Twenty-Two

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Hallo ihr Lieben,

Ich hab mir gedacht ich veröffentliche gleich noch ein Kapitel. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen. 💕

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich werde von jemandem wach gemacht

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Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich werde von jemandem wach gemacht. Müde öffne ich meine Augen und blicke zu Anton hinauf. Es hat mich doch jemand gefunden. 
„Hab ich dich gefunden. Sebastian hat sich schon Sorgen gemacht“, erklärt er und blickt mich besorgt an. 
„Er braucht gar nicht so zu tun, als würde er sich für mich interessieren“, grummle ich und stehe langsam auf.
„Deine Augen sind ganz rot. Hast du etwa geweint?“, fragt er nach und runzelt die Stirn. „Hat er dir nicht erzählt, was passiert ist?“ 

„Doch hat er“,murmelt er und seufzt laut auf. „Hör zu, Sebastian ist manchmal ein Idiot. Das mag jetzt seltsam erscheinen, aber ich scheint daran gefallen gefunden zu haben Menschen, die ihm wichtig sind ein wenig zu piesackten. Er merkt leider nie, wenn er zu weit geht und dann gibt es kein zurück mehr für ihn.“ Schnaubend schüttle ich den Kopf. 
„Und das soll eine Entschuldigung für sein Verhalten sein?“, frage ich aufgebracht nach und stehe auf. 
„Natürlich nicht, Christopher, aber… .“
„Kein aber!“
Ich höre wie er auf seufzt und sie frustriert über die Schläfen reibt. 
„Er möchte, dass du zu ihm kommt. Er will mit dir reden.“ 
„Ich geh mit Sicherheit nicht zu ihm gehen!“, sage ich sofort. 
„Aber dann wird er wütend werden und auch traurig sein…“, versucht er mich umzustimmen, doch es gelingt ihm nicht.
„Gott dann soll er doch wütend sein! Soll er doch traurig sein! Dann weiß er wenigstens, wie ich mich gefühlt hat.“ Mit diesen Worten drücke ich mich an Anton vorbei und laufe an Deck. Draußen ist es dunkel und im Gegensatz zu den letzten Nächten ist der Himmel bewölkt. Keine Sterne sind zu sehen. Nur die Laternen im Hafen spenden Licht. Ein leichter Wind spielt mit meinem Hemd und lässt mich kurzzeitig erschauern.

Ich könnte jetzt einfach verschwinden. Von Bord gehen und sie würde es erst Morgen früh merken. In der Zeit wäre ich schon längst der Hafenstadt raus und oder untergetaucht, sodass sie mich nicht mehr finden können. 
Ich könnte mir hier ein Leben aufbauen. Mir eine hübsche Frau als Braut suchen und mit ihr irgend wo im Hinterland auf dieser Insel leben. Könnte Kinder bekommen. Vielleicht eines aber vielleicht auch zwei. Ich könnte hier glücklich werden und irgendwann würde ich auch wieder zu Mutter und Vater zurückkehren. Ihnen zeigen was aus mir geworden ist. Meinem Vater zeigen, dass ich kein Nichtsnutz bin, wie er so lange gedacht hat.

Entschlossen mache ich einen Schritt in Richtung Planke zu, doch dann zögere ich. 
Aber möchte ich das wirklich? 
Will ich wirklich hier auf dieser Pirateninsel bleiben? 
Will ich mir eine Frau zur Gattin machen und mit ihr alt werden? 
Will ich Kinder bekommen und sie aufwachsen sehen?
Will ich das wirklich? 
Auf die Unterlippe beißend, blicke ich auf den Boden. Mein Kopf brummt, doch ich weiß das will ich nicht. Ich will keine Frau haben. Ich möchte nur bei ihm sein. Ich will keine Kinder haben. Die brauche ich nicht, denn alles was ich möchte ist er. Ich will in seinen Armen liegen. Will, dass er nur mich sieht. Dass er mich küsst, mich... liebt. Das er mich liebt.

Schluckend drehe ich mich um und laufe langsam in Richtung von Sebastian Kajüte. Ich muss mit ihm reden und alles klären. Oder zumindest zeigen, dass ich ihn trotz dieses Konfliktes nicht hasse.  Mein Kopf sträubt sich dagegen doch ich habe Angst, dass alles nur noch schlimmer werden wird, wenn wir das nicht bald klären. Etwas unschlüssig bleibe ich nun vor seiner Tür stehen, doch dann öffne ich sie leise und trete ein. In der Kajüte ist es dunkel, doch ich kann erkennen, dass jemand auf dem kleinen Sofa ist, den Kopf in den Händen vergraben. Ein leises Seufzen erklingt von ihm.

Vorsichtig trete ich an ihn heran und lege eine Hand auf seine Schulter. Erschrocken zuckt er bei der Berührung zusammen. Er hebt seinen Kopf und blickt mir in die Augen. In seinen kann ich Erstaunen erkennen.
 „Geh ins Bett“, bitte ich ihn und zeige auf sein Bett. 
„Christopher bitte… Ich…“ 
„Lass es. Ich bin immer noch sauer auf dich und ich kann und will dir auch nicht vergeben. Jedenfalls jetzt noch nicht. Du bist zu weit gegangen, Sebastian“, sage ich und fahre ihm vorsichtig durchs Haar. „Aber jetzt geh ins Bett.“ Ich zeige abermals auf sein Bett. Er steht langsam auf, sieht sich bis auf die Unterhose aus und legt sich dann unter die Decke. 

Langsam laufe ich zum Bett hinüber und lasse mich auf die Matratze sinken. Verwundert dreht Sebastian seinen Kopf in meine Richtung und zieht seine Augenbrauen zusammen.. Für einen Augenblick schauen wir uns an, doch dann unterbreche ich den Augenkontakt und lege mich mit dem Rücken zu ihm hin. Ich spüre wie er vorsichtig näher kommt und dann seinen Arm um mich legt. Ich zögere, doch dann nehme ich vorsichtig seine Hand und drücke sie von mir weg. Es bricht mir fast das Herz.
„Ich möchte das nicht“, flüstere ich leise, auch wenn es mir weh tut ihn so zurück zu weisen. 
„Es tut mir leid“, erwidert er wobei seine Stimme zittrig klingt. Danach bleibt es still. Ich versuche zu schlafen, doch so richtig gelingt es mir nicht. Stattdessen schwirren in meinem Kopf tausend Gedanken herum, die mir den Schlaf rauben. 

 

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