Erste Begegnungen

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Zuerst einmal vorweg. Das  Thema worum es hier geht scheint für manchen hart zu sein.  Aber da ich in den letzten Jahren selbst zweimal dies Mitfühlen musste, hat mich das Schreiben gelernt es besser zu verarbeiten.

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Als Gwyn am nächsten Morgen erwachte,  schreckte sie in die Höhe. Sie griff nach ihrem Wecker und sah, dass er erst Fünf Uhr anzeigte. Gähnend streckte sie sich aus, sprang dann aus dem Bett, ging in die Küche und machte sich einen Kaffee.  Sie nahm die Fernbedienung vom Tisch und stellte Nachrichtensender an. Sie schmunzelte, als sie auf die  Werbung für den Summerslam sah und lachte leise auf. "Nun verfolgt mich die WWE", dachte sie. Mit der Tasse Kaffee in der Hand ging sie ins Bad und machte sich für die Arbeit zurecht.

Pünktlich um 8 Uhr betrat sie die Kinderkrebsstation des Medical Centers, wo sie von Betty schon erwartet wurde.

"Guten Morgen Gwyn, darf ich dir Oberschwester Claire vorstellen. Und das sind Schwester Catherine und Schwester Grace.

"Es freut uns sehr, sie nun in unserem Team zu haben. Wir handhaben es hier so, dass wir uns duzen. Ist das ok?" Claire schaute sie an und Gwyn nickte.

"Prima. Hier habe ich noch dein Namensschild. Ich führe dich dann gleich mal rum." Gwyn steckte sich das Schild an ihr Shirt und folgte Claire.

Ein paarmal musste Gwyn schon schlucken, als sie die Zimmer betrat, doch sie war sofort von den Kindern angetan. Einige von ihnen hatten überhaupt keine Berührungsängste und fassten sofort Vertrauen. Der Morgen ging sehr schnell vorbei und nach der Mittagspause kam sie voller Elan mit Betty wieder zur Station zurück. Dort nahm sie sich die erste Akte und ging ins Wartezimmer.

"Neill Foster", rief sie und ein kleiner schwarzhaariger Junge von etwa Fünf Jahren sprang auf.

"Das bin ich", rief er.

"Hallo Neill. Guten Tag Mr. und Mrs. Foster. Ich bin Gwyn. Bitte folgen sie mir in den Behandlungsraum Eins."

Sie reichte den beiden die Hand. Paula Foster, Marks Calaways Schwester war sichtlich nervös. Vor zwei Tagen hatten sie die normale Ambulanz mit Neill aufgesucht und hatten den Ärzten dort erzählt, was mit Neill los war. Man hatte ihm Blut abgenommen und sie dann wieder heim geschickt. Einen Tag später rief die Klinik an und verwies sie Doktor Miller.

"So, Neill, dann schmeiss dich mal auf die Liege. Was können wir denn für sie tun?"

"Neill hat seit Zirka Vier Wochen fast täglich Nasenbluten. Nebenbei ist er, was für ihn sehr unüblich ist oft müde und schläft sogar Mittags."

Gwyn merkte, wie angespannt die Eltern von Neill waren und lächelte sie an.

"Ich kann verstehen, dass sie sehr verwirrt sein müssen. Aber es heißt noch gar nichts. Es kann auch eine Infektion sein, die den ganzen Blutkreislauf einfach durcheinander schmeißt." Dann drehte sie sich lächelnd dem kleinen Jungen zu, der sie anstarrte.  "So Neill, ich werde dich leider auch noch einmal picksen müssen. Aber ist nur ganz kurz in den Finger. Aber zuerst werde ich mit meinem Zauberaffen deinen Puls messen."

"Zauberaffen?"

"Ja, warte mal ab."

Sie steckte die Hand in ihre Tasche und zog ein kleines Kapuziner-Plüschäffchen heraus. Sie hatte das Tier so präpariert, dass ihr Blutdruckmessgerät darin versteckt war und jedes Mal, wenn sie auf den Blasebalg drückte, bekam der Affe dicke Backen.

"Was meinst du, was der dir gleich den Arm aufpusten kann. Guck mal auf seine Wangen." Sie legte die Manschette um Neills Arm und drückte los.

"Guck mal Mum. Ist das nicht lustig!"

Dich hat uns der Himmel geschicktWhere stories live. Discover now