5. Kapitel

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Rebecca schlief auf der Schlafcouch im Wohnzimmer. Sie hatte darauf bestanden.

Wir hatten nicht mehr wirklich geredet nach dem Deobra erwähnt wurde. Wir beide gingen ins Bett und weiter nichts.

Ich dachte, es hätte sich am nächsten Tag getan. Deobra war schon wieder vergessen, allerdings lag ich falsch.

Ich wurde durch leise Raschelgeräusche geweckt. Mein Schlaf war so schlecht und leicht, dass ich wirklich alles hörte und aufwachte - sofern ich überhaupt schlief.

Als ich meine Augen öffnete und mich aufrichtete, sah ich als erstes Rebecca. Sie stand mit dem Rücken zu mir.
Es dauerte kurz bis ich realisierte, wo sie was und was sie da in der Hand hatte.

Sie war an dem Kleiderschrank.

"Was machst du da?" fragte ich sie verschlafen und mit noch rauer Stimme.

Sie schreckte kurz zusammen und drehte sich dann zu mir um.

Ich sah, wie sie ein Kleid in ihrer Hand hatte. Es war Deobras Abschlusskleid. Hellblau, wie unsere Lieblingsfarbe.

Ich erinnerte mich an den Tag an dem sie es trug, wie als sei es gestern gewesen.

Sofort stand ich auf und nahm es ihr weg.

"Cal, ich denke es ist an der Zeit..." sagte sie, sprach aber nicht weiter, denn ich unterbrach sie.

Ich wusste sowieso was sie sagen wollte.
"Vergiss Deobra und schmeiß ihre Sachen weg."

"Das ist nicht deine Angelegenheit also halt dich da raus und fass nie wieder ihre Sachen an!" rief ich.

Dabei muss ich ich wütender geklungen haben als ich eigentlich wollte, denn sie sah ziemlich eingeschüchtert ein.

Ich nahm einen Kleiderbügel aus dem Schrank, hing das Kleid weg während ich leise sagte: "Tut mir leid. Das war nicht so gemeint."

Sie nickte daraufhin nur.

In meinem Kleiderschrank waren nicht nur ihre alte Pullover, sondern auch eine Schuhbox, gefüllt mit den Briefen an Deobra und ihrem Verlobungsring, welchen ich aus der Vitrine genommen hatte.

Schnell nahm ich die Box an mich bevor sie diese auch noch untersuchte und sagte: "Ich denke du solltest jetzt gehen."

"Calum es tut mir leid." sagte sie, doch ich ignorierte es.

"Okay, sagen wir es anders. Ich will das du gehst. Sofort."

Sie zögerte nicht lange - sie wusste ich würde nicht locker lassen-  und ging mit traurigen Blicken in Richtung Tür.

Ihre Hand lag schon auf der Klinke als sie noch mal sagte: "Es tut mir wirklich leid." Sie drehte sich dabei nicht um und ihr Rücken war wieder zu mir gedreht.

Ich stellte mich neben ihr, legte meine Hand auf ihre und drückte die Klinke runter bevor ich wieder los ließ.

"Ja was auch immer." sagte ich nur.

Ich wollte nicht noch unhöflicher sein und schloss erst die Tür als sie die Treppen hinunter im Treppenhaus ging.

Ich musste Rebecca davon erzählen sonst würde das ganze immer so weiter gehen.

Disconnected // c.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt