Kapitel 4

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Hallo meine lieben Leser,

Ich hoffe, Euch gefällt die Geschichte. Wie hat Euch der Kuss zwischen Kleo und Mr Black gefallen?
War da dafür noch zu früh?

Ein herrliches Lesevergnügen
wünscht Euch
Eure Scharlachroetlich

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Meine Lippen brannten. Unaufhörlich, obwohl schon Stunden seit diesem sonderbaren Zwischenfall vergangen waren. Ich lag in meinem Bett, die Decke hatte ich über meinen Kopf gezogen und versuchte der Fahrlässigkeit meiner Gedankengänge Herrin zu werden. Immerzu jedoch musste ich an ihn denken. An Mr Black. Sein Name war wie bitterschwere Süße auf meiner Zunge, der Klang seiner Stimme in meinen Ohren eine einzige Sinfonie, die auf der Welt niemals ihresgleichen finden würde. Ich wälzte mich umher, vergrub mich tiefer in meinen Kissen, allerdings konnte das Dunkel auch nicht meine niederen Triebe besänftigen. Dieser Kuss hatte etwas in mir zum Klingen gebracht, anders vermochte ich es nicht zu beschreiben. Ich empfand Angst, Unsicherheit und Skepsis gegenüber dieser Bewegung in meinem Inneren, denn meine Welt, so geordnet sie sonst auch war, stand mit einem Mal Kopf.

„Arrgh..."

Wütend über diese ungewohnte Hilflosigkeit gegenüber meinen Gefühlen schlug ich meine Decke zurück. Beinahe in demselben Moment hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen. Ella war zurück. Erleichtert in ihr vielleicht eine willkommene Ablenkung zu finden, zwang ich mich dazu, aus dem Bett zu steigen und Ella im Flur zu begrüßen. Mit Sicherheit würde sie mir einen ausführlichen Bericht über ihr Treffen mit Mensa-Marc erstatten wollen und mit Freuden würde ich ihr interessiert lauschen, denn mit meiner vermaledeiten Gefühlswelt wollte ich mich im Augenblick vorerst nicht weiter auseinandersetzen.

„Schon zurück?", begrüßte ich sie mit neugieriger Mimik.

Ella streifte sich die Schuhe von den Füßen und schälte sich aus ihrer leichten Sommerjacke. Beides warf sie achtlos in eine Ecke des Flurs. Wortlos ging sie daraufhin an mir vorbei in die Küche auf direktem Wege zum Kühlschrank beispielsweise dem Eisfach.

„Ich brauche am heutigen Abend unbedingt meine beiden Freunde Ben und Jerry. Haben wir..? Strawberry Cheesecake. Sehr gut."

In der Küche angelangt lehnte ich mich mit verschränkten Armen in den Türrahmen und beobachtete Ella dabei, wie sie sich mit einem Esslöffel an ihren besten Freunden Ben und Jerry gütlich tat.

„Ist es nicht so hervorragend vonstatten gegangen, wie du es dir erhofft hast?"

„Im Gegenteil.", konstatierte sie mit vollem Mund.

„Und wo liegt dann die Leiche begraben?"

Ich trat zu ihr an den Küchentisch heran und hoffte ihr mit meinem schlecht vorgetragenen Witz ein Lächeln entlocken zu können.

„Wenn wir schon in Schubladen denken und jeder ein Label trägt, das ihn auszeichnet... Wieso ist es dann für mich so schwierig, das Offensichtliche trotzdem zu verkennen?"

Eine großzügige Portion Eis verschwand daraufhin in ihrem Mund. So langsam ahnte ich, was sich bei ihrem Treffen zugetragen haben musste, aber ich ließ sie zu Wort kommen, bevor ich meinen Verdacht überhaupt äußern konnte.

„Er ist schwul, Kleo. Vom anderen Ufer. Homosexuell, wie auch immer du es nennen magst." Der Eisbecher und Löffel landeten mit einem lauten Knall auf dem Tisch und Ella sprang erregt von ihrem Stuhl auf. „Wir haben uns so gut unterhalten können. Es war, als ich hätte meine beste Freundin in einer männlichen Version vor mir gehabt, aber spätestens bei seinen Ausführungen zu seiner Lieblingsfilmreihe Bridget Jones hätte ich hellhörig werden müssen."

Das Herz des Diebes *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt