Geschichte - Die Unterschicht der Diebe (Teil 2/2)

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Bevor du hier liest, schau dir den ersten Teil, ein Kapitel vorher, an.

Am Haus, wo James Colway wohnt, angekommen, parkt Mark das Auto und beide gehen den schmalen Fußweg zur Eingangstür entlang. Sie klingeln bei „Colway". Dann spricht eine Stimme aus der Anlage neben der Tür: „Hallo, wer ist da?" „Mr. Colway? Wir sind von der Polizei und haben ein paar Fragen wegen des Diebstahls im Sportgeschäft, wo sie arbeiten. Können wir raufkommen?", antwortet Mark „Ähm, gerade passt es nicht so gut. Ich habe morgen eine wichtige Präsentation und muss mich vorbereiten", entgegnet die blecherne Stimme Colway's. „Mr. Colway, machen sie die Tür auf. Sie möchten nicht, dass wir sie morgen bei ihrem Vortrag von der Bühne holen, oder?", droht Ed ihm. Der Türöffner surrt kurz und Mark drückt die Tür auf.

James Colway steht bereits vor seiner Wohnungstür und erwartet die beiden. „Hallo. Was kann ich denn für sie tun?", fragt Colway mit erhobener Stimme. „Lassen sie uns reingehen", schlägt Mark vor und leitet Colway mit einer Armbewegung wieder in die Wohnung. Dieser folgt der Aufforderung wortlos und geht ins Wohnzimmer der kleinen Wohnung. „Mr. Colway, was wurde alles bei dem Überfall geklaut?", fragt ihn Mark überfallartig, aber mit ruhiger Stimme. Colway schaut ihn an und zögert kurz: „Ich... ich glaube ein paar Seile und Karabiner oder so. Glaube auch eine Trinkflasche. Das ging aber alles so schnell. Ich bin noch ganz durcheinander von all dem. Haben Sie noch weitere Fragen oder kann ich zurück an meinen Vortrag?" Mark schmunzelt kurz und fährt dann fort: „Gut, Mr. Colway. Woher wissen Sie, was genau gestohlen wurde? Sie waren doch seit dem Diebstahl nicht mehr im Geschäft. Würden Sie uns bitte zum Revier begleiten?" Colway läuft ein Schweißtropfen übers Gesicht. Er steht auf und gleitet sofort wieder zurück in den Sessel, in dem er zuvor saß. Ed's Hand geht Richtung Waffe. Mark hält ihn zurück: „Reden Sie. Es ist schon auffällig genug, dass Sie nach dem Diebstahl direkt nach Hause gegangen sind. Und dann wissen Sie auch noch, was gestohlen wurde." Colway hebt den Kopf langsam und schaut beide mit einem Mitleid erregenden Blick an. „Jetzt sag' doch schon!", fordert Ed ihn auf. „Ok, ok. Ist ja schon gut. Einer aus der Uni hat mich angestiftet. Er hat mitbekommen, dass ich in dem Geschäft arbeite. Er braucht für irgendetwas eine Kletterausrüstung und meinte ich würde in zwei Wochen eine Menge Geld bekommen. Im Geschäft sind keine Kameras, weshalb ich die Sachen schon bereitlegen sollte. Wir konnten ja nicht wissen, dass Kunden im Geschäft sein werden, wenn er die Sachen klaut. Ich musste dann halt so tun, als wäre der Überfall echt und habe ein bisschen Panik gestiftet und laut gerufen. Die Kunden waren natürlich total paralysiert. Dann ist er zu den Sachen, hat sie mitgenommen und ist geflüchtet. Pech hatten wir auch, weil Sie Mr. das alles mitbekommen haben und eingeschritten sind. Was passiert jetzt? Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß." Ed steht auf, geht zu Colway und legt ihm Handschellen an. „Sie kommen jetzt erstmal mit aufs Revier und dort sehen wir weiter. Wir haben noch ein paar andere Fragen!", droht ihm Ed. Sie fahren zusammen aufs Revier und Colway wird erneut verhört. Er nennt den Polizisten den Namen und die Adresse des Diebes. Mark und Ed fahren zu der Adresse, die ihnen genannt wurde und halten vor einem heruntergekommenen Einfamilienhaus.

„Ed, du bleibst am besten hier und rufst Verstärkung, wenn ich nicht gleich wiederkommen sollte. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen!" Ed nickt und Mark geht zum Haus. Dort angekommen klingelt er. Ein kleiner Mann öffnet die Tür. "Ja?", fragt der Mann genervt. "Mark Walker. Ich komme von der Polizei und würde sie gerne bei uns auf dem Revier befragen." Zeitgleich mit dem Beenden des Satzes dreht der Kleine sich um und rennt ins Haus hinein. Mark folgt ihm, während Ed aus dem Auto springt und ebenfalls losrennt. Mark läuft durch die offen stehende Hintertür und sieht nur eine Faust auf sein Gesicht zufliegen. Erneut. Er sinkt zu Boden und bleibt liegen. Der Mann rennt durch den Garten, Ed hinter sich wissend. Mit einem sauberen Tackle ringt Ed ihn nieder, schnallt ihm die Handschellen um und ruft einen Krankenwagen.

Wieder einmal wacht Mark im Krankenhaus auf. Neben ihm liegt eine Schachtel Pralinen. Und auf der anderen Seite des Bettes sitzt wieder einmal Ed. „Boar, lass das bitte nicht zu meinem Alltag werden. Hast du den Kerl noch bekommen?", grummelt Mark leise. „Haha, ja. Wir haben sogar das Diebesgut in seinem Zimmer gefunden und er hat gestanden. Er wollte mit einem Freund die Art Gallery ausrauben. Lächerlich. Diebe werden alle dreister und unqualifizierter. Übrigens war es wirklich eine Maske von Bush. Colway ist politisch wohl einfach nicht so interessiert". Ed lacht und deutet auf die Pralinen. „Da, für dich, deine Lieblingspralinen. Hast du dir nach der Aufklärung dieses Falls auf jeden Fall verdient" Mark lächelt, öffnet die Packung, nimmt sich eine Praline und reicht sie dann zu Ed. „Nach dem ganzen Boxen, Klettern und Laufen haben wir uns Schokolade wirklich verdient!", stellt er lachend fest.

No. 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt