part 5

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„Ich kann dich nicht mehr sehen." sagte er leise, sodass es fast klang, als würde es eher zu sich selber sagen, als zu ihr. Verwirrt schüttelt sie ihren Kopf. „Warum?" Er mied es ihr in die Augen zu sehen, sondern schaute stattdessen auf ihr Handgelenk, an dem sie das zarte goldene Armband trug, dass sie einst zum Geburtstag bekommen hatte und seit her jeden Tag trug. „Weil es weh tut." Sie verstand nicht, was er meinte und machte ein Schritt auf ihn zu, aber quasi synchron dazu machte er ein Schritt zurück. „Was meinst du?" fragte sie. In seinem Kopf schwirrte es an Gedanken und er überlegte, wie er diese Frage beantworten sollte. Er fasste seinen Mut zusammen und sah ihr in die Augen. „Jemanden jeden Tag zu sehen, den man aber niemals haben kann macht einen kaputt und egal wie gerne ich in deinem Leben sein möchte muss ich irgendwann egoistisch sein und mich auf mein eigenes Leben konzentrieren und darauf, dass ich mich nicht selbst zerstöre. Jetzt ist der Zeitpunkt, an dem ich mich gegen mein Wille stelle aber in Richtung mein Glück, in dem ich dich gehen lasse und aus deinem Leben verschwinde."

Manchmal befindet man sich in einer Situation, in der eine Antwort dein gesamtes Leben verändert und dir einen fetten Kloß in der Kehle bildet. Eine Antwort, die dich für immer verfolgen wird und zu einer unbeschreiblichen Lehre wird. In ihren Augen bildeten sich Tränen bereit herauszuströmen und über ihre rosa Wangen zu rollen. Sie im Gegenzug zu ihm hatte keine Antwort parat. Hin und hergerissen davon, dass sie ihn als Freund in ihrem Leben haben möchte, aber auch der Wille, dass sie möchte, dass er glücklich ist, auch wenn das bedeutet, dass er kein Teil mehr in ihrem Leben ist. Ein unglücklicher Kampf zwischen Herz und Kopf, den jeder mindestens einmal erleben wird. Langsam begann sie zu nicken, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Sie ging wieder auf ihn zu und diesmal blieb er stehen, denn er wusste, was jetzt auf die beiden zu kommen wird. Abschied. Sie umarmte ihn fest. Die Sekunden verstrichen und sie standen einfach nur dort umschlungen, während ihr mittlerweile die Tränen aus den Augen kullerten. Er sog ihren Duft noch einmal ganz tief ein und dann ließen sie von einander ab. In den Augen des Gegenüberstehenden spiegelten sich alle gemeinsamen Erinnerungen. Er hob die Hand und winkte ihr ein letztes Mal zu, bevor er sich umdrehte und davonging, zu seinem Auto in welches er einstieg, den Motor anschaltete und endgültig wegfuhr.  

Alles gut ist auch scheißeOnde histórias criam vida. Descubra agora