Kapitel 1

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Vorab: Herzlich Willkommen zum ersten Kapitel! Ich schreibe das hier, weil es mir Spaß macht. Wenn es euch nicht gefällt, dann geht, aber konstruktive Kritik empfange ich mit offenen Armen! Ich hoffe es gefällt euch!

Bühne frei für: "Our fight."

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Es klingelte an der Tür.

Ich rührte mich nicht, aber für mich war das nichts neues, ich hatte mich erst wenige Male von meiner Couch weg gewagt, und das war um auf die Toilette zu gehen, um mir anschließend ein Glas Wasser zu holen. Wahrscheinlich stand ich unter Schock.

Ich streichelte wieder und wieder, wie in Trance, über meinen rechten Unterarm. Die Haut war weich und geschmeidig. Dort befand sich seit einigen Tagen ein schwarzes Tattoo, was als erstes nicht sonderlich schockierend wirkt, allerdings sollte man vielleicht erwähnen, dass es eines Morgens einfach aufgetaucht war.

Klingt unmöglich, ich weiß. Und genau deshalb versetzt es mich auch so in Panik. Wie kommt diese Tattoo auf meinen Unterarm?

Ich ging den Abend, bevor es aufgetaucht war, immer und immer wieder in Gedanken durch, doch ich fand nichts außergewöhnliches. Es war ein Abend wie jeder andere auch gewesen, ich hatte mit ein paar meiner Freunde gefeiert. Es war bloß eine kleine Feier, getrunken hatte ich auch nur wenig, da es auf der Party einen ziemlich mickrigen Vorrat an Alkohol gegeben hatte, aber niemand von uns gehen und neuen kaufen wollte.

Es kamen einige meiner Freunde, ein paar Freunde von Layla, meiner Freundin seid dem Sandkasten, und noch einige Typen aus der Nachbarschaft, einige kannte ich, andere nicht. Insgesamt war es ein netter Abend gewesen, mit maximal zwanzig Personen.

Nach der Party bin ich nach Hause gelaufen, zehn Minuten durch die Stadt, nichts besonderes, die Straßen waren wie leer gefegt gewesen, es war schön gewesen durch die Nacht zu laufen, eingehüllt von der Schwärze.

Als ich Zuhause angekommen bin, ging ich direkt schlafen, ich war einfach zu müde gewesen.

Es klingelte ein zweites Mal.

Ich schreckte zusammen, doch machte keine Anstalt aufzustehen.

Stattdessen sah ich mir mein mysteriöses Tattoo genauer an. Es war ein schwarzer Fuchs, vielleicht sieben Zentimeter groß. Doch er sah so aus, als würde er gleich von meinem Unterarm springen wollen, um die Welt zu erkunde. Mit seinen tiefgründigen Augen blickte er vielsagend drein, als hätte er ein Geheimnis, das er niemandem verraten würde. Man konnte jedes einzelne Haar erkennen, von der flauschigen Brust, über die winzigen Pfoten, über den buschigen Schwanz, er sah so wunderschön aus, dass man einfach über ihn streichen musste, um sich zu vergewissern, dass er nicht echt war.

Ich war überglücklich, dass das Tattoo so akkurat und wunderschön war, falls ich es mal nicht vor jemandem verstecken könnte. Natürlich verwirrte es mich, dass vor zwei Tagen, an einem schönen Freitagmorgen, dieses Tattoo aufgetaucht war und ich hatte mir geschworen, ich würde dahinter kommen, was es zu bedeuten hatte.

Allerdings müsste ich zuerst etwas essen, und etwas trinken. Ich fasste Mut das Rätsel des mysteriösen Tattoos zu lösen, nach den zwei Tagen voller Verwirrung und Panik. Aber ja, duschen musste ich auch mal wieder. Ich hatte Glück gehabt, dass die Ferien begonnen hatte, sodass mir niemand vorwerfen konnte die Schule zu schwänzen. Denn, besonders jetzt, so kurz vor dem Schulabschluss konnte ich mir keine Ablenkungen leisten.

Es klingelte erneut, zu dritten Mal.

Ich konnte nicht mehr glauben, dass es ein übereifriger Paketbote war, schließlich konnte ich ja auch einfach nicht Zuhause sein. Eine meiner Freundinnen war es auch nicht, da bin ich mir sicher. Ich hatte ihnen mal in einer meiner Tiefpunkten klar gemacht, dass sie gefälligst anzurufen hatten, bevor sie zu Besuch kamen. Einen Freund hatte ich nicht und meine Eltern würden jetzt, nach sechzehn Jahren Desinteresse wohl kaum plötzlich aufgetaucht.

Das vierte klingeln ertönte, diesmal energischer als zuvor.

Ich hievte mich schwerfällig von meiner bequemen Couch, auf der ich die letzten zwei Tage gelebt hatte und stapfte zur Haustür.

Als ich an der Haustür ankam, riss ich sie auf, um meinen Gegenüber fertig zu machen, da er so dreist war, vier Mal zu klingeln.

Doch ich stutzte. Wer war das? Vor mir hatte sich ein 1,80 m großer, breitschultriger Kerl aufgebaut, der mich von oben herab, ganz unverhohlen musterte. Ich erstarrte, irgendwo hatte ich ihn schon mal gesehen, ich wusste nur nicht mehr wo. Er schmunzelte, als er fertig war mich anzugaffen. Ich starrte böse zurück und schnauzte:" Verschwinde du Arsch".

Was dachte er sich, einfach vor meiner Tür aufzutauchen? Sein überhebliches Grinsen verschwand von seinem Gesicht und er zog die Augen zusammen. Schneller als ich reagieren konnte griff er nach meinem rechten Handgelenk und drehte es vorsichtig aber bestimmt so, dass er die Tätowierung sehen konnte. Ich verstand gar nichts mehr.

Ich versuchte ihm meine Hand zu entreißen und schrie ihn an:" Was denkst du dir eigentlich? Lass mich los!", doch er machte keine Anstalt sich zu rühren und ich konnte mich beim besten Willen nicht aus seinem starken Griff winden. Währenddessen begutachtete er mit zusammen gekniffenen Augen meinen Fuchs. „Eine Kämpferin also, in Ordnung", er musterte mich erneut „mit dir kann ich zumindest etwas anfangen", und ließ meinen Arm los.

Ich sah ihn verwirrt und wütend an, eigentlich wusste ich nicht, was ich überhaupt noch denken sollte. „Was soll die Scheiße? Verschwinde!" Ich versuchte die Tür zu zuschlagen, doch er stoppte sie. Er sah mir tief in die Augen, plötzlich leuchteten seine eigenen Augen in einem hellen grau auf

und er fing an zu lachen. Ja, genau! Er lachte einfach lauthals los. Als gäbe es etwas an dieser Situation, das nur ansatzweise witzig wäre!

Hier vor meiner Tür stand ein fremder Mann, etwa in meinem Alter, und lachte mich aus.

Und als wäre das nicht genug, wusste er woher auch immer, von meinem Tattoo. „Eine Kämpferin also, in Ordnung", kamen mir seine Worte wieder in den Sinn. Was sollte das bedeuten?

Ich wollte eine Erklärung, irgendetwas womit ich diesen seltsamen Vorfall erklären konnte.

Doch bevor auch nur ein einziger Laut meinen Mund verließ, drückte er mich zur Seite und betrat meine Wohnung.

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Wie hat euch das erste Kapitel gefallen?
Würde mich über eure Meinung freuen!
Vivi

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