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«A woman never forgets her first love, no matter how badly it ended.»~Silas

Selbst im Anwesen sprach ich kein Wort. Ich spüre nichts. Da ist nur eine Leere in mir. Nicht einmal bei dem Tod meiner Eltern fühlte ich mich so. Liegt vielleicht daran, dass ich mich mit meinen Eltern nicht sonderlich gut verstand.

Marcel ist der einzige, der immer zu mir stand. Er hat mich aufgrund meiner Kräfte weder verurteilt noch ausgestoßen. Er akzeptierte mich. Er wusste, dass ich keine Kontrolle habe und ihn jederzeit umbringen könnte.

Ich ging wortlos in mein Zimmer und setzte mich auf das Bett. Die anderen riefen mir noch hinterher, aber das war mir egal. In diesem Moment wünschte ich mir wirklich, ich wäre ein Vampir und könnte die Gefühle ausschalten.

Sollte ich nicht eine Beerdigung organisieren?! Ich mache das am besten jetzt. Morgen soll die Beerdigung stattfinden! Moment... Ich habe Klaus' Blut in mir. Ein Schnitt in die Pulsadern und ich kann es ausschalten. Aber Marcel zur Ehre, findet als allererstes die Beerdigung statt. Ich ging die Treppen runter und alle Blicke lagen auf mir.

,,Wenn wir dir irgendwie helfen können-",fing Elijah an, doch ich unterbrach ihn.

,,Das könnt ihr! Normalerweise braucht man für das Planen einer Beerdigung fünf Tage, wir erledigen das an einem. Wir lassen den ganzen Papierkram weg und brechen womöglich ein paar Regeln.. Ich will, dass Marcel angemessen gefeiert und beerdigt wurde am Ende des morgigen Tages !"

Erst schauten mich alle überrascht an, nickten aber anschließend.

,,Wir sind dabei."

,,Rebekah, du begleitest mich."

,,Und wo gehen wir hin?"

,,Wir gehen Sarg-shoppen. Auch wenn wir seine Leiche nicht haben... Lasst uns anfangen!"

Ich sagte allen, was sie zu tun haben und die Feier wird in der Kirche stattfinden, in der auch Camilles Onkel beerdigt wurde. Ich versuchte mir meinen Schmerz nicht anzusehen und lächelte deshalb.

,,Ella, Marcel und ich standen uns auch nah, aber-"

,,Wir sind da!"

Nach vier Stunden waren wir mit allem fertig. Elijah hatte die Aufgabe 'Einladungen' zu verteilen, da die Kol und Klaus nicht gerade einfühlsam sind...

In den Sarg legte ich viele Fotos von Marcel und ein paar seiner Sachen würde ich dann nachher in den Sarg legen. Camille, Davina, die Urvampire, ein paar von Marcels Vampiren und ich saßen vorne und ich schaffte es die Tränen zu unterdrücken.

Morgen wäre alles vorbei. Kein Schmerz, keine Traue, keine Schuld. Nur noch ein paar Stunden. Camille und Davina mussten die ganze Beerdigung über heulen. Als sie vorbei war und alle draußen waren, entschied ich mich noch ein paar letzte Worte zu sagen.

,,Du Idiot.", fing ich lachend an. ,,Wieso bist du nur auf den Ball gegangen? Na gut, ich denke nicht, dass ich dir für alles die Schuld geben sollte, also Danke. Ich danke dir für die zwei Jahre, in denen du mich beschützt und auf mich aufgepasst hast. Ich kann dir nicht genug danken. Auch wenn ich dich oft beleidigt etc. habe, weisst du trotzdem, dass."
Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.
,,Ich dich liebe. Es tut mir so leid! Es tut mir so leid!", schluchzte ich.
,,Du hast mir damals gesagt, dass für dich Frieden bedeutet, wenn es mir gut geht. Den Wunsch werde ich dir mit Vergnügen erfüllen.",sagte ich lächelnd
,,Das ist kein Abschied. Wir sehen uns wieder. Das verspreche ich dir."

,,Ella, wir fahren jetzt.", hörte ich Rebekah hinter mir.

Ich wischte mir schnell die Tränen weg und hoffte einfach, dass ich nicht allzu verheult aussehe.

,,Ist alles in Ordnung?",fragte sie vorsichtig, weshalb ich nickte. ,,Das glaube ich nicht."

Ich drehte mich genervt um und schaute sie ungeduldig an.

,,Irgendwas hat mich stutzig gemacht. Du wolltest das alles so schnell abhandeln, als ob du dringend irgendwo hinmüsstest. Ich meine, du warst so darauf konzentriert, wie du das alles überstehst, ohne ein Wort über morgen zu verlieren."

Sie weiß über meinen 'Plan' bescheid?
Sie lächelte misstrauisch und ich schaute sie nach wie vor ernst an.

,,Es gibt für dich kein morgen."

,,Mir fiel mir auf, dass sein Tod viel schmerzhafter ist als der von meinen Eltern und der meiner Eltern war schon schwer! Ich dachte ich mache eben eine schwere Zeit durch und ziehe mich dann zurück, so wie ich es sonst auch tue. Dann bekam ich das Gespräch eines Paares mit. Sie meinen sie hätten es gerade gut, da ihnen niemand von der Seite weichen wird. Doch nächste Woche sehe das alles ganz anders aus. Es wird nur schlimmer und schlimmer halte ich nicht aus, Rebekah! Ich hätte niemals gedacht, dass es schlimmer gibt! Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber alles ist besser als so weiter zu leben."

Ich bereute es schon ein wenig ihr das so offen gesagt zu haben, aber sie wird mich auch nicht daran hindern können

,,Besser? Du denkst der Tod wäre besser, als der Schmerz?"

Ich habe mich mit Marcel Vampiren unterhalten und sie meinten, sie würden mir die Erinnerung an Marcel und dem ganzen Vampirzeugs nehmen. Ich habe dann auch keine Erinnerung mehr an die Urvampire und mit Rebekah verstand ich mich sehr gut. Ich weiß, dass es so gut wie unmöglich ist, sich da raus zu halten, wenn man eine Hexe ist. Aber dass Rebekah denkt ich würde mich umbringen wollen, ist schon absurd.

,,Ich will nicht sterben! Ich will... alles vergessen. Ich will bloß, dass der Schmerz verschwindet!"

,,Wir helfen dir."

Dann fing ich an zu schluchzen, da ich gerade realisiere, dass er tatsächlich tot ist.

,,Wie wollt ihr mir helfen? Marcel ist tot, Rebekah. Das hätte nicht passieren dürfen.",erklärte ich verheult.

Daraufhin umarmte Rebekah mich und ich heulte mich an ihrer Schulter aus.

,,Das hätte es auch nicht. Es ist nicht fair. Ehrlich ich versteh das, wirklich. Und ich weiß du denkst, du kriegst das schon hin. Also bitte hör auf mich. Ich werde dich das nicht tun lassen."

,,Ja."

Daraufhin brach ich ihr das Genick, weshalb ich leicht zurückschreckte. Das ich zu sowas fähig bin, hätte ich nicht gedacht, aber sie hätte mich sonst aufgehalten.

,,Aber das ist eben nicht deine Entscheidung.",sagte ich noch bevor ich dann endgültig ging.

Ich weiß selber, dass das was ich mache nicht schlau ist, aber das ist der einzige Weg.


,,Was hast du mit ihr gemacht? Ich will sie sofort sehen!"

,,Beruhig dich... Siehst du nicht was diese Werwölfin aus dir gemacht hat? Du hast Schande über mich und dem ganzen Dorf gebracht!"

,,Dann ist es ebenso! Das bedeutet mir nichts! Nur sie bedeutet mir etwas!"

,,Dann wird dich vielleicht Folgendes interessieren...Sie ist nicht mehr in dieser Welt."

,,Was...Was meinst du damit?!?!"

,,Das ist der Preis, den die zahlen, die sich ihrem Schicksal widersetzen, Sohn."

,,Sie..nein...Das darf nicht sein!"

,,Eines Tages wirst du es verstehen, Sohn. Sie sind nicht für uns geschaffen."

Old love||Klaus Mikaelson Where stories live. Discover now