wie, als würde sie es wirklich ernst meinen. Als wäre es ein Bitte. Als würde sie darum betteln.
Es war ihr größter Wunsch.

Natürlich konnte ich sie nicht enttäuschen, nach all dem was sie für mich getan hat.

Also log ich wie so oft und sagte: "Für dich doch alles."

Ich war wohl ein besserer Schauspieler als ich dachte.

Dennoch wollte ich sie nicht enttäuschen und versuchte es so sehr wie es nur ging. Ich versuchte es nicht aufzugeben.

"Es ist schon spät. Ich sollte Heim gehen und du solltest schlafen."

Ich richtete mich auf, um aus dem Bett zu steigen, doch wurde gleich wieder zurück gezogen.

"Nein, geh nicht!" rief Rebecca, klammerte sich von hinten um meinen Oberkörper und zog mich zurück.

Geschickt befreite sie sich, bevor einer ihrer schmalen Knochen durch mein Gewicht noch zu Bruch ging und klammerte sich wieder um mich, nur diesen Mal von vorne und ich konnte ihr Gesicht nah an meinem sehen.

"Bitte geh nicht." bat sie, flüsterte dabei leise.

"Du musst aber irgendwann auch mal schlafen. Ich halte dich nur wach, mit meinem dämliches Gerede."

Sie grinste. "Wo ist das Problem dabei?"

Sie hatte es wieder ein mal geschafft, über Nacht bei ihr zu bleiben.

Disconnected // c.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt