Geschichte - Die Unterschicht der Diebe (Teil 1/2)

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Ein Mann geht auf einem Bürgersteig einer Straße entlang. In der linken Hand hält er eine Zigarette, die Rechte steckt lässig in der Hosentasche. Er guckt auf die andere Straßenseite und sieht,...

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...wie ein Mann aus einem Geschäft läuft. "Haltet den Dieb!", schreit ein Angestellter des Ladens, Er lässt die Zigarette in eine Pfütze fallen und rennt hinterher. „Hey, stehenbleiben. Polizei! Hey!", ruft er dem Mann hinterher. Ein Angestellter in Uniform erscheint in der Ladentür, während der Mann an dem Laden vorbei und hinter dem Dieb herrennt. Der Angestellte guckt ihm verdutzt nach und bleibt starr in der Tür stehen. Der Dieb biegt um eine Ecke und läuft in eine dunkle Gasse. Der Mann holt schnell auf. Er kommt immer näher und packt den Dieb an seinem schwarzen Pullover. Dieser dreht sich mit einem Ruck um und trifft den Mann mit der geballten Faust mitten auf der Nase. Er sinkt zu Boden.

Als er wieder aufwacht liegt er in einem Bett. „Wo bin ich?", schreckt er hoch. „Bleib ruhig. Du liegst im Krankenhaus. Du hast einen Dieb verfolgt und er hat dich mit einem Schlag, der von einem Boxer hätte sein können, ausgeknockt", klärt ihn sein Partner auf, der in Uniform neben dem Krankenhausbett steht. „Kannst du den Täter beschreiben? Der Angestellte, der zu der Zeit im Laden gearbeitet hat, meint der Täter wäre ein kleiner Mann gewesen. So zwischen 170cm und 180cm. Er soll eine Maske von Donald Trump aufgehabt haben. Zudem meinte er, der Täter habe einen schwarzen Hoodie und eine schwarze Hose getragen. Kannst du das bestätigen?", befragt ihn der Uniformierte. „Was? Eine Maske von Donald Trump? Nein, nein. Er hatte eine Maske von George W. Bush auf. Der Rest kann ungefähr hinkommen. Aber schwarze Hoodies und Männer in dieser Größe gibt es in London zu Tausenden. Wo sollen wir da ansetzen?", fragt der Mann mit schmerzverzerrtem Gesicht. Nach ein paar weiteren Fragen ist der Besuch beendet. „Erhol du dich erstmal. Ich halte dich auf dem Laufenden, Partner", fordert der Polizist. Er geht aus dem Raum und der Mann im Bett beschließt noch einmal die Augen zu schließen.

Nach zwei Stunden Schlaf wacht er, von dem Öffnen der Tür, auf. „Mr. Walker?", fragt ihn der Krankenpfleger. „Ja? Ich bin Mark Walker!", antwortet Mark verdutzt. Der Arzt legt das Klemmbrett, was er in der Hand hält, vor seine Brust und sagt: "Ihnen fehlt nichts, sie können nach Hause gehen. Ihre Sachen sind dort drüben im Schrank. Die Waffe hat ihr Kollege mitgenommen. Vorne am Tresen bekommen sie noch einen Bericht der Untersuchungen mit. Weiterhin gute Besserung!" Dann nickt er kurz und verschwindet im Getümmel auf dem Gang. Mark reibt sich die Augen, er muss erst einmal wach werden. Er fragt sich, ob er das gerade geträumt hat. Dann schaut er auf sein Handy. Es ist schon fast Mittag und er will unbedingt noch heute den Mann finden, der ihn niedergeschlagen hat.

Er packt seine Sachen und fährt zu dem überfallenen Geschäft. Dort angekommen bleibt er vor dem Laden stehen. Ein Sportgeschäft. Er fragt sich, warum jemand ein Sportgeschäft überfällt und geht hinein. Ein Angestellter kommt direkt auf ihn zu. „Hallo Mr., suchen Sie etwas Bestimmtes?", fragt er Mark. „Guten Tag. Ich bin Polizist und untersuche den Einbruch bei Ihnen im Geschäft", er zieht seinen Polizeiausweis aus der Tasche und hält ihn demonstrativ vor sich. „Was wurde gestohlen und wer war bei dem Diebstahl hier?" Der Angestellte schaut ihn mit großen Augen an. „Ihre Kollegen waren schon hier und haben dieselben Fragen gefragt. Muss ich ihnen das nochmal erzählen?", stottert der Angestellte in seinem roten Poloshirt. „Bitte", fordert ihn Mark trocken auf. Der Angestellte überlegt kurz: „Ok. Also, es wurden ein paar Karabinerhaken, ein paar Seile, eine Kletterausrüstung und eine Metalltrinkflasche geklaut. Ich frag mich aber, warum der Dieb genau die Dinge genommen hat. Sie liegen alle in unterschiedlichen Bereichen des Ladens und es gibt hier Dinge mit viel größerem Wert. Zum Beispiel die Sportuhren und die Messer. Ach, und heute morgen war James Colway hier. Er ist Student und hilft manchmal aus. Er war zu dem Zeitpunkt allein, weil morgens sowieso keine Kunden kommen. Ich glaube zum Zeitpunkt des Überfalls waren zwei Kunden im Laden. Wer kann denn auch ahnen, dass genau in der Stunde, in der er alleine ist, ein Dieb kommt und ihn überrumpelt. Er ist dann vom Chef nach Hause geschickt worden, weil es ihm nicht gut ging." Mark hört aufmerksam zu und man sieht in seinem Gesicht, dass er die Fakten gerade kombiniert. „Gut, geben sie mir bitte die Telefonnummer und die Adresse von James Colway. Wie ist Ihr Name?", fordert Mark den Angestellten auf. „Ich heiße Karim Gotha", sagt er langsam und geht hinter den Tresen, wo er in einer Schublade wühlt. Dann holt er einen laminierten Zettel hervor und gibt ihn Mark. Dieser notiert sich die Adresse und die Telefonnummer von James Colway, fragt noch ein paar weitere Fragen und fährt dann zum Präsidium.

Dort angekommen springt er die Treppe zu seinem Büro hinauf. „Hey Mark, geht's dir schon besser? Du hättest nicht kommen müssen, wir sind an dem Fall dran", ruft der Mann, der ihn im Krankenhaus besucht hat. „Ed, wir müssen zu diesem James Colway, der zur Zeit des Diebstahls im Laden war. Ich glaube er hat was mit dem Diebstahl zu tun", hetzt Mark. Ed guckt ihn verdutzt an: „Aber wie soll das denn funktionieren? Du hast ihn doch im Geschäft gesehen und dann den Dieb verfolgt?" „Steig ins Auto, ich erkläre es dir gleich." Ed läuft Mark hinterher und beide steigen in Mark's dunkelblauen VW. Auf der Fahrt zu Colway erklärt Mark Ed, was er vermutet.

No. 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt