HONEY // BTS Jungkook FF

19 // Water

"Hast du sie gefragt?" ertönte nun Jungkooks stimme von meiner linken Seite "bin dabei!", rief Ae Ri zurück, "Hör zu" sie packt mich bei den Schultern und sah mir in die Augen "einer vom Stuff hat sich den Fuß verstaucht auf dem Weg hier rein..." ja ich erinnere mich an den tollpatschigen Typen, der auf der Treppe gestolpert war, als er versucht hatte eine Kiste alleine zu tragen, diese sich aber urplötzlich geöffnet hatte und er samt der Kiste nach hinten herunterfiel.

Ich konnte im letzten Moment ausweichen, sonst wäre ich unter ihm begraben worden. Nicht auszumalen was passiert wäre, wäre er auf mich gefallen und ich hätte mich verletzt. Er war nicht gerade von der schlankeste Sorte gewesen "....du musst nur das Mikro auf die Bühne stellen!" Warte was? Ich war gerade dabei gewesen mir die grauenhafte Szene noch mal vor Augen zu führen, da hatte sie weiter geredet und jetzt was? Ich sollte wieder arbeiten?

"Also wenn die Stelle kommt, musst du das Mikro nehmen, das bei den Requisiten steht und es schnell auf die Bühne bringen. Yoongi wird es dann nehmen und du verlässt die Bühne ganz schnell wieder! Hast du alles verstanden?" sie sah mich aus ihren Karamell Augen an "Gut okay. Wir brauchen gerade jede Hand! Wärst du so gut und würdest schnell Wasserflaschen besorgen für die Jungs und die anderen? Am besten holst du einen ganzen Kasten!" sie zeigte zu einem Jungen der nervös hin und her blickte "Siehst du den da? Der arbeitet hier! Frag ihn, wo das Wasser ist! Er wird dir helfen, da bin ich mir sicher! Er wirkt so, als könnte er einem Mädchen nichts ausschlagen" sie zwinkerte "So ein Kasten ist schwer. Wir Mädchen müssen manchmal unsere Reize benutzen..." sie drückte meine Schulter "Ich danke dir!" damit wand sie sich ab und wirkte direkt wieder super beschäftigt.

Ich blinzelte perplex. Bitte was? Ich sollte Wasser holen, wie ein Dienstmädchen? Und wie war das mit dem Mikrofon? Ich hasste dieses Leben! Ich wurde noch nie wie ein Dienstmädchen behandelt! Die letzten 24 Stunden meines Lebens, waren die schlimmsten Stunden nach dem Tod meiner Mutter! Papa würde dafür nächste Woche gehörig was zu hören bekommen! Wie konnte er zulassen, dass ich so behandelt werde? Ich bin Bang Ha Nui! Ich bin REICH. Ich bin SCHÖN! ICH BIN KEIN DIENSTMÄDCHEN!!!!!!! Meine Lippe zuckte und Wut staute sich in mir auf..... 1.....2.....3....4....5.....6.....Aahhhhhh diese Zählmethode brachte einfach nichts!

Genervt drehte ich mich um und deponierte meine Stirn an der kühlen Wand. Ich hasste mein aktuelles Leben! Warum lief nichts so, wie ich es wollte! Mein Leben war so schön vorher! Das Foto, das meinen Vater wütend gemacht hatte, weil ich aus dem Zimmer eines Jungen kam, war anders, als er dachte! Er hatte es mich nicht mal erklären lassen! Warum hörte er mir nie zu? Hätte er, hätten wir nie umziehen müssen! Ich hatte mein Leben unter Kontrolle! Warum musste ich ihm jetzt beweisen, dass ich arbeiten konnte? Er wusste es doch! Glaubte er wirklich einen Blog und Insta zu führen, wäre keine Arbeit? Diese ganze Party damals war ein riesen Fehler und ich hatte doch bereits daraus gelernt!

Ich seufzte theatralisch. Es war hoffnungslos. Nichts würde sich im Moment an der Situation ändern. Mein Vater war nicht hier, also konnte ich ihn aktuell nicht davon überzeugen, dass ich dazu gelernt hatte. Weigerte ich mich das hier alles zu machen, würde mein Onkle, der in den letzten Jahren eindeutig an strenge dazu gewonnen hatte - wahrscheinlich wegen der Erziehung dieser Jungs - es meinem Vater erzählen und ich hätte keine Argumentations-Grundlage. Die hatte ich nur, wenn mein Onkel ihm erzählte, dass ich mich großartig machte!

Wenn ich also diese eine Woche bis mein Vater wieder da ist, einen guten Job machte, würde mich das vielleicht aus dieser Hölle holen und mir eventuell mein Handy zurückbringen! Also Honey, diese eine Woche beiß die Zähne zusammen! und danach packst du diese Woche in die Schublade: schrecklichste Woche meines Lebens! Schließt ab und schmeißt den Schlüssel weg!

Ich atmete noch einmal durch und wand den blick zu dem Jungen der nervös hin und her blickte. Er war ein Bilderbuch Nerd! Ae Ri war nicht dumm, sie wusste, dass der Wasserkasten schwer war und zeigte mir einen Typen, der mir sicherlich alles von den Lippen ablesen würde. Im Grunde war das nett von ihr.