Kapitel 3

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Heute sollte der Club feierlich eröffnet werden. Wir 6 hatten uns gerade drinnen eingefunden. Im Schneidersitz saßen wir auf der Theke der Bar im Kreis und besprachen den Ablauf. „Der Einlass beginnt um 22 Uhr.", klärte Lina gerade alle auf, während ihr Kopf auf der Schulter von Leon ruhte, der rechts von ihr saß. „Seid bitte 20:30 Uhr da.", fügte ich noch schnell hinzu und schaute kurz prüfend auf mein Handy. „Dann habt jetzt noch genau 3 Stunden Zeit, um euch fertig zu machen. Ich habe für uns alle Essen bestellt, es wird um 19 Uhr geliefert und ich stelle es dann oben hin."
Luke, Samy und Cami, die uns gegenüber saßen nickten zustimmend. Alle Blicke waren auf mich gerichtet.
„Heute müssen ausnahmsweise mal alle arbeiten.", begann Leon mit der Aufklärung des Dienstplanes. „Luke und Samy, bis 3 Uhr kümmert ihr euch mit Mary um die Bar, danach werdet ihr von mir und Lina abgelöst. Einer von euch Jungs wird dafür dann Cami am DJ-Pult ablösen. Wer gerade nichts zu tun, bewegt sich in der Menge. Trinkt, habt Spaß, knüpft Kontakte, mir egal. Aber von 20:30 Uhr bis 5 Uhr sind alle anwesend.", schloss er seine Erklärung. Die Gruppe löste sich auf und alle gingen hoch. Während es sich Leon und Lina auf der Couch bequem machten und sich die Brüder stritten, wer denn Cami „ablösen durfte", verzog ich mich in mein Zimmer. Alle hatten das gleiche Budget von uns ausgezahlt bekommen, um sich ihre Räumlichkeiten einzurichten. Bis auf das Pärchen mit 2 Zimmern und einem Bad, hatten der Rest von uns ein Zimmer mit Bad. Ich hatte meine Wände marineblau gestrichen und mit Gold umrandet und alles war komplett in weiß eingerichtet. Weißer Kleiderschrank links von der Tür. Weißes Bett mitten im Raum. Weißer Schreibtisch und weiße Kommode gegenüber vom Bett. Weiße Vorhänge vor dem Blick auf die Binnenalster.
Langsam zog ich meine Sache aus und legte mich in mein Bett, ich würde die Zeit nutzen, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen.

Es war viel los. Viel los war untertrieben. Die Hütte war brechend voll. Samy, Luke und ich arbeiteten schnell und koordiniert, doch dem Andrang vor der Bar ließ sich kaum gerecht werden. Gefühlt folgte auf jeden bedienten Gast, drei neue. Ich mixte gerade Getränke an der Bar, als ich mir eine bekannte Stimme zurief: „Einen Wodka-E, bitte!" Mein Blick wanderte direkt zu dieser Stimme, um mir sicher zu sein, dass ich mich nicht verhört hatte. Mit einem Krachen ging alles zu Boden, was ich in den Hände hielt. „Was machst du denn?", raunte Luke hinter mir genervt, beseitigte die Scherben und wischte die Flüssigkeit vom Boden. Und ich, ich war bis auf ein unaufhörliches Zittern, unfähig mich auch nur noch einen Millimeter zu bewegen. Meine Augen starrten direkt in dieses unendliche Blau.
Noah.

THE FLOWERS - Lebe deinen TraumWhere stories live. Discover now