#Let me die for you (Part 1)

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Trigger Warnung: Depressive sowie suizidale Gedanken

Meinen Kopf auf die Arme gelegt, saß ich an der Ecke des Tisches und beobachtete die beiden Mädchen gegenüber von mir. Sie lachten fröhlich und redeten so unbeschwert, dass selbst das Zusehen mir weh tat. Das eine hatte lange dunkle Haare die zu einem Zopf gebunden waren und einen kleinen und schmalen Körperbau. Das andere war größer und kurviger, hatte hellbraune Haut und sehr lockige, dunkelrot gefärbte Haare, die sie in  einem großen Dutt trug. Ihr Lachen war bezaubernd und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie die Hand des anderen Mädchens, Marina, berührte.

Vor ein paar Wochen hatte ich ihr meine Gefühle offenbart und wie vorhersehbar einen Korb bekommen. Sie gehörte zu meinen allerbesten Freunden und zum Glück sah sie es locker und wir waren noch immer befreundet.

Ich wusste dass sie auch bi war und hatte mir wahrscheinlich deshalb etwas erhofft, doch mir war eigentlich von Anfang an klar gewesen, dass sie mich nicht liebte. Skayla war ein Engel und Engel verdienten nunmal das Beste auf der Welt.

Unglaubliche Eifersucht stieg in mir auf, als ich sah, wie Sky Marina lang mit einem warmen und liebevollen Blick ansah und ich spürte einen Kloß in meinem Hals.

Ich stand auf und murmelte: ,,Ich gehe kurz auf Toilette.", bevor ich schnell die Cafeteria verließ. Ich ging zu den hinteren Toiletten, da diese nicht so oft wie die anderen benutzt wurden und bemerkte erleichtert, dass sie tatsächlich leer waren.

Seufzend stürzte ich mich mit meinen Händen aufs Waschbecken und sah mich im Spiegel an. Meine schulterlangen schwarzen Haare hingen stumpf um meinen Kopf herum und meine blauen Augen sahen eher grau aus und  wirkten leer. Ich war kaputt.

Es ging mir nicht gut, aber niemand bemerkte es. In der Schule lachte ich und sprach als wäre ich glücklich, um meine Freunde nicht traurig zu machen oder sie zu nerven. Und zu Hause verschwand ich nach der Schule immer direkt in meinem Zimmer. Niemanden kümmerte es, niemand sah wie ich wirklich fühlte.

Ich wusste, dass es niemanden kümmern würde wenn ich weg wäre. Ich war sowieso nur das Mädchen, dass immer dabei saß. Das Mädchen, dass nur Verrücktes im Kopf hatte. Das Mädchen, dass in Skyla verliebt war. Das Mädchen, dass jedem egal war...

Plötzlich wurde die Tür mit Schwung aufgerissen und ich drehte mich erschrocken um. Sky kam rein und grinste mich an, doch als sie mein Gesicht sah, verschwand es augenblicklich. ,,Laila, warum weinst du?"

Hektisch wischte ich mir über die Augen. Ich hatte die Tränen gar nicht bemerkt, so gewohnt war ich sie schon.

,,Ach, nicht so wichtig, alles gut." War ja klar, dass ausgerechnet sie mich so sehen musste. Was würde sie bloß von mir denken, wenn sie von meinem geheimsten Wunsch wüsste?

,,Ich sehe doch, dass nicht alles gut ist. Wenn du deswegen weinst, muss es wichtig sein. Du kannst immer mit mir reden, Laila, das weißt du doch.", meinte sie leise und ihr sanfter Tonfall bewirkte, dass mir noch mehr Tränen in die Augen stiegen.

,,Nein, wirklich, es ist alles okay. Mach dir keine Sorgen." Als ob ich ihr erzählte, dass ich mich selbst hasste, ich mich total einsam fühlte und ihre Abfuhr in mir Schmerzen verursachte, die mit keinen anderen zu vergleichen waren. Dass diese Gefühle mich immer mehr kaputt machten, bis ich an dem Punkt angelangt war wo ich meine Unbehagen ignorierte.

Sky öffnete abermals den Mund, doch ich kam ihr zuvor. ,,Wirklich, vergiss bitte einfach, dass du mich gesehen hast." Mit diesen Worten verließ ich den Raum und ließ meine beste Freundin, für die ich alles tun würde, alleine zurück.

#Oneshots GirlxGirl 💖Where stories live. Discover now