Nach etlichen Wochen... Begegnung (Lesenacht)

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(part6 Lesenacht)

POV Taddl

Am nächsten Morgen hatte Luna wirklich das getan, was sie versprochen hatte.
Sie hatte mit unserem Chef geredet, welcher zwar nicht sehr erfreut war, dass wir weder etwas herausgefunden, noch den Fall behalten wollten, jedoch zustimmte.
So kam es also, dass Luna und ich zwei Wochen später einem leichteren Fall zugeordnet wurden.
Die davorigen Wochen mussten wir Büroarbeit machen.
Ich konnte die ganzen Nächte nicht schlafen, da ich entweder von Ardy träumte, oder von Ardy träumte.
Jedenfalls wachte ich jeden Morgen mit einer riesigen schmerzenden Latte auf, welche bestimmt keine normale Morgenlatten sein konnte.
Ich bekam ihn einfach nicht aus dem Kopf, ich konnte machen, was ich wollte.
Mein Herz schmerzte und ich versuchte immer zu verdrängen, was er gesagt hatte.
Dass ich nur ein One-Night-Stand gewesen war.
Aber es klappte nicht.
Luna log ich vor, dass ich ihn vergessen hatte.
Sie glaubte mir das sogar.
Unser neuer Fall war ein Diebstahl in einem Juwelierladen.
Gerade schon waren wir auf dem Weg, um den Besitzer des Ladens auszufragen.
Nachdem Luna mich an jenem Tag nach Hause gefahren hatte, hatten wir kein Wort mehr über Adam verloren.
Das war wahrscheinlich Teil von Lunas: Vergess-ihn-Plan.
Oder wie auch immer die das nennen wollte, was sie da mit mir abzog.

Wir waren fast angekommen, doch auf einmal bekam ich ernormen Hunger.
Glücklicher Weise befand sich genau vor unserer Nase an der roten Ampel ein MC Donalds.
,,Halt mal an bitte. Ich hab noch nix zu Mittag gegessen",Luna sah mich nur schräg an, jedoch zuckte sie nur mit den Achseln und bog rechts in die Straße zum MC Donalds ein, nachdem sich die Ampel wieder auf Grün umgestellt hatte.

,,Ich warte hier. Bring mir nen Vegan Bürger und Pommes mit",meinte sie kurz und hielt an einem Parkplatz an.
Ich nickte nur, sprang aus den Auto und lief auf den Laden zu.

Nachdem ich mir einfach das gleiche wie Luna gekauft hatte und dazu noch eine große Cola, die wir uns teilen würden, ging ich aus dem MC Donalds hinaus und steuerte schnurrstraks wieder auf das Auto zu, welches sich auf der anderen Straßenseite befand.
Doch auf einmal sah ich links von mir eine Gasse, aus der ich Stimmen vernehmen konnte.
So neugierig, wie ich halt eben war ging ich darauf zu und blickte hinein.
Ein Typ lief gerade aus der grauen Gasse und sah mich kritisch und gefährlich an, jedoch sagte er nichts und lief an mir vorbei.
Ich sah ihm fragend hinterher und blickte wieder in die Gasse.
Grüne Augen.
Mundschutz.
Schwarze Haare.

Ardy.

Unsere Blicke trafen sich.
Wir standen beide einfach nur wie angewurzelt da.
Keiner sagte etwas.
Warum musste ich ihm auch begegnen?
War denn die schlaflose Nacht gestern nicht schlimm genug gewesen?
So langsam war es nicht mehr lustig wie oft sich unsere Wege kreuzten.
Da Ardy keine Anstalten machte zu verschwinden, sondern mich immer noch geschockt ansah, stellte ich die Tüten auf den Boden und nahm den Kassenbong aus einer der Beiden.
Zum Glück hatte ich immer einen Stift in meiner Hosentasche.
Für Notfälle.
Schnell kritzelte ich meine Nummer drauf.
Ich MUSSTE es einfach versuchen.
Ich vermisste ihn so sehr.
Ich konnte einfach nicht ohne ihn.
Ich wollte nicht ohne ihn.
Und was hatte ich denn schon zu verlieren?
,,Jo T? Warum dauert das denn so lange?
Hörte ich eine Stimme hinter mir und fuhr zusammen.
Luna kam auf mich zugerannt und schnell ging ich ein paar Schritte zurück von der Gasse.
,,War da irgendwas?",fragte sie verwundert, als sie keuchend vor mir halt gemacht hatte und sich eine der Tüten schnappte.
,,Nein",log ich und sah sie leicht lächelnd an.
,,Nur eine verdammt süße schwarze Katze mit wunderschönen Grünen Augen",meinte ich schulterzuckend.
Diesen Satz hatte ich extra laut gesagt und war mit zu 99 Prozent sicher, dass ihn Adam gehört haben musste.
Sie zuckte nur grinsend die Schultern und wir gingen zur Ampel, auf dessen anderer Seite das Auto geparkt war.
Auf dem Weg dorthin ließ ich unauffällig den Zettel fallen, darauf bedacht, dass Ardy es von der Gasse aus sehen konnte.
Ein Versuch war es wert.
Und so würde ich endlich sehen können, ob er ebenfalls Interesse an mir hatte.
Denn ich hatte es aufgegeben mich dagegen zu wehren.
Ich hatte es aufgegeben mir einzureden, es wäre das beste für mich ohne ihn.
Ich musste Tag und Nacht an ihn denken.
Immer.
Überall.
Und da war es mir lieber, ich hatte ein glückliches und riskantes Leben, als dass ich ein langweiliges trauriges Leben hatte, in dem ich mich nach Ardy sehnte.
Wenn es ihm genauso ging wie mir, was ich jedoch bezweifelte, dann würde er mir schreiben.
Wenn nicht, dann nicht.
Und dann konnte ich endlich mit ihm abschließen.












In love with a policemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt