Kapitel 22

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Luke P.O.V.

Die Wochen vergingen wie im Flug, für mich bestand die Zeit ledig aus Arbeiten, Lesen und Schlafen.
Jeder Tag bestätigte mich nur darin, dass ich Recht gehabt hatte.

Das aus Mary und mir was werden könnte, war eine Einbildung. Ein Wunsch in meinem Inneren, der nicht wahr werden würden.

Schnell gab ich es auch auf zu flirten und das Buhlen um Marys Aufmerksamkeit.

Auf Arbeit hingen sie und mein Bruder die ganze Zeit aufeinander, tuschelten wie zwei Verliebte und machten Witzen, die der Rest von uns nicht verstand.

Mein Bruder war ganz offensichtlich bis über beide Ohren in sie verknallt und Mary, Mary war eben Mary. Sie wusste wahrscheinlich selber nicht was sie wollte, doch trotzdem schien sie meinem Bruder nicht abgeneigt zu sein. Ich gab mein Beste alles zu ignorieren, was die beiden betraf, doch es war echt schwierig. Sie waren nahezu immer präsent, wie es halt ist, wenn man zusammen arbeitet.

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Mary P.O.V.

Luke, Samy und ich waren, wie fast immer, für die Bar zuständig. Der Raum füllte sich schon langsam und wir waren noch Mitten in den Vorbereitungen.

Ich konnte nichts dagegen tun, dass mein Blick immer wieder flüchtig zu Luke wanderte.
Er ignorierte mich.
Er ignorierte mich seit Wochen.

In einem Moment lagen wir noch gemeinsam in seinem Bett und er gab mir die Ruhe, um ohne schlechte Träume durchzuschlafen und nun, nun ignorierte er mich.
Als wäre ich ihm egal.

Das tat weh.

Vielleicht hatte er einfach das Interesse verloren, nun wo er meine Geschichte kannte.
Wahrscheinlich war es nur um Sex gegangen, so wie ich von Anfang an vermutet hatte.

Diese Erkenntnis ließ mich erschaudern.

Ich meine ja, ja ich wollte das irgendwie so, doch jetzt scheinen alle schönen Momente weggewischt zu sein und es machte mich wütend.

Wütend, dass ich nicht wusste warum er mich plötzlich ignorierte.

Wütend, dass ich vielleicht Recht hatte.

Wütend, dass ich mich nicht traute einfach mit ihm zu reden.

Ich beschloss ihn zu provozieren, um wenigstens irgendeine Art von Reaktion auf mich bei ihm hervorzurufen.
Die ganze Palette an Anspielungen und versehentlichen Berührungen, die er mir beigebracht hatte, würde ich nun auch anwenden.

Den ganzen Abend versuchte ich ihn in ein Gespräch zu verwickeln, was allerdings nicht den erwünschten Effekt erzielte, meistens antworte er mir nur knapp, falls er denn überhaupt antwortete.

Ein paar versehentliche Berührungen hier und da, bei den ich merkte, dass sie ihn nicht kalt ließen, jedes Mal spannte sich sein ganzer Körper an und er war mir einen langen Blick zu.

"Was wird das, wenn es fertig ist?", hörte ich Lukes Stimme hinter mir in mein Ohr zischen, während Samy gerade neue Getränke aus dem Kühlraum holte und Luke und ich Getränke mischten. Sein Oberkörper berührte meinen Rücken, was mir sofort Gänsehaut verpasste.

Sein Ton klang gefährlich, aber auch extrem sexy.

Hitze breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Was macht er nur mit mir?
"Was meinst du?", erkundigte ich mich gespielt unwissend.
"Der ganze Körperkontakt, Mary. Und deine zweideutigen Bemerkungen. Du weißt genau, was ich meine.", sagte er trocken.
"Nein. Nein, weiß ich nicht.", sagte ich trotzig, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen, glücklicherweise konnte er das nicht sehen.

Lukes Hand wanderten über meine Hüften bis zu den Außenseiten meiner Oberschenkel. Ich war heilfroh, dass die Bar das verdeckte. "Ich fasse dich auch gerne an, Mary.", raunte er verführerisch. Stocksteif stand ich da, mein Körper bis aufs Äußerste angespannt. Er machte mich wahnsinnig.

Plötzlich verschwand die Präsenz hinter mir und ich realisierte, dass Luke weggetreten war und sich wieder um seine Arbeit kümmerte.

Verdammt.

Er kann das besser als ich.

Viel besser.

THE FLOWERS - Lebe deinen TraumUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum