Grün

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POV Ardy

Nachdem ich den Typen in meine Villa geschleppt hatte und mit ihm ziemlich guten Sex gehabt hatte, hatte ich ihn gleich wieder nach Hause geschickt.
Ich hasste es, nach dem Sex zu kuscheln.
Das taten nur Liebespaare.
Das war nichts für mich.
Nicht für Addam Black.
Ihm ging es lediglich um Spaß.
Nichts weiter.
Adam Black, der gefürchtete Drogendealer in Köln würde niemals mit jemanden kuscheln.
Selbst küssen mochte ich nicht.
Das war mir zu viel Zweisamkeit.
Genüsslich trank ich an meinem Wein und blickte das aus dem Fenster meiner Riesenvilla hinaus.
Mein Butler war schon schlafen gegangen und meine Männer schon nach Hause gegangen.
Mittlerweile war es schon 4 Uhr nachts.
Doch ich konnte nicht schlafen, denn morgen, oder besser gesagt heute hatte ich ein wichtiges Gespräch.
Morgen würde ich mit einer ebenfalls berüchtigten Drogendealergruppe eine Kooperation eingehen.
Falls diese zustimmten.
Das würde mein Geschäft um einiges erweitern.
Sie nannten sich die ApeCrimes.
Zugegebenermaßen war ich schon ziemlich gespannt.
Aber Angst hatte ich keinesfalls.
Ich nahm erneut einen Schluck aus meinem Glas.


POV Taddl

Wieder klingelte dieser scheiß Wecker.
Völlig übermüdet stand ich auf und ging ins Bad.
Heute würden wir Addam Black auflauern, denn ein Maulwurf hatte uns gezwitschert, dass er heute ein wichtiges Treffen mit der ebenfalls berüchtigten Drogendealergruppe ApeCrime hatte.
Sie würden sich um 2 Uhr Mittags in der alten Schlossvilla treffen.
Mit einem Seufzen sah ich in den Spiegel.
Müde blaue Augen sahen mir entgegen.
Kein Wunder.
Ich konnte gestern ja auch kaum schlafen.
Ich hatte die halbe Nacht aus dem Fenster gesehen und in die Sterne gestarrt.

***

Fertig umgezogen und bereit kam ich im Polizeirevier an, in dem mich Luna schon freudig erwartete.
,,Alles bereit zum Aufbruch?",fragte sie freundlich aber bestimmt.
,,Bereit",meinte ich nur als Bestätigung und wir stiegen in ihr Auto ein.
Für diese Aktion zog Luna es vor nicht mit dem Polizeiwagen aufzukreuzen, sondern Undercover zu fahren, damit wir nicht so auffielen.
Als wir an der Villa angekommen waren schnappten wir uns beide eine Waffen und stiegen aus, während wir uns achtvoll umsahen.
Die Villa war riesig und etliche Springbrunnen waren an den Anlagen angebracht.
Der Rasen schien frisch gemäht und alles wirkte sehr nobel und nicht gerade wie ein Ort, an dem man illegale Geschäfte besprach.
Wir kletterten an der Dachrinne in den ersten Stock und liefen an den Fenstern entlang.
Bis jetzt verlief alles nach Plan.
Noch.
,,Psst",hauchte Luna neben mir und zeigte mit ihren Kopf in Richtung Fenster.
Ich verstand und folgte ihrem Blick.
Durch das Fenster war ein Raum zu sehen.
Eine großes Zimmer mit einem riesigen Tisch, beinahe schon eine Tafel.
Viele gut angezogene Männer saßen darum und einige rauchten eine Zigarette.
Am Kopf der Tafel saß ein junger Mann.
Er war nicht zu erkennen, denn er hatte einen Mundschutz an.
,,Addam Black",wisperte ich und Luna nickte.
Doch wie kamen wir jetzt an ihn heran und wie konnten wir ihn verhaften?
Die Männer hatten doch bestimmt Waffen.
Alles um uns herum war still und auf einmal vernahm ich leise Stimmen.
,,Wie stellen Sie sich die Kooperation vor, Herr Black?"-,,Sie werden uns monatlich eine bestimmte Anzahl an Drogen zur Verfügung stellen, dafür bekommen sie Geld"
Stille.
Diese Stimme.
Sie jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken.
Sie war atemberaubend schön.
Taddl?
Das ist Addam Black?
Der gefürchtete Drogendealer?
Und du bist Polizist und sollst ihn zur Strecke bringen.
Stimmt.
,,50 000. Pro Lieferung"-,,Das ist uns zu wenig"-,,70 000 mein letztes Angebot",meinte der Junge Mann mit Mundschutz verächtlich.
Ich betrachtete ihn.
Er war gut angezogen.
Krawatte, Sacko,...
Grün.
Seine Augen sahen genau in meine.
Grün.
Ein wunderschönes Grün.
Viel schöner als auf dem Foto.
Die Welt schien für einen Moment stehengeblieben zu sein.
Wir sahen uns nur in die Augen.
,,Achtung",schrie Luna und riss mich hinunter.
Ich konnte nur noch einen Schuss vernehmen und dann das Klirren von einer Fensterscheibe.
Weitere Schüsse.
Luna zog mich an der Hand in den Wagen, startete den Motor und fuhr los.

Es waren zu viele.
Wir hätten keine Chance gehabt.
Und trotzdem war ich nicht bei mir.
Vor meinem inneren Auge sah ich immer noch in diese stechend grünen Augen.

In love with a policemanWhere stories live. Discover now