Einblick in die WWE

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Gwyn kam mit einem Taxi zur Trainingshalle gefahren, da  sie noch kein Auto hier hatte. Ihr Bruder wollte ihr ihren kleinen Chrysler am Wochenende bringen und dann mit dem Flugzeug wieder heimfliegen.

Mark stand mit John draussen vor der Halle und winkte ihr schon von weitem zu. "Guten Morgen", rief sie, als sie aus dem Taxi stieg.

John hielt ihr die Türe zur Halle auf und sie war regelrecht geplättet. "Wow, die ist ja riesig."

"Hi Mark, alles klar? Wie geht's euch?" Dave kam auf sie zu, umarmte den Hünen und reichte Gwyn die Hand. "Morgen Gwyn. Heute bekommst du aber kein Blut von mir." 

"Hey Gwyn, alles Paletti" rief Jon und winkte sie zu sich. Joe nahm seine Kopfhörer ab und schaute in ihre Richtung, als die Blondine auf sie zu kam. Er schluckte, denn Gwyn sah verdammt gut aus in ihrem blauen Kleid. Jon umarmte sie, als würde er sie schon seit Ewigkeiten kennen. "Danke nochmal für deine Pflege gestern. Ich weiß auch nicht, aber bei Nadeln ist es um mich geschehen."

"Passiert schonmal. Aber stell dich beim nächsten Mal nicht so heldenhaft an", antwortete sie lächelnd.

Plötzlich hörte sie Joe und Colby aufstöhnen und drehte sich um.

"Hiiiiiii Jungs", rief eine quietschende Stimme. AJLee hat die Halle betreten und kam gleich auf die beiden Männer zu.

"Roman hilfst du mir gleich bei den SitUps" meinte sie und klapperte mit den Augen.

"Wie du siehst habe ich keine Zeit. Und ich heisse immer noch Joe", raunte dieser und verdrehte genervt die Augen. Sie griff an seine Oberarme und strich leicht drüber.

"Ach komm, du hast so starke Arme, du brauchst doch gar nicht mehr soviel trainieren" Joe schüttelte ihre Hand ab und Jon sah sofort, dass sein Freund total genervt war und eilte zur Hilfe.

"Ey AJ, ich helfe dir" sagte er kurz.

"Na,meinetwegen" antwortete sie, aber man konnte ihrem Gesicht entnehmen, dass sie nicht begeistert war. Sie schaute in Gwyns Richtung. "Dürfen hier nun auch schon normale Leute rein" zischte sie und machte eine abwertende Kopfbewegung.

"Gwyn ist mit Mark hier. Sie ist Neills Krankenschwester. Also halt deine Klappe" fauchte Colby, der neben ihr stand.

"Ooooh Sorry. Aber trotzdem" murmelte sie weiter. Sie liess sich auf die Matte neben Joe fallen.

Gwyn war sauer. Was war das für eine arrogante Ziege? Colby bemerkte, wie sauer sie war und stupste sie kurz an. "Lass die quatschen.

"Lieber normale Leute, als Leute denen das Hirn in die Titten gerutscht ist. Und wie man sieht, war das ja nicht gerade viel" antwortete Gwyn trocken und zwinkerte ihm zu. Joe und Jonathan hatten dies gehört und Joe fing fürchterlich an zu lachen.

Empört schaute AJ ihn an. "Warum lachst du, Roman?", fragte sie affektiert.

"Nichts, schon gut" antwortete er. Dann schaute er zu Colby, der sich ebenfalls weggedreht hatte, weil er sich vor lachen kaum halten konnte.

"Und an Realitätsverlust scheint sie auch zu leiden. Nicht wahr Roman!" Sie grinste in seine Richtung und mit einem Daumen hoch signalisierte er ihr, dass er sie verstanden hatte.

Sag mal, hast du dich extra für mich so in Schale geschmissen. Ich muss sagen, echt heiss" schnalzte Jon und guckte seitlich an ihr runter.

Gwyn blickte ihn entsetzt an "Du wirst von mir nie sehen, dass ich mich für nen Kerl in Schale schmeisse. Das mache ich nur für mich" antwortete sie frech.

Nachdem sie eine Weile beim Training zugesehen hatte, zeigte Mark ihr dann noch die Arena, wo auch der Summerslam stattfinden sollte. Gwyn klappte der Kiefer nach unten und sie schnappte nach Luft. Im Fernseher sahen die Hallen schon gewaltig aus, aber jetzt real, machte die selbst noch leere Halle ihr Angst.

Colby, Joe und Jon kamen die Treppe runter an ihr vorbei, um im Ring ihren Kampf durchzugehen.

Das muss doch ein klasse Feeling sein, wenn ihr hier reinkommt und die Leute jubeln euch zu, oder?" meinte sie. Colby  kam von hinten an ihr Ohr. "Ich kriege immer noch Gänsehaut."

Sie setzte sich mit Mark an den Ring und sah dem Shield und den Wyatts zu, die ihre Moves probten. Ab und zu zuckte sie zusammen, da sie dachte, die Männer würden sich verletzen, doch Mark erklärte ihr die Vorgehensweisen und sie wurde ruhiger.

"Mein Gott, dass sich da keiner verletzt ist echt unglaublich."

Mark sah sie jetzt von der Seite an. "Ich wollte mich noch einmal bei dir bedanken Gwyn. Das du so für Neill da bist. Ich denke mal, es sind nicht alle so wie du."

"Mag sein. Jeder geht anders damit um. Viele, die diesen Beruf haben, nehmen sich vor, dass alles nicht so nah an sich ran zu lassen. Gehen mit den Patienten zwar liebevoll um, aber immer auf Abstand. Ich kann das nicht. Ich konfrontiere mich deshalb selber komplett mit allem. Natürlich lasse ich alles so näher an mich ran und glaube mir, dass ich oft genug zu Hause sitze und heule. Aber die Seelsorger in den Kliniken sind wirklich sehr gut und ich nutze sie auch, wenn es gar nicht mehr geht. Sehr gut ist auch eine stabile Familie, die hinter einem steht. Ich komme so am Besten damit klar. Meine Angst ist zu groß, dass wenn ich es wegschiebe, ich irgendwann total abstumpfe. Denn das möchte ich nicht."

"Die Kinder scheinen dies zu merken. Ich habe beobachtet, dass sie immer strahlen, wenn du kommst."

Gwyn lief rot an und winkte ab. "Ach, das liegt nur an den Geschichten, die ich ihnen erzähle. Das ist auch meine Art, damit umzugehen. Du kannst Kindern nicht vor den Kopf hauen, dass sie Krebszellen im Körper haben, die sie zerstören. Nein, ich habe da lieber die Leute, die eine Party machen. Und ich bin froh, dass das Team hier eigentlich genauso tickt wie ich. Ich befürchte, die haben genauso einen an der Klatsche."

Mark lachte laut auf. "So kann man es auch sagen.

Sein Handy klingelte und er entschuldigte sich kurz bei Gwyn, eher er abnahm. "Ja, Schatz. Ist nicht dein ernst. Ich komme sofort." Er legte auf und strahlte. "Sie haben wohl einen Spender für Neill gefunden. Fährst du mit?"

"Natürlich" Gwyns Herz macht einen Hüpfer und schnurstracks machten die beiden sich auf den Weg.


Dich hat uns der Himmel geschicktDonde viven las historias. Descúbrelo ahora